Home » Statistiken » 2007/08 » 1. Mannschaft » SSV Ulm 1846 - 1. FC Heidenheim [1:0]

Regionalliga in Sichtweite

Ulmer Spatzen feiern wichtigen Sieg gegen direkten Konkurrenten

(bs) Es wurde nicht zu viel versprochen: Das gut gefüllte Ulmer Donaustadion war Schauplatz eines spannenden Oberliga-Fights zweier starker Mannschaften, die nicht zu Unrecht heiße Anwärter auf den Aufstieg in die Regionalliga sind. Der SSV Ulm 1846 hatte dabei am Ende knapp die Nase vorn und konnte drei wichtige Punkte gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Heidenheim verbuchen. Der Vorsprung auf den fünften Platz beträgt nunmehr satte acht Zähler, wobei die weiteren Aufstiegsanwärter am Samstag bzw. in noch ausstehenden Nachholspielen die Möglichkeit besitzen, diesen komfortablen Vorsprung zu reduzieren. Das entscheidende Tor des Tages durch Miguel Coulibaly in der 28. Spielminute befördert den SSV auf den zweiten Tabellenplatz.

Waren es im vergangenen Jahr am 04.05.07 noch sage und schreibe 11.000 Zuschauer, die sich den Knaller zwischen dem SSV Ulm 1846 und dem Heidenheimer SB nicht entgehen lassen wollten, so zog die neueste Auflage des immer wieder elektrisierenden Duells "nur" deren 6.900 an. Diese sollten aber ein äußerst spannendes Spiel auf hohem Niveau zu Gesicht bekommen, welches schon nach wenigen Sekunden die erste Großchance zu bieten hatte. Patrick Neumann hätte den SSV beinahe in Führung gebracht, doch sein Kopfball ging nur knapp am linken Pfosten vorbei. Nur drei Minuten später bot sich Florian Treske die Möglichkeit zum 1:0, doch sein vielversprechender Versuch wurde gerade noch auf der Torlinie geklärt. Nach diesem flotten Auftakt konnten sich die Gäste aus Heidenheim aus der Umklammerung befreien und kamen ihrerseits ebenfalls zu guten Möglichkeiten, zum Beispiel durch den Ex-Ulmer Alper Bagceci, der am Aluminium scheiterte. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, wobei die ersatzgeschwächte Mannschaft von Frank Schmidt spielerisch mehr überzeugen konnte als die Spatzen. Diese fanden vor allem über den Kampf und Willen ins Spiel und erspielten sich im Gegenzug die hochkarätigeren Torchancen als der Gegner. Dennoch war der Ulmer Führungstreffer in der 28. Minute nicht unbedingt zu erwarten. Einem Eckball von Sezai Zehiroglu folgte eine etwas unübersichtliche Situation im Strafraum, in der Miguel Coulibaly, auf dem Boden sitzend, zum Ball kam und diesen irgendwie über die Linie stocherte. Ein "dreckiges Tor", wie man umgangssprachlich vielleicht sagen würde, was dem Großteil der Zuschauer aber völlig egal war und diese Führung ausgelassen feierte. Weiter ging es mit guten Ansätzen und teils guten Chancen auf beiden Seiten, wobei allerdings nichts Zählbares mehr heraussprang und das Team von Paul Sauter mit dieser Führung in die Halbzeit durfte.

Auch die zweite Halbzeit hatte einiges zu bieten, es blieb bis zum Abpfiff des gut leitenden Bundesliga-Schiedsrichters Markus Schmidt spannend. Der SSV versäumte es, mit dem 2:0 für die Vorentscheidung zu sorgen. Im Detail war dies u. A. die Möglichkeit von Michael Schürg, der nach einem technischen Sahnestückchen nur noch den starken Heidenheimer Keeper Erol Sabanov vor sich hatte, dieser aber einmal mehr mit einer glänzenden Reaktion für die Gäste rettete. Als der FCH dann ab der 62. Minute in Unterzahl agieren musste - der bereits gelb verwarnte Martin Klarer sah nach einer dummen Aktion völlig zurecht die Ampelkarte - setzten die Heidenheimer alles auf eine Karte. Die Hausherren wurden trotz Überzahl zum Teil in die eigene Hälfte gedrängt, waren durch Konter dagegen umso brandgefährlicher. So traf Sezai Zehiroglu, ebenfalls freistehend, aus spitzen Winkel nur den Außenpfosten. Der eingewechselte Thorsten Rinke vergab nach einer Hereingabe von Florian Treske in den Strafraum eine weitere Riesenchance, entschied sich aber für die schwierigere Variante und schoss den Ball am Tor vorbei. So mussten die Fans bis zum Ende um die knappe 1:0-Führung zittern und bangen, wurden dann aber durch den pünktlichen Schlusspfiff des Schiedsrichters erlöst.

Unterm Strich geht dieser Sieg in einem von der ersten bis zur letzten Minute spannenden Spiel auf jeden Fall in Ordnung. Einerseits hätte er aufgrund der Vielzahl von Torchancen zugunsten der Spatzen deutlich höher ausfallen können, andererseits wäre aber auch eine Punkteteilung aufgrund des spielerischen Vorteils des FC Heidenheim, der nach fünf Siegen in Folge wieder ein Spiel verlor, nicht unverdient gewesen. Mit frisch getanktem Selbstvertrauen und dem eroberten zweiten Tabellenplatz werden die Ulmer nun am kommenden Samstag zur nächsten Spitzenbegegnung nach Freiburg reisen. Vielleicht schaffen es die Spatzen ja, im Spiel des Tabellenführers gegen den Zweiten im sechsten Anlauf endlich mal einen Dreier beim SC Freiburg II zu entführen und den Fluch, der scheinbar über dem Möslestadion liegt, zu durchbrechen.

 
 

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