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Oberliga Baden-Württemberg, 7. Spieltag | Samstag, 23. September 2006 | 15:30 Uhr | Sportplatz an der Humboldtstraße (Bonlanden)

         

SV Bonlanden

-

SSV Ulm 1846

(18. Platz)

-

(3. Platz)

0

:

0 (0:0)
         

Spielbericht

Kein Mauerfall in Bonlanden

(bs) Nur einen mageren Punkt brachte der SSV Ulm 1846 vom Auswärtsspiel beim Schlusslicht SV Bonlanden nach Hause. Der Tabellenletzte hatte offenbar eine Menge Respekt vor den Ulmern, stellte Trainer Klaus Kämmerer gleich 6 Abwehrspieler auf den Rasen. Genauso auch der Spielverlauf: Nach einer schwachen ersten Halbzeit stürmten die Ulmer regelrecht auf das Tor und taten alles menschenmögliche, doch das Abwehrbollwerk der Bonländer hielt stand und so endete die Partie mit einem torlosen Unentschieden, von dem die 11 verteidigenden Bonländer besser leben dürften als die Ulmer, die durch dieses Unentschieden auf den vierten Platz abrutschen.

Mühsamer Auftakt - Schrecksekunde bei Manislavic

Die Erwartungshaltung vor dem Spiel war auf Ulmer Seite so hoch wie lange nicht mehr - spekuliert wurde nur über die Höhe des Sieges. Klar, traf man heute auf das Schlusslicht der Tabelle, das vor 7 Tagen noch ein 0:5 gegen den bis dato Tabellenletzten erleben musste. Doch jedes Spiel beginnt bei einem Spielstand von 0:0 - das wissen nach dem heutigen Tag auch die Ulmer. Auf dem engen und holprigen Geläuf des Sportplatzes an der Humboltstraße kamen die Ulmer in der ersten Halbzeit nur schwer in die Gänge. Optisch waren die Spatzen dem Schlusslicht natürlich überlegen, spielerisch aber hatten die Spatzen auf diesem sogenannten Spielfeld große Probleme. Dennoch kamen die Gäste zur ein oder anderen Torchance, richtig zwingend sah dies allerdings selten aus. Die Gastgeber hatten offenbar sehr großen Respekt vor der Ulmer Tormaschine, 6 Abwehrspieler spickten die Aufstellung. In der Praxis waren aber auch die Mittelfeldspieler und Stürmer zu Abwehrspielern umfunktioniert worden. Symptomatisch dafür ein Freistoß, weit weg vor dem Tor, bei dem alle (!) Bonländer Spieler sich im eigenen Strafraum verschanzt hatten. Doch zurück zum Spiel: Der SV Bonlanden, logischerweise nur durch Konter auffällig, hatte in der ersten Halbzeit eine Phase von ca. 5 bis 10 Minuten, in der die Ulmer unaufmerksam waren. Insbesondere Routinier Janusz Gora machte nicht immer einen sicheren Eindruck. Nach ca. 30 Minuten Schock bei den mitgereisten Fans: Nach einem brutalen Foul an Vladimir Manislavic ging dieser schreiend zu Boden und hielt sich seinen Kiefer. Doch die Befürchtung, der Kiefer sei erneut gebrochen, bestätigte sich glücklicherweise nicht. Zumindest absolvierte Manislavic die ca. 60 verbleibenden Minuten ohne größeren Zwischenfälle.

Anti-Fußball oder: SV Bonlanden

Da die Mauertaktik der Hausherren in der ersten Halbzeit prima klappte, gab es natürlich keinen Grund, diese in der zweiten Halbzeit zu ändern. Mit dem für den eher schwachen Vincenzo Marchese eingewechselten Stürmer Miguel Coulibaly erhöhten die Ulmer massiv den Druck und spielten auf Sieg. In der Tat war der Einsatz völlig in Ordnung, die Spatzen versuchten alles, an diesem Bollwerk vorbei zu kommen. Chancen häuften sich, insbesondere Kopfbälle sorgten für gefährliche Situationen im Bonländer Strafraum. Durch diese offensivere taktische Ausrichtung wurde der harmlose SV Bonlanden natürlich ebenfalls bei den seltenen Vorstößen gefährlicher. So gefährlich sogar, dass in der Schlussphase des Spiels der Ausgang völlig offen war. Einer vergeben Ulmer Großchance (Kopfball knapp über das Tor) folgte ein gefährlicher Konter, der glücklicherweise nicht von Erfolg gekröhnt war - das wäre dann auch wohl etwas zu viel des Guten gewesen, wenn ein solcher Anti-Fußball, wie es ihn selbst in der letzten Saison nur selten gab, auch noch mit einem Sieg belohnt werden würde. Auch der schwache Schiedsrichter David Gonzales hatte so seine Probleme mit der Leitung. Die teilweise überhart einsteigenden Gastgeber wurden nur selten konsequent für ihre Vergehen bestraft. So wie bei einer umstrittenen Szene kurz vor Schluss, als Migu Coulibaly im Strafraum unsanft von den Beinen geholt wurde - einige Schiedsrichter hätten hier auf den Punkt gezeigt.

Enttäuschte Gesichter nach dem Schlusspfiff

Aber an einem solchen Tag läuft eben alles zusammen, sodass am Ende ein enttäuschendes 0:0 auf dem Zettel stand. Klar: Ein Sieg wäre heute ohne Wenn und Aber Pflicht gewesen. Dennoch kann der Mannschaft kaum ein Vorwurf gemacht werden. Zumindest in der zweiten Halbzeit wurde alles versucht, um den Siegtreffer regelrecht zu erzwingen. Aber gegen ein Team, welches praktisch nur auf Verteidigung eingestellt ist, taten sich die Ulmer bislang immer schwer. Traurig ist nur, dass eine solche Spielweise, die mit Fußball im Prinzip nichts mehr zu tun hat, auch noch belohnt wird. Insgesamt ein sehr schmeichelhafter Punktgewinn für den Aufsteiger, der dieses 0:0 wie einen Sieg feierte und auf der anderen Seite zwei verlorene Punkte für die Elf von Marcus Sorg, der die Enttäuschung buchstäblich ins Gesicht geschrieben war. Deshalb heißt es jetzt für die Jungs, dieses Spiel schnellstmöglich abzuhaken und am kommenden Freitag (Donaustadion, 19.30 Uhr) vor heimischer Kulisse mit Volldampf auf das Tor der Stuttgarter Kickers II zu rennen, um mit einem Heimsieg am Aufstiegsplatz dran zu bleiben. Kopf hoch, Jungs!

Statistiken

     
SV Bonlanden

SSV Ulm 1846
Jürgen Thomma Holger Betz
Lucio Fanelli Janusz Gora
Thomas Edelmann Patrick Huckle
Florian Hägele Patrick Neumann
Nico Kemmler Markus Lösch
Dario Valente Benjamin Barth
Christian Schuster Thomas Wünsche
Panagiotis Deligiannidis Vincenzo Marchese
Bernd Eckhardt Thorsten Rinke
Giampiero Lapeschi Gaetano Intemperante
Emir Kalesic Vladimir Manislavic
     
Fabio Lapeschi für Thomas Edelmann [68.] [46.] Miguel Coulibaly für Vincenzo Marchese
Julian Schwarz für Emir Kalesic [79.] [82.] Mario Klotz für Markus Lösch
Nico Kauffmann für Giampiero Lapeschi [84.]  
     
Marcus Sorg Klaus Kämmerer
     
     

Edelmann, G. Lapeschi, Fanelli, Deligiannidis

Wünsche, Huckle, Coulibaly, Gora
     
     

500 Zuschauer

     
David Gonzales (Wiesental)
     

Links

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Vorschau

Schlusslicht Bonlanden lädt ein

(bs) 7. Spieltag der Oberliga Baden-Württemberg: Der Tabellendritte SSV Ulm 1846 muss zum Aufsteiger und Tabellenletzten SV Bonlanden reisen. Die Marschrichtung ist klar: Alles andere als ein Sieg wäre eine große Enttäuschung und ein Rückschlag im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga, der nach der Einführung der 3. Liga 2008/09 umso mehr an Wichtigkeit gewinnt. Bei einem Sieg könnten die Ulmer, wenn alles perfekt verläuft, Tabellenführer werden.

Skowranek wieder einsatzbereit

Mit von der Partie wird nach 2 Spielen Sperre wieder Verteidiger Gerold Skowranek sein, der beim Heimspiel gegen Waldhof Mannheim am 1. September die rote Karte bekam. Das Sportgericht verhängte eine Sperre von einem halben Monat bis 16. September, längstens zwei Pflichtspiele - diese hat er mit den Spielen in Freiburg und gegen Villingen inzwischen abgesessen. Dagegen sind mehrere Spieler aus dem Kader angeschlagen und trainierten teilweise die ganze Woche über nicht mit.

Abstiegskandidat #1

Der Gegner, SV Bonlanden, gilt als Abstiegskandidat für die laufende Saison. Der Aufsteiger stieg bereits vor 2 Jahren in die Verbandsliga Württemberg ab und schaffte dort den sofortigen Wiederaufstieg. Heute stehen die Bonlandener mit nur 3 Punkten (2:0-Sieg in Freiberg) am Ende der Tabelle. Zuletzt gab es für den Gastgeber beim bis dato punktlosen FC Nöttingen eine böse 0:5-Klatsche. In den bisherigen drei Heimspielen gab es für die Bonlandener Zuschauer nichts zu jubeln - noch nicht einmal ein Tor. Gegen Gmünd, Großaspach und Crailsheim setzte es jeweils eine 0:2-Niederlage. Das einzige Tor bei bislang 13 Gegentoren gelang beim besagten 1:0-Sieg in Freiberg - und dieses resultierte nur aus einem Foulelfmeter. Aus dem Spiel heraus gelang dem SVB in 6 Ligaspielen also noch kein einziges Tor.
Aber auch im Pokal gibt es keinen Grund zur Freude: Bereits in der 1. Runde schieden die Bonlandener beim zwei klassen tieferen SV Böblingen (übrigens möglicher Gegner der Ulmer im Halbfinale) aufgrund einer 1:2-Niederlage aus.

Drei Siege in Folge

Der direkte Vergleich der beiden Mannschaften sieht für den SSV positv aus. Zwei Niederlagen und einem Unentschieden stehen fünf Siege gegenüber, die Torbilanz von 14:9 geht ebenfalls an die Spatzen. In den letzten drei Aufeinandertreffen gingen die Spatzen als Sieger vom Platz - daran soll sich auch an diesem Wochenende nichts ändern. Alles spricht also für ein klaren Erfolg für den SSV Ulm 1846, doch auch dieses Spiel beginnt bei 0:0.

 
 

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