|
Home » Statistiken » 2006/07 » Pflichtspiele » SSV Ulm 1846 - SG Sonnenhof Großaspach [2:3]
Oberliga Baden-Württemberg, 16. Spieltag | Samstag, 25. November 2006 | 14:30 Uhr | Donaustadion (Ulm) |
||||
SSV Ulm 1846 |
- |
SG Sonnenhof Großaspach |
|
|
(2. Platz) |
- |
(16. Platz) | ||
2 |
: |
3 (1:2) | ||
Spielbericht |
Riesenblamage gegen Großaspach
(bs) Fassungslosigkeit in Ulm, um Ulm und um Ulm herum: Der haushohe Favorit und Tabellenzweite SSV Ulm 1846 gibt seine ersten Punkte im heimischen Donaustadion ab und verpasst den Sprung an die Tabellenspitze und damit auch die Chance, den Heidenheimer SB (0:3 in Villingen) vorerst abzuhängen. Gegner war ausgerechnet der drittletzte SG Sonnenhof Großaspach, der mit dem 3:2-Auswärtssieg für eine faustdicke Überraschung sorgte. Den schnellen 0:2-Rückstand durch Srdan Stevanovic (3.) und Spielertrainer Alexander Malchow (14.) konnte Vincenzo Marchese durch seine beiden Tore (24./47.) per Elfmeter und Freistoß ausgleichen. Doch selbst danach gelang es nicht, den Gegner unter Druck zu setzen, sodass die Gäste am Ende sogar noch den Siegtreffer erzielten. Torschütze zum 2:3 war Nicola Spina aus eindeutiger Abseitsposition (76.).
Attacke! Furioser Beginn der Gäste
Die gut 1.800 Zuschauer konnten ihren Augen nicht trauen, als Giuseppe Palilla das Spiel des Davids gegen Goliath anpfiff. Nicht die Hausherren waren es, die die Initiative ergriffen und Richtung gegnerisches Tor drückten, sondern die Gäste aus Großaspach nahmen das Heft völlig überraschend in die Hand, spielten wider erwarten nach vorne und planten offenbar, den SSV Ulm 1846 mit einem frühen Tor zu überraschen. Dieses Konzept ging auch perfekt auf. Denn nach wenigen Sekunden hatten die Gäste ihre erste Torchance, doch ein Kopfball ging genau zu Holger Betz. Wenige Augenblicke später dann ein Fehler von Thomas Wünsche, der überraschend den Vorzug vor Sören Mende in der Innenverteidigung erhielt, sodass Srdan Stevanovic in der 3. Minute alleine aufs Tor zulief und mit einem trockenen Schuss ins linke Eck dem Ulmer Keeper Betz keine Chance ließ. Möglicherweise eine Situation, die den gesamten weiteren Spielverlauf prägte. Die Ulmer wirkten wie paralysiert und ließen die Gäste weiter kommen. Die Fautenhauer rochen Lunte und erkannten, dass die Ulmer, die zu Hause noch keine Punkte abgaben, zu schlagen sind. Spätestens in der 14. Minute aber dürfte dem Publikum die Kinnlade bis zum Boden gestanden haben, als Großaspachs Coach, der wie heute hin und wieder auf dem Spielfeld aushilft, den zweiten Treffer für den krassen Außenseiter erzielte. Die Taktik dabei war simpel: Ecke, Kopfball, Tor - 0:2! Und das erschreckende dabei: Diese Führung ging absolut in Ordnung, die Ulmer Spieler nur körperlich anwesend.
Zwei Standards bringen den SSV wieder zurück ins Spiel
Das der Ulmer Anschlusstreffer sowie der spätere Ausgleichstreffer durch eine Standardsituation resultierte, sagt im Grunde genommen alles. Doch der Reihe nach: Gaetano Intemperante wird im Strafraum von den Beinen geholt, der bis dato noch relativ fehlerlose Referee Palilla zeigte sofort und völlig zu Recht auf den Punkt. Vincenzo Marchese nutzte diese Gelegenheim und verwandelte in der 24. Minute zum 1:2. Nur wenige Minuten später wollte der Schiedsrichter wohl nicht als Heimschiedsrichter abgestempelt werden, denn ein klares Handspiel im Strafraum blieb ungesühnt und folglich blieb der Elfmeterpfiff zu Gunsten der Ulmer aus. Bis zur Halbzeit tat sich nicht sonderlich viel, die Spatzen auch nach dem Anschlusstreffer überraschend schwach und ohne Konzept, die gut gestaffelte Abwehr des Abstiegskandidaten auszuhebeln. Folglich fiel der Ausgleichstreffer kurz nach dem Seitenwechsel ebenfalls nur per Freistoß. Dafür aber umso schöner: Vincenzo Marchese, der den Elfer zum 1:2 bereits sicher verwandelte, zirkelte den Ball über die Mauer ins linke obere Eck. Ein wichtiges Tor zu einem günstigen Zeitpunkt? Denkste! Zwar dachte jetzt jeder, das Spiel wieder in die richtige Bahn gelenkt zu haben, aber auch nach diesem Tor ging kein Ruck durch die Mannschaft. Auch nicht, als Erhan Polat in der 53. Minute durch eine fragwürdige gelb-rote Karte vorzeitig zum Duschen geschickt wurde.
Klares Abseitstor bringt die Gäste auf die Siegerstraße
In Überzahl und einem moralischen
Vorteil, einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt zu haben, änderte sich nichts am schwachen
Spiel der Ulmer Mannschaft. Zwar erspielten sich die Platzherren ein Chancenübergewicht,
wirklich zwingend waren diese aber absolut selten. Vielmehr landeten die zahlreichen
hohen Flanken zum Großteil beim groß gewachsenen SG-Torwart Tobias Röschl. Wurden
die Bälle etwas flacher in den Strafraum gebracht, bestand dagegen Gefahr im Gäste-Strafraum.
Aber dies war leider Mangelware. Das Spiel jedenfalls plätscherte weiter vor sich
hin, bis sich ab der 73. Minute die Ereignisse überschlugen. Zuerst wurde Markus
Lösch dasselbe Schicksal wie Erhan Polat zu teil, als auch er mit einer fragwürdigen
Ampelkarte vom Feld geschickt wurde. Nur drei Minuten später schlugen die Gäste
eiskalt zu und gingen durch Nicola Spina abermals in Führung. Doch dieser Treffer
hätte nie und nimmer zählen dürfen, stand sowohl der Flankengeber Arthur Beck sowie
der Torschütze Nicola Spina meterweit (!) im Abseits. Die kurz zuvor schlagartig
wieder aufkommende Stimmung, als der Zwischenstand aus Villingen (3:0 gegen Heidenheim)
angezeigt wurde, war im Keim erstickt. Die Ulmer Bemühungen, zumindest noch einen
einzigen Punkt zu holen, wurden meist frühzeitig wieder abgeblockt, sodass die Aspacher
Führung nie ernsthaft gefährdet war. Am Ende stand also die erste Heimniederlage,
die unterm Strich nicht einmal unverdient war. Hervorzuheben in dieser Partie ist
der Spieler des Monats, Patrick Huckle, der viel ackerte und sich gegen diese Niederlage
stemmte.
Dass die Ulmer zweimal krass vom Schiedsrichter benachteiligt wurden, soll die schwache
Leistung des Teams insgesamt nicht schönreden. Mit einer solchen Leistung wie heute
hat man in der Regionalliga nichts zu suchen. Die Botschaft, man dürfe keinen Gegner
unterschätzen, dürfte daher heute wohl bei den Spielern angekommen sein, sodass
am kommenden Samstag beim heutigen 0:4-Verlierer in Nöttingen, dem FC Emmendingen,
eine Trotzreaktion her muss. Bleibt nur zu hoffen, dass auch der Tabellenführer
SV Sandhausen morgen im Heimspiel gegen Crailsheim Federn lässt und sich der Abstand
auf die Spitzenposition nicht auf vier Punkte vergrößert. Doch selbst wenn: Über
Auf- und Abstieg wird nach wie vor am Ende einer Saison entschieden.
Statistik |
SSV Ulm 1846 |
|
SG Sonnenhof Großaspach |
Holger Betz | Tobias Röschl | |
Gerold Skowranek | Erhan Polat | |
Markus Lösch | Alexander Malchow | |
Patrick Huckle | Dennis Grab | |
Janusz Gora | Fabian Aupperle | |
Thomas Wünsche | Mario di Biccari | |
Vincenzo Marchese | Martin Cimander | |
Thorsten Rinke | Calogero Bonsignore | |
Mario Klotz | Arthur Beck | |
Gaetano Intemperante | Srdan Stevanovic | |
Miguel Coulibaly | Nicola Spina | |
Sandro Sirigu für Janusz Gora [73.] | [59.] Gino Russo für Srdan Stevanovic | |
[79.] Benny Dihl für Calogero Bonsignore | ||
Marcus Sorg | Alexander Malchow | |
0:1 | [3.] Srdan Stevanovic | |
0:2 | [14.] Alexander Malchow | |
Vincenzo Marchese [Foulelfmeter|24.] | 1:2 | |
Vincenzo Marchese [47.] | 2:2 | |
2:3 | [76.] Nicola Spina | |
Klotz |
Cimander, Grab, Röschl | |
Lösch [73.] |
Polat [53.] | |
|
||
1.800 Zuschauer |
||
|
||
Giuseppe Palilla [Spaichingen] |
||
Links |
» Oberliga Baden-Württemberg |
» Alle Pflichtspiele der Spatzen 2006/07 |
» Vergangene Spiele gegen Sonnenhof Großaspach |
» offizielle Homepage: SG Sonnenhof Großaspach |
Vorschau |
David gegen Goliath im letzten Heimspiel '06
(bs) Morgen heißt es Abschied nehmen vom Ulmer Donaustadion. Wenn um ca. 16.15 Uhr das Oberligaspiel zwischen dem SSV Ulm 1846 und der SG Sonnenhof Großaspach von Schiedsrichter Giuseppe Palilla abgepfiffen wird, sind die letzten 90 Minuten des Jahres 2006 im weiten Rund absolviert. Im Spiel gegen die "Fautenhauer" wäre alles andere als ein Sieg eine riesige Enttäuschung und deshalb soll im achten Saisonheimspiel der achte Dreier her. Danach folgt noch ein Auswärtsspiel beim FC Emmendingen, bevor dann der Rückrundenauftakt beim TSV Crailsheim erfolgt und die Mannschaften daraufhin in die lange Winterpause geschickt werden.
Nur eine Frage der Höhe?
Klar, als Kenner der Oberliga Baden-Württemberg erwartet jeder einen klaren Sieg des SSV Ulm 1846 gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Überall wird nur über die Höhe des Sieges diskutiert. Zugegeben, ein 1:0-Sieg wäre am Ende dann doch etwas mager, aber letztlich zählen die Punkte. Wenn sich das Team von Marcus Sorg nicht einlullen lässt von diesen Diskussionen, konzentriert zu Werke geht und den Abschluss sucht, dürfte dieser von allen Seiten erwartete Sieg nicht gefährdet sein. Den einzigen Fehler, den die Spatzen machen können, ist den Gegner trotz des momentan nur 16. Tabellenplatzes zu unterschätzen. Die vergangenen Spiele bewiesen allerdings, dass der SSV damit keine Probleme hat und sich -abgesehen vom 0:0 in Bonlanden- gegen Teams der unteren Tabellenhälfte keine Blöße gegeben hat.
3:14 Tore aus den letzten 4 Spielen
Um die klare Ausgangssituation zu verdeutlichen, bietet sich ein Blick auf die vergangenen Spiele beider Teams an. Während die Ulmer sieben der letzten acht Spiele gewannen, stehen die Großaspacher mit nur einem Zähler und einem Torverhältnis von 3:14 aus den letzten vier Spielen da. Zuletzt gab es ein 0:0 auf heimischem Geläuf gegen den FC Nöttingen. Von ihren bisher elf Punkten holten die Fautenhauer, die ihre Defensive wohl mit Spielertrainer Alexander Malchow stärken werden, deren sechs auf fremdem Platz. Neben den beiden Auswärtssiegen in Freiberg und Bonlanden gab es nur Niederlagen, wenngleich der Sonnenhof im letzten Auswärtsauftritt fast noch ein 0:3 in Crailsheim aufgeholt hätte (Endstand 2:3). Nichtsdestotrotz zählt für den SSV Ulm 1846 nur ein Sieg, will man in der Drei-Klassen-Gesellschaft Oberliga BW weiterhin im oberen Drittel nicht den Anschluss verlieren - denn die Konkurrenz schläft nicht.
Du hast einen Fehler entdeckt oder die Möglichkeit, an neue Daten zu kommen? Dann melde Dich unter Angabe deiner Quelle: Impressum |
© 2005- ssv-archiv.de |