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Oberliga Baden-Württemberg, 20. Spieltag | Samstag, 3. März 2007 | 15:00 Uhr | Donaustadion (Ulm)

         

SSV Ulm 1846

-

SV Sandhausen

(2. Platz)

-

(1. Platz)

1

:

1 (0:0)
         

Spielbericht

Zweifelhafter Strafstoß verhindert den Sieg

(bs) Bitteres Ende in einem spannendem Spiel zwischen dem SSV Ulm 1846 und dem SV Sandhausen. 5.200 Zuschauer bejubelten im Ulmer Donaustadion nach einer torlosen ersten Halbzeit den Führungstreffer durch Vincenzo Marchese kurz nach Wiederbeginn (48.). Doch in der 70. Minute kochten die Seelen der Ulmer Fans, als der junge und phasenweise überforderte Schiedsrichter Robert Kempter einen höchst umstrittenen Foulelfmeter für die Gäste pfiff. Giuliano Saggiomo lies sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte zum 1:1, sodass die Spatzen durch den Heidenheimer Sieg auf den dritten Platz zurückfallen.

Starke Sandhäuser verpassen Halbzeit-Führung

Für beide Mannschaften stand viel auf dem Spiel, deshalb auch der vorsichtige Beginn beider Mannschaften. Doch nach und nach nahmen die Gäste aus Sandhausen das Zepter in die Hand und bestimmten die Partie. Besonders gefährlich machte der orkanartige Wind, der sogar die Werbebanden mehrmals umfallen lies, die Partie, sodass in der ersten Halbzeit Ulms Torwart Holger Betz besonders konzentriert sein musste. Das war er auch, denn nach gut 10 Minuten die erste dicke Chance für den Spitzenreiter, als Betz einen Freistoß super parieren konnte. Auch in der Folge waren die Sandhäuser aktiver, indem sie die Spatzen sofort attackierten und mit Erfolg viele Ballverluste der Gastgeber provozierten. Die Ulmer dagegen fanden keine Mittel, um die gut stehenden Gäste zu überwinden - Torschüsse, geschweige denn Torchancen waren eine Seltenheit. Der SVS wirkte stets einen Schritt schneller, spritziger und vor allem viel näher am 1:0. Dieses verhinderte der starke Betz nach einer halben Stunde, als Michael Petry einen gefährlichen Kopfball aufs Ulmer Tor brachte. Der junge und bis dato noch relativ gut leitende Schiedsrichter Robert Kempter (18) beendete dann überpünktlich die erste Hälfte, die insgesamt mit einem schmeichelhaften 0:0 für den SSV endete.

Schiri Kempter im Mittelpunkt

Die Hoffnung der 5.200 Zuschauer im Ulmer Donaustadion lag in der zweiten Halbzeit. Jetzt spielten die Spatzen mit Rückenwind, sodass der Mann zwischen den Pfosten, Marjan Petkovic, gut aufpassen musste. Die Hausherren kamen buchstäblich mit Rückenwind aus der Kabine, denn nur wenige Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit gingen die Spatzen in Führung. Nach einer Flanke von Miguel Coulibaly war die Sandhäuser Abwehr nicht im Bilde, sodass Enzo Marchese freie Schussbahn hatte - 1:0! Jetzt begannen die stärksten Ulmer Minuten im ganzen Spiel. In dieser Phase hätten die Spatzen nachlegen müssen, doch Thorsten Rinke versäumte die 2:0-Führung nach einem Kopfball direkt auf Sandhausens Torhüter. Auch Benny Barth und der Schütze zum 1:0, Marchese, scheiterten nur knapp. Eine weitere Gelegenheit hatte Thorsten Rinke, der freie Bahn aufs Tor hätte, den wunderbaren Pass im Glauben einer Abseitsstellung aber nicht annahm - die Fahne des Linienrichters blieb jedoch unten. In der 70. Minute dann die Schlüsselszene der Partie: Heiko Throm macht sich auf dem Weg in den Ulmer Strafraum. Holger Betz hechtet zum Ball, Throm sucht den Körperkontakt und kommt zu Fall. Erst spät merkten die Zuschauer, dass der in der 2. Halbzeit unsicher und nervös wirkende Referee Robert Kempter zum Entsetzen aller auf Elfmeter entschied. Eine äußerst fragwürdige Entscheidung - manche Schiedsrichter pfeifen hier sogar Freistoß für das verteidigende Team... Giuliano Saggiomo nutzte jedenfalls das Elfmetergeschenk und schickte Holger Betz in die falsche Ecke: 1:1. Von nun an war es vorbei mit dem Ulmer Druck und beide Teams neutralisierten sich, sodass weitere Torchancen Mangelware blieben. Ohne jegliche Nachspielzeit pfiff Kempter unter Beobachtung von Schiedsrichter-Obmann Manfred Amerell und seines Bruders Michael Kempter (1. Bundesliga) die Partie dann ab - das erste Unentschieden in einem Heimspiel seit dem 14.09.2004 (1:1 gegen Waldhof Mannheim) war beschlossene Sache.

Fazit: Der Ausgleichstreffer war freilich nicht unverdient, unterm Strich ist dieses 1:1 ein gerechtes Resultat. Ärgerlich und bitter ist jedoch, wie dieser Ausgleich zustande gekommen ist. Alles in einem zeigte sich, dass der SV Sandhausen nicht zu Unrecht an der Spitze stand - der SSV 46 tat sich sichtlich schwer gegen die gut organisierten Gäste. Dennoch haben die Spatzen noch beste Karten im Rennen um den Aufstieg - daher heißt es jetzt: Mund abwischen und drei Punkte aus Mannheim (10. März, 15 Uhr) mitbringen!

Statistik

     
SSV Ulm 1846

SV Sandhausen
Holger Betz Marjan Petkovic
Patrick Neumann Dennis Glutsch
Benjamin Barth Mario Ketterer
Patrick Huckle Christian Beisel
Janusz Gora Tilman Sieverling
Mario Klotz Boris Kolb
Vincenzo Marchese Giuliano Saggiomo
Thomas Wünsche Michael Petry
Thorsten Rinke Heiko Throm
Miguel Coulibaly Tobias Leis
Gaetano Intemperante Dejan Svjetlanovic
     
  [61.] Christian Essig für Dejan Svjetlanovic
  [74.] David Szabo für Tilman Sieverling
  [81.] Emmanuel Akwuegbu
     
Marcus Sorg Gerd Dais
     
     

Vincenzo Marchese [48.]

1:0  
  1:1 [70.|Foulelfmeter] Giuliano Saggiomo
     
     

Rinke, Betz

Beisel, Sieverling, Glutsch, Essig
     
     

5.200 Zuschauer

     

Joachim Störk Robert Kempter [Sauldorf] Rainer Burgenmeister
     

Links

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» Offizielle Homepage: SV Sandhausen
 

Vorschau

Kampf um Platz 1

(bs) Am kommenden Samstag (15 Uhr, Donaustadion) treffen die beiden offensivstärksten Reihen aufeinander, spielt der Tabellenzweite gegen den Tabellenführer oder kurz: SSV Ulm 1846 gegen SV Sandhausen. Der Knaller des 20. Spieltags der Oberliga Baden-Württemberg verspricht einiges an Brisanz - es geht um den heiß begehrten Aufstiegsplatz in die Regionalliga Süd. Kann der SSV Ulm 1846 die Pole-Position übernehmen und sich eine glänzende Ausgangssituation für die kommenden Aufgaben erarbeiten oder läuft es ähnlich wie in den vergangenen Spielzeiten, dass die Konkurrenz davonzieht?

5.000 Zuschauer erwartet

Zu einem solchen Spitzenspiel gehört auch eine ordentliche Kulisse, die ihre Mannschaft nach vorne peitscht. Während von den Gästen aus Sandhausen kaum Unterstützung erwartet wird, hoffen die Ulmer Verantwortlichen auf ein 5.000-köpfiges Publikum im Ulmer Donaustadion. Verdient hätte diese Partie allemal, es spricht einiges für ein spannendes und brisantes Duell der beiden Traditionsmannschaften. Auf den ersten Blick erkennbar natürlich die beiden Tabellenplätze. Der Verfolger SSV Ulm 1846 wäre mit einem Sieg über den Gejagten selbst gejagter und hätte auf den SVS einen Punkt Vorsprung mit einem weniger absolvierten Spiel. Gewinnt der SV Sandhausen, so vergrößert sich der Abstand satte fünf Punkte. Neben dem Gerangel um Platz eins versprechen auch die jeweils letzten Begegnungen der beiden Teams für eine interessante Begegnung. Während die Spatzen den FC Nöttingen mit 5:1 nach Hause schickten, fegten die Sandhäuser die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim mit 6:2 vom Platz. Ein weiteres Argument, sich dieses Spiel live im Donaustadion anzuschauen, ist das verrückte Aufeinandertreffen im Hinspiel. Dort spielte der SV Sandhausen 30 Minuten lang Katz und Maus mit den Ulmern, legte schnell eine 4:0-Führung aufs Parkett. Doch dann kam die Stunde der für die Hardtwälder bitteren Wahrheit: Nach einer furiosen Aufholjagd gelang es den Donaustädtern, den 0:4-Rückstand tatsächlich noch in ein 4:4 umzuwandeln - ein beeindruckendes Oberligaspiel!

Einsatz von Lösch ungewiss

Soviel zu den Rahmenbedingungen, wie sie spannungsgeladener kaum sein können. Personell hat sich auf Seiten der Ulmer im Vergleich zum Nöttingen-Spiel wenig getan. Fraglich ist einzig die Personalie Markus Lösch. Dieser musste wegen einer Knieverletzung vergangenen Samstag vorzeitig ausgewechselt werden und konnte seitdem nicht mehr mit der Mannschaft trainieren. SVS-Trainer Gerd Dais, der seine Mannschaft aufgrund der Ulmer Kopfballstärke vor unnötigen Standardsituation warnte, kann dagegen fast aus dem vollen Schöpfen. Neben dem Langzeitverletzten Daniel Ruf, zweifacher Torschütze im Hinspiel und momentan durch einen Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt, wird Benjamin Waldecker fehlen.
Die Bilanz insgesamt gegen das Team aus dem Hardtwald lässt sich sehen. Von 31 registrierten Spielen in der Gegnerdatenbank gingen bei 13 Siegen und 12 Unentschieden gerade einmal sechs verloren. Vier davon allerdings innerhalb der letzten fünf Jahren. Doch die Statistik hat bekanntlich nichts zu melden, wenn Punkt 15:00 Uhr die beiden Mannschaften auf dem Platz stehen und um die Punkte kämpfen. Damit diese Punktejagd für den SSV ein erfolgreiches Ende nimmt, sind auch die Zuschauer gefragt. Deshalb gibt es für Freunde der Ulmer Spatzen am Samstag nichts anderes als: Ab ins Ulmer Donaustadion!

 
 

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