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Oberliga Baden-Württemberg, 4. Spieltag | Freitag, 1. September 2006 | 19:30 Uhr | Donaustadion (Ulm)

         

SSV Ulm 1846

-

SV Waldhof Mannheim

(4. Platz)

-

(2. Platz)

4

:

2 (2:1)
         

Spielbericht

Überzeugender Auftritt!

(bs) Dieses Spiel hatte alles, was zu einem echten Topspiel gehört: Fantastische Stimmung auf den Rängen, verbissene Zweikämpfe auf dem Rasen, viele Tore und natürlich am Ende ein Sieg für den SSV Ulm 1846. Mit 4:2 (2:1) schicken die Spatzen den Titelfavoriten Waldhof Mannheim nach Hause und übernachten damit auf der Spitzenposition der Oberliga BW. Doch dabei waren die Waldhöfer keineswegs schwach und gingen nach 15 Minuten durch Ken Asaeda in Führung. Thorsten Rinke (22.) und "Superman" Manislavic (43./Foulelfmeter) drehten die Partie noch vor der Halbzeit. Nach einem furiosen Beginn nach der Pause erhöhten die Ulmer durch "Baba" Coulibaly (51.) und Gerold Skowranek (52.) auf 4:1. Der Mannheimer Anschlusstreffer von Michael Bodnar (79./Foulelfmeter) war am Ende nur noch Ergebniskosmetik. Zusätzlich musste Gerold Skowranek in der 83. Minute vom Platz, als Bundesliga-Schiri Michael Kempter eine völlig überzogene und schlichtweg komplett falsche rote Karte zückte. Skowranek wird damit mindestens in Freiburg nächste Woche fehlen.

Waldhof leicht überlegen

Nach einer kurzen Phase des Abtastens vor gut 2.800 Zuschauer im Ulmer Donaustadion waren es zunächst die Gäste aus Mannheim, die einen leicht überlegenen Eindruck machten. Sie attackierten die Ulmer früh und gingen aggressiv in die Zweikämpfe - wie man es in so einem Spiel eben erwartet. Nach einem ersten Warnschuss über den Kasten von Benjamin Sandmann war der Ball dann plötzlich drin. Ken Asaeda zog außerhalb des Strafraums ab, Benjamin Sandmann kam an den Aufsetzer in die linke Ecke nicht mehr heran. Die 1:0-Führung für die Gäste nicht ganz unverdient zu diesem Zeitpunkt. Doch danach waren es mehr und mehr die Ulmer, die das Zepter in die Hand nahmen und nun auch zu guten Chancen kamen. So zum Beispiel eine unübersichtliche Situation nach einem Eckball, indem der Ball irgendwie noch kurz vor der Linie weggeschlagen werden konnte. In der 22. Minute war es soweit: Nach einem Freistoß steigt Thorsten Rinke zum Kopfball hoch und köpft den Ball zum zwischenzeitlich verdienten 1:1 in die Maschen. Die ohnehin schon klasse Stimmung im Ulmer Fanblock wurde nun noch getoppt, sodass sich die 11 Spatzen auf dem Rasen jederzeit auf die Fans verlassen konnten.

Superman Manislavic verwandelt Elfer

Nach Rinke's 1:1 verflachte das Spiel ein wenig, kaum Chancen auf beiden Seiten, aber verbissene Zweikämpfe und teils grobe Fouls auf beiden Seiten - eben typisch für ein solches wichtiges Spitzenspiel. In der 43. Minute dann die erste umstrittene Szene vom jüngsten Bundesliga-Schiri aller Zeiten, Michael Kempter. Vincenzo Marchese kommt im Strafraum zu Fall, Kempter pfeift und zeigt auf den Punkt. Zugegeben: Sehr clever gemacht von Marchese, den Elfer wollte er haben. Ob eine Berührung vorlag ist fraglich, insgesamt aber eine umstrittene Szene. Wage Tendenz: Fehlentscheidung. Jedenfalls ließ sich Vladimir Manislavic diese Chance nicht entgehen und traf zum 2:1 für die Ulmer Spatzen. Der Torschütze riss sich vor dem Ulmer Fanblock sein Trikot vom Leibe und sah logischerweise gelb dafür. Den Fans war's egal, vor ihnen stand nun ein als Superman verkleideter Manislavic - super Aktion, doch wieso sieht die Regel hierfür eine Verwarnung vor? So etwas gehört doch zum Fußball dazu!

Furiose Ulmer überrennen den SVW

Wie von der Tarantel gestochen, mit einer Führung und lautstarken Fans im Rücken kamen die Ulmer dann aus der Kabine. Miguel Coulibaly nutzte den Stellungsfehler von Mannheim-Keeper Gäng, der wohl auf eine Flanke spekulierte, und traf aus spitzem Winkel von der rechten Seite zum 3:1 für den SSV (51.). Die Freude war noch nicht vorüber, da schepperte es erneut im Mannheimer Tor: Diesmal war es Gerold Skowranek, der nur eine Minute später (52.) mit seinem Tor zum 4:1 die Spatzen-Fans vollends zum ausflippen brachte - was für ein Start in die 2. Halbzeit! Ein Debakel für den Waldhof deutete sich an. Doch nach dem 4:1 ließen es die Gastgeber ruhiger angehen und lauerten mehr auf Konter, verwalteten das Resultat. Der Sieg war fortan in keinster Weise mehr in Gefahr, die Mannheim immer wieder mal mit gefährlichen Vorstößen und nicht ungefährlichen Chancen. So musste sich Benni Sandmann einmal lang machen, um einen Ball noch zur Ecke zu fausten. Zu ihrem Ehrentreffer kamen die Gäste aber dennoch. In der 79. Minute zeigt Schiri Kempter, der heute weiß Gott keinen leichten Job hatte, erneut auf den Punkt - erneut eine mehr als umstrittene Szene. Nach einem Zusammenprall eines Mannheimers und Sandmann entschied der Referee zum Entsetzen der Ulmer auf Foulspiel. Auch hier geht die Tendenz eher in Richtung Fehlentscheidung. Wie in der ersten Halbzeit Vladimir Manislavic ließ sich auch auf anderer Seite Michael Bodnar die Chance aber nicht entgehen und verwandelte zum 4:2.

Gerold Skowranek sah rot

Dieser Ehrentreffer änderte aber kaum etwas: Weder auf dem Platz, noch auf den Rängen. Doch vier Minuten nach dem 4:2 schwang die Stimmung kurzweilig um. Grund war eine -gelinde gesagt- lächerliche rote Karte für Gerold Skowranek. Vorausgegangen war ein angebliches Foulspiel, welches aber eher nach einer Schwalbe aussah. Doch selbst wenn hier Foul gepfiffen wird, dann kann das in niemals eine rote Karte sein - Herr Kempter, hier lagen Sie absolut daneben! Bitter, denn Skowranek wird nun mindestens für ein Spiel gesperrt sein - und das vor dem wichtigen Spiel beim SC Freiburg II. Erwähnenswert nach diesem Platzverweis war nur noch eines: Der Schlusspfiff! Kempter pfiff die Begegnung pünktlich ab und der SSV Ulm 1846 besiegte den bisher ohne Punktverlust weilenden SV Waldhof Mannheim. Belohnung: Die Tabellenführung bis mindestens morgen, 17.15 Uhr.
Alles in einem ist das 4:2 ein dem Spielverlauf angemessenes Ergebnis. Die Ulmer zeigten bei diesem hochklassigen Oberligaspiel gegen durchaus starke Mannheimer ihre beste Saisonleistung und setzen mit diesem Spiel ein dickes Ausrufezeichen. Spätestens jetzt gehören die Ulmer nicht nur in den erweiterten Kreis der Aufstiegsfavoriten, sondern gelten neben u. a. dem SV Waldhof, der heute keinesfalls schwach spielte, als einer DER Topfavoriten auf die Meisterschaft. Gratulation an das Team von Marcus Sorg: Bitte mehr davon!

Statistiken

     
SSV Ulm 1846

SV Waldhof Mannheim
Benjamin Sandmann Christopher Gäng
Gerold Skowranek Christian Schilling
Patrick Neumann Victor Oppong
Markus Lösch Bernd Eigner
Patrick Huckle Daniel Bogdanovic
Janusz Gora Michael Bodnar
Vincenzo Marchese Evans Wise
Benjamin Barth Christian Dausel
Thorsten Rinke Ken Asaeda
Vladimir Manislavic Georgi Donkov
Miguel Coulibaly Hakan Atik
     
Thomas Wünsche für Vladimir Manislavic [71.] [46.] Sebastian Göbig für Hakan Atik
Mario Klotz für Thorsten Rinke [81.] [59.] Sascha Ropic für Georgi Donkov
Sören Mende für Vincenzo Marchese [89.] [84.] Fisnik Myftari für Michael Bodnar
     
Marcus Sorg Steffen Menze
     
     
  0:1 [15.] Ken Asaeda

Thorsten Rinke [22.]

1:1  

Vladimir Manislavic (Foulelfmeter) [43.]

2:1  

Miguel Coulibaly [51.]

3:1  

Gerold Skowranek [52.]

4:1  
  4:2 [79.] Michael Bodnar (Foulelfmeter)
     
     

Manislavic, Rinke, Huckle, Gora

Asaeda, Ropic, Bogdanovic, Dausel, Eigner

Skowranek [83./grobes Foulspiel]

-
     
     

2.800 Zuschauer

     
Michael Kempter (Sauldorf)
     

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Vorschau

Topspiel gegen den Waldhof

(bs) Ja, auch die viertklassige Oberliga kann durchaus auch attraktive Spiele bieten. Das Highlight der Saison dürfte zweifelsohne das Duell der beiden Ex-Bundesligisten SSV Ulm 1846 und Waldhof Mannheim sein. Am Freitagabend (19.30 Uhr) kommt es zum ersten Aufeinandertreffen im Ulmer Donaustadion. Beide Teams sind noch ohne Niederlage, der Waldhof sogar noch ohne Punktverlust. Ein spannendes Spiel zwischen dem Tabellenvierten und dem Tabellenzweiten ist also garantiert.

Zwei Youngster zwischen den Pfosten

Seit Saisonbeginn steht beim SSV überraschenderweise nicht mehr der erfahrene und langjährige Stammkeeper Holger Betz im Kasten, sondern der erst 19jährige Benjamin Sandmann. Nach einem guten Auftakt gegen Crailsheim (3:0) zeigt seine Formkurve leider etwas nach unten, wie sich bei den Spielen in Nöttingen (2:1) und Sandhausen (4:4) zeigte. Im Pokalspiel in Au hielt er mit zwei Paraden den knappen 1:0-Sieg fest, zeigte aber auch dort eine eher unsichere Strafraumbeherrschung. Hoffen wir, dass er gegen die Mannheimer dafür sorgt, dass sich seine Formkurve wieder nach oben richtet. Bei den Waldhöfern steht ebenfalls ein junger Bursche im Tor. Der sogar noch ein Jahr jüngere Christopher Gäng (18) sammelte allerdings im Vergleich zu seinem Gegenspieler schon in der letzten Saison in 13 Ligaspielen etwas Erfahrung und gilt seitdem als sicherer Rückhalt.

Peinliches Pokal-Aus

Während die Spatzen bisher ohne großen Aufwand zu betreiben das Viertelfinale des WFV-Pokals erreicht haben, kann sich der SVW voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren. Denn nach nur zwei Runden im BFV-Pokal war Schluss für die Mannheimer, nachdem der Verbandsligist FC Zuzenhausen den Favoriten mit 2:0 nach Verlängerung nach Hause schickte. In der Liga allerdings haben die Waldhöfer die Nase leicht vorne, denn in drei Spielen gab's bisher drei Siege für die Elf von Trainer Steffen Menze. Der einzige Unterschied im bisherigen Spielplan: Der SSV musste am 3. Spieltag beim SV Sandhausen ran und holte dort bekanntlich nach einer grottenschlechten ersten halben Stunde und 0:4-Rückstand noch sensationell ein 4:4-Unentschieden. Waldhof dagegen hat mit dem FC Emmendingen im eigenen Stadion (1. Spieltag) bereits ein Spiel gegen einen Abstiegsfavoriten absolviert. Gegen den TSV Crailsheim und den FC Nöttingen sprangen für beide Teams jeweils zwei Siege heraus.

5 mal ungeschlagen...

...ist der SSV in den letzten direkten Vergleichen. Dabei gab es jeweils abwechselnd einen Sieg und ein Remis. Zuletzt gewannen die Spatzen im eigenen Stadion mühelos gegen unfassbar lustlos auftretende Mannheimer mit 3:0 - die Gäste damit noch gut bedient. Doch ein Vergleich im heutigen Spiel darf dies nicht sein. Die Saison beginnt von vorn, die Blau-Schwarzen haben ein ganz anderes Gesicht als in der Vorsaison. Nichtsdestotrotz keine unlösbare Aufgabe, zumal der FC Nöttingen den Siegtreffer am letzten Spieltag erst in der 90. Minute hinnehmen musste. Die Waldhöfer sind verwundbar, jedoch müssen die Ulmer von Anfang an aggressiv und konzentriert zur Sache gehen, eine Mannschaftsleistung ist Grundvoraussetzung. Eine halbe Stunde, wie sie zuletzt in Sandhausen präsentiert wurde, wäre fatal. Denn ein 0:4 kann nicht immer aufgeholt werden...

 
 

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