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Pfullendorf erobert Festung Donaustadion

SSV Ulm 1846 verliert erstes Heimspiel seit dem 25. November 2006

(bs) Drei Tore geschossen und dennoch als Verlierer vom Platz gegangen. Mit der heutigen 3:4-Heimniederlage gegen den SC Pfullendorf geht eine unglaubliche Serie von 39 ungeschlagenen Spielen im Ulmer Donaustadion zu Ende. Am 25.11.2006 schaffte es zuletzt Sonnenhof Großaspach, drei Punkte aus der Festung zu erobern. Besonders bitter: Nach Toren von Dinko Radojevic (10.) und Marijo Marinovic (39.) deutete alles auf eine Fortsetzung der Ulmer Serie hin. Mit dem 2:1-Anschlusstreffer durch einen verwandelten Handelfmeter von Adem Sari kurz vor der Pause (44.) griffen die keineswegs überragenden Pfullendorfer im zweiten Durchgang an und drehten die Begegnung durch Treffer von Piero Saccone (53.), Markus Knackmuß (75.) und Faruk Gül (81.) zum Entsetzen der 2.060 Zuschauer in einen 2:4-Rückstand um. Benjamin Barths Tor zum 3:4 (88.) war schließlich nur noch Ergebniskosmetik.

Nach der Euphorie um den Derbysieg am Dienstag kehrte gegen den SC Pfullendorf wieder der Alltag ein, was sich insbesondere in der Zuschauerzahl deutlich machte. Vom Feuerwerk, welches die Ulmer Mannschaft gegen den SSV Reutlingen abbrannte, war nicht mehr viel zu sehen. Die Spieler wirkten ausgelaugt, müde und träge. Dennoch schien es, als setze sich die Erfolgsserie der Spatzen fort, denn bereits in der 10. Minute brachte Dinko Radojevic den SSV nach einer Kombination mit Andreas Ludwig mit 1:0 in Führung. Mit wenig Aufwand, im ersten Durchgang aber zum Teil noch mit ansehnlichen Kombinationen, verwalteten die Ulmer die knappe Führung, bis Marijo Marinovic in der 39. Minute sicherlich etwas überraschend auf 2:0 erhöhte, nachdem Pfullendorfs Keeper Ralf Hermanutz einen Sauter-Schuss nur abwehren konnte. Der vierte Heimsieg in Serie zum Greifen nahe, auch der Aufstiegsplatz blieb in Reichweite. Doch sowie die Ulmer dem Erzrivalen Reutlingen kurz vor der Pause einen psychischen Knacks versetzten, taten es die Pfullendorfer heute den Ulmern gleich erzielten in der 44. Minute den wohl spielentscheidenden Anschlusstreffer. Vorausgegangen war ein Handspiel von Daniel Reith, woraufhin Adem Sari den folgerichtigen Strafstoß sicher verwandelte.

Anstatt mit einem komfortablen Vorsprung in die letzten 45 Minuten zu gehen, musste gezittert werden. Doch dass die Spatzen nun derart von der Rolle waren, konnte man nicht erwarten. Es fehlte an Biss, Leidenschaft und Laufbereitschaft, sodass die Pfullendorfer leichtes Spiel hatten, dabei aber nicht glänzen mussten. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Piero Saccone von der Strafraumgrenze aus den absolut verdienten Ausgleichstreffer für das Schneck-Team erzielte. Bereits das dritte Mal in dieser Saison, dass die Schwarz-Weißen eine Zwei-Tore-Führung hergaben. Während es in den Fällen zuvor (Bamberg, Nürnberg) am Ende immerhin noch zu einem Remis reichte, bahnte sich am heutigen Nachmittag Schlimmeres an. Eine Viertelstunde vor Schluss bekamen die Ulmer die Quittung für einen desolaten Durchgang. Während Holger Betz gegen den durchgebrochenen Spetim Muzliukaj noch klasse parieren konnte, ging der misslungene Befreiungsschlag der Defensive ins Toraus. Den daraus resultierenden Eckball brachte Saccone in den Strafraum, wo Markus Knackmuß goldrichtig stand und den Ball zur Pfullendorfer Führung einköpfte. Die endgültige Entscheidung zugunsten der Gäste ließ nicht lange auf sich warten, Faruk Gül versetzte dem SSV in der 81. Minute den Todesstoß und setzte einen Ball an die Unterkante der Latte, von dort aus der Ball eindeutig hinter die Linie sprang. Zwar erzielte Benjamin Barth zwei Minuten vor dem Ende - ebenfalls nach einem Eckball - den dritten Ulmer Treffer des Tages, doch mehr Bedeutung als ein Ehrentreffer sollte dieses Tor nicht mehr bekommen - auch wenn der eingewechselte Coulibaly in der 90. Minute eine aussichtsreiche Chance noch kläglich vermasselte.

Verdient wäre der Ausgleich allerdings nicht gewesen, unterm Strich reichte dem SC Pfullendorf eine durchschnittliche Leistung zum Sieg gegen enttäuschende Ulmer, die sich allerdings als effektiv präsentierten und trotz der möglicherweise schwächsten Saisonleistung drei Treffer erzielten. Wie schon im Hinspiel fügten die Südbadener den Münsterstädtern die erste Niederlage der jeweiligen Halbserie zu und scheinen nicht gerade ein Lieblingsgegner der Ulmer zu sein. Niederlage hin oder her - auch schwache Spiele gehören zu einer Saison, insbesondere nach dem Derbysieg und den vielen Siegen zuvor kann und muss der Mannschaft auch eine unterdurchschnittliche Leistung verziehen werden.

 
 

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