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Oberliga Baden-Württemberg, 12. Spieltag | Mittwoch, 1. Novmeber 2006 | 14:30 Uhr | Donaustadion (Ulm)

         

SSV Ulm 1846

-

VfR Mannheim

(2. Platz)

-

(9. Platz)

3

:

1 (0:0)
         

Spielbericht

Hart erkämpfter Heimsieg

(bs) Es war kein schöner, aber eminent wichtiger Sieg für den SSV Ulm 1846. Erst in der 90. Minute konnte "Mr. Zuverlässig" Miguel Coulibaly den 3:1-Sieg perfekt machen, nachdem zuvor einige Momente des Zitterns auf dem Plan standen. Nach einer torlosen ersten Halbzeit gingen die Spatzen durch den Treffer von Gerold Skowranek (62.) endlich in Führung, doch die Freude hielt nicht lange. Postwendend kamen die Gäste aus Mannheim zum 1:1, indem Haris Tahirovic einen Abwehrfehler eiskalt bestrafte (63.). Patrick Huckle konnte nur 4 Minuten später die Spatzen abermals in Führung bringen, ehe Coulibaly am Ende den sechsten Sieg im sechsten Heimspiel perfekt machte.

Fehlpässe dominieren das Geschehen

In den meisten der letzten Begegnungen war die erste Halbzeit der Spatzen verhältnismäßig zur zweiten Hälfte sehr schwach. Auch das Spiel gegen den VfR Mannheim, dessen Trainer Walter Pradt seine Voraussage wahr machte und einige Reservespieler aufstellte, machte da keine Ausnahme. Nahezu die komplette erste Halbzeit war geprägt von Unkonzentriertheiten und Fehlpässen, wo es jedem Fußballfeinschmecker den Magen umdreht. Die Gäste aus Mannheim standen kompakt, machten einen zweikampfstarken und aggressiven Eindruck und stellten die Ulmer vor eine harte Probe. Zwar waren die Hausherren stets bemüht, aber Torchancen waren dennoch eine Seltenheit. Die beste Gelegenheit bot sich wohl Gerold Skowranek, dessen missglückte Flanke in allerletzter Not von Mannheims Torwart Boris Busalt zur Ecke gerettet werden konnte. Der VfR Mannheim suchte seine Chancen in Kontern, die in Halbzeit eins allerdings genauso ungefährlich waren als die Chancen des SSV. Mit einem gerechten und dem Spiel angemessenen 0:0 sowie einer Hoffnung auf Besserung ging es vor den ca. 3.000 Zuschauern, von denen sich der Großteil seit langem mal wieder ins Donaustadion verirrt hatte, in die Kabinen.

3 Tore in 5 Minuten

Um eines vorweg zu nehmen: Es war zwar weiterhin keine Gala-Vorstellung des SSV, allerdings gestalteten die Spatzen die zweite Halbzeit um einiges flotter und effektiver. Der VfR Mannheim weiterhin hauptsächlich in der Defensive beschäftigt, machte es dem Gastgeber genauso schwer wie im ersten Durchgang. Chancen, die sich dennoch ergaben, wurden kläglich vergeben. Musterbeispiel die vermeintlich sichere Führung ca. 3 Minuten nach Wiederbeginn: Thorsten Rinke kommt aus 6 Metern Torentfernung an den Ball, hat nur noch den Keeper vor sich und kann sich aussuchen, wo er den Ball letztlich unterbringt. Rinke brachte allerdings das Kunststück fertig, genau den Torwart zu treffen, der die eigentlich sichere Ulmer Führung doch noch verhindern konnte. Kurze Zeit später bot sich erneut Rinke eine große Chance, doch sein platzierter Schuss ins rechte Kreuzeck wurde ein weiteres Mal entschärft. Besser machte es in der 62. Minute Gerold Skowranek, der mit einem Gewaltschuss in die linke untere Ecke die fällige Ulmer Führung erzielte. Doch der Jubel über die 1:0-Führung erstummte plötzlich, als Haris Tahirovic den völlig überraschenden Ausgleich erzielte. Die komplette Ulmer Abwehr war in Gedanken wohl noch beim Tor, anders ist dieser völlige Blackout bei Benjamin Hien's Freistoß in den Strafraum nicht zu erklären. Torschütze Haris Tahirovic kam völlig frei zum Schuss und lochte zum postwendenden Ausgleich ein. Jetzt waren die Ulmer wieder gefragt, doch glücklicherweise spielten die Schwarz-Weißen unbeeindruckt ihr Spiel weiter. Und so dauerte es keine 5 Minuten, bis der alte Vorsprung wiederhergestellt war. Der überragende Patrich Huckle krönte seine zur Zeit herrschende Topform mit seinem ersten Saisontreffer, indem er einen Freistoß direkt verwandelte.

Coulibaly erlöst die Spatzen-Fans

Was nun folgte, war purer Kampf und Einsatz, diesen Vorsprung über die Runden bringen zu wollen. In diesem Spiel war alles möglich, der Sieg noch lange nicht gerettet. Richtig brenzlig wurde es dann in der 90. Minute. Torhüter Busalt machte sich auf dem Weg nach vorne, um für sein Team noch den Ausgleich zu erzwingen. Der Ball befand sich immer wieder im Ulmer Strafraum, auf den Rängen war das pure Zittern angesagt. Der schwache Schiedsrichter Arno Blos schaffte es übrigens in diesen Sekunden, die wie eine Ewigkeit vorkamen, gleich 3mal hintereinander falsch zu liegen. Zunächst übersah er ein Foulspiel, infolge dessen diese unübersichtliche Situation erst entstand. Während dieser Zitterphase brachte er, bzw. sein Assistent, es dann fertig, zwei eindeutige Abseitssituationen zu übersehen. Glücklicherweise ohne Konsequenzen. Im Gegenteil: Dadurch, dass das Spiel nicht unterbrochen wurde, konnten die Ulmer einen schnellen Konter einfahren, den Mario Klotz und Miguel Coulibaly dann erfolgreich abschließen konnten, nachdem Boris Busalt ein leeres Tor zurückließ. Der sechste Heimsieg im sechsten Heimspiel war nun endgültig unter Dach und Fach. Ein nicht unbedingt schöner, aber nach einer kämpferisch starken Leistung und dem Chancenplus doch verdienter Sieg der Jungs von Marcus Sorg, die teilweise den Eindruck machten, als seien sie mit dem Kopf schon beim Spitzenspiel am kommenden Samstag beim Heidenheimer SB. Dieses bestreiten die Ulmer dank des Punktgewinns nun als Tabellenführer, sodass der größere Druck beim Gastgeber Heidenheim liegen dürfte.

Statistik

     
SSV Ulm 1846

VfR Mannheim
Holger Betz Boris Busalt
Gerold Skowranek Inan Bulut
Thomas Wünsche Markus Schmid
Janusz Gora Simon Zimmermann
Patrick Huckle Bartosz Franke
Markus Lösch Benjamin Hien
Vincenzo Marchese Jonathan Spencer
Mario Klotz Kristjan Vidakovic
Miguel Coulibaly Erdal Güney
Thorsten Rinke Haris Tahirovic
Gaetano Intemperante Richard Wegmann
     
Benjamin Barth für Gaetano Intemperante [70.] [46.] Benjamin Bertholdt für Bartosz Franke
Milan Klapsia für Vincenzo Marchese [88.] [66.] Vincenzo Terrazzino für Benjamin Hien
Sören Mende für Miguel Coulibaly [90.+2] [67.] Timo Dörflinger für Erdak Güney
     
Marcus Sorg Walter Pradt
     
     

Gerold Skowranek [62.]

1:0  
  1:1 [63.] Haris Tahirovic
Patrick Huckle [67.] 2:1  
Miguel Coulibaly [90.+1] 3:1  
     
     

Huckle, Intemperante, Coulibaly

Schmid, Zimmermann, Vidakovic
     
     

3.000 Zuschauer

     

Arno Blos [Köngen]

     

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Vorschau

Hausaufgabe gegen VfR Mannheim

(bs) Die Vorfreude auf das absolute Spitzenspiel am kommenden Samstag beim Heidenheimer SB kann kaum größer sein. Doch bevor es zu diesem Knaller kommt, müssen die Spatzen ihre Hausaufgaben machen. Am Mittwoch (Donaustadion, 14.30 Uhr) trifft der momentane Tabellenzweite auf den neunten VfR Mannheim. Theoretische reicht ein Remis, um den HSB in der Tabelle wieder einzuholen, allerdings wäre ein Unentschieden dennoch zu wenig.

Generalprobe für beide Teams

Wie bereits angesprochen kommt es am Samstag zum Knaller zwischen den Spatzen und dem Heidenheimer SB. Aber die Ulmer sind nicht die einzige, die am Wochenende ihr Spiel des Jahres haben werden. In Mannheim steigt nämlich zeitgleich das Stadtderby zwischen dem VfR und dem Waldhof. Mannheims Trainer Walter Pradt lies schon durchklingen, dass das Derby höchste Priorität besitzt. Doch die Männer von Marcus Sorg dürfen sich davon nicht einlullen lassen und mit höchster Konzentration auftreten - nur so kann gegen die Mannheimer ein Dreier eingefahren werden. Denn gegen den VfR taten sich die Spatzen zuletzt immer etwas schwerer. Da kam die letzte Heimpleite (0:1) der vergangenen Saison nicht von ungefähr.

Aufwärtstrend - Abwärtstrend

Im Grunde genommen spricht alles für einen Sieg der Spatzen. Das Selbstvertrauen kann kaum höher sein, nachdem in den letzten Spielen ordentlich gepunktet wurde und sich das Team an der Spitze festsetzen konnte. Anders dagegen sieht es bei den Mannheimern aus. Dort zeigt die Kurve nach einem guten Saisonstart eher nach unten. Zuletzt musste sich der VfR gar im eigenen Stadion gegen den FC Nöttingen geschlagen geben, der bisher wahrlich nicht viel gerissen hatte. Zuvor verlor das Pradt-Team 1:3 in Nöttingen. Gegen den FC Emmendingen gab es ein knappes 2:1, in Großaspach wiederum eine 1:2-Niederlage. Alles in einem also Gegner, gegen die ein ambitionierter Verein wie der VfR Mannheim mehr holen sollte. Aber trotz dieser Tatsache gilt zunächst volle Konzentration in diesem Spiel, auch wenn einige schon das Derby in Heidenheim im Hinterköpfchen haben werden.

 
 

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