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Oberliga Baden-Württemberg, 21. Spieltag | Samstag, 10. März 2007 | 15:00 Uhr | Carl-Benz-Stadion (Mannheim)

         

SV Waldhof Mannheim

-

SSV Ulm 1846

(6. Platz)

-

(3. Platz)

1

:

0 (0:0)
         

Spielbericht

Desolater Auftritt in Mannheim

(bs) Welch eine Enttäuschung: Mit 0:1 (0:0) verlieren die Ulmer Spatzen beim heimstarken SV Waldhof Mannheim völlig verdient und drohen nun, den Anschluss (wieder einmal) zu verlieren. Doch dabei war nicht nur die Niederlage enttäuschend, sondern vor allem die Art und Weise, wie diese zustande gekommen ist. Die Schwächen, die gegen Sandhausen noch durch das heftige, stürmische Wetter und den unsicheren Schiedsrichter kaschiert wurden, deckten die Mannheimer heute gnadenlos auf und demonstrierten eindrucksvoll, wie man durch Kampf, Einsatz und Laufbereitschaft zum Erfolg kommen kann.

Schwaches Spiel im ersten Durchgang

Vor offiziell 2.569 Zuschauern im Mannheimer Carl-Benz-Stadion ließen es beide Mannschaften zunächst ruhig angehen. Geprägt war das Spiel vor allem durch die Defensive, die auf beiden Seiten nur wenig zuließ. Nach und nach allerdings kamen die Gastgeber in die Offensive und es ergaben sich erste Torchancen. So wie der Schuss von Sebastian Göbig, der nur knapp über das Ulmer Tor flog. Nur kurze Zeit später eine weitere Riesenchance für den SV Waldhof: Nach einem Eckstoß rettete Janusz Gora auf der Linie - nicht die erste und auch nicht die letzt gefährliche Standardsituation für die Mannheimer. Das 1:0 für die Hausherren lag in der Luft, umso überraschender dann fast die Führung für den SSV kurz vor der Pause: Nach einem Freistoß von Marchese kann Mannheims Torwart Christopher Gäng den Ball nicht festhalten, rettet dann beim Nachschuss von Thorsten Rinke aber glänzend. Die darauf folgende Ecke brachte nichts ein, es blieb beim 0:0, mit dem die Ulmer gemessen am Spielverlauf gut leben konnten.

Verzweifelte Weitschüsse, schwache Standards und die gerechte Quittung

Direkt nach der Pause hatten die Ulmer für ein paar Minuten die stärkste Phase des Spiels. Endlich wurde nach vorne gespielt, endlich bekam man das Gefühl, dass die Führung erzwungen werden soll. Doch die einzig nennenswerte Chance, die in diese Phase fiel, wurde vergeben. Nach Pass von Thomas Wünsche auf Mario Klotz konnte dieser den Ball in der Nähe des Tores nicht unter Kontrolle bringen und die Gefahr war verbannt. Das war es dann aber auch schon gewesen, es folgte ein Bruch im Spiel - woher dieser kam, ist aber unerklärlich. Nun fielen die Spatzen wieder ins alte Spiel zurück, blieben spätestens am gegnerischen Strafraum an der disziplinierten Mannheimer Defensive hängen und versuchten es mit verzweifelten Weitschüssen, die das Tor kilometerweit verfehlten. Auch bei den Freistößen konnte man den Eindruck gewinnen, als wäre das Tor irgendwo am Dach des Carl-Benz-Stadions befestigt, ganz zu schweigen von den zumeist unpräzisen Eckstößen - nur selten musste Gäng eingreifen und wenn, dann musste er sich nicht groß anstrengen. Es mangelte also nicht nur an spielerischen Mitteln, sondern auch an den Standardsituationen. In der 79. Minute kam es dann, wie es kommen musste: Zunächst konnte der beste Ulmer, Holger Betz, einen Göbig-Schuss noch gut parieren, doch bei der anschließenden Ecke von Dominik Groß war er machtlos, als Daniel Bogdanovic zur überfälligen Mannheimer Führung einnickte. In der Folgezeit waren die Waldhöfer am 2:0 näher als die Spatzen dem Ausgleich, aber auch die lange Nachspielzeit des aufmerksamen und souveränen Schiedsrichters Marco Fritz nutzte den Ulmern nichts, sodass es beim absolut verdienten 1:0 blieb - auch wenn die letzte Chance an Miguel Coulibaly ging, dessen Schuss abgeblockt werden konnte. Ein Ausgleich zu diesem Zeitpunkt nach dieser Leistung wäre allerdings fast schon eine Unverschämtheit gewesen...

Aufwachen, Jungs!

Das Bemühen konnte man den Akteuren in den Schwarz-Weißen Trikots freilich nicht absprechen. Doch Bemühen alleine reicht eben nicht, um beim SV Waldhof Mannheim Punkte mitzunehmen. Was fehlte war die Leidenschaft, der unbedrängte Willen, das Spiel für sich zu entscheiden. Bei den keineswegs überragenden Mannheimern war das alles vorhanden, sodass die junge Truppe von Steffen Menze sich die Punkte erzwungen und verdient hatte.
Nun heißt es wieder einmal Hoffen und Bangen, dass die Konkurrenz nicht davonzieht - morgen tritt der Heidenheimer SB in Hoffenheim an. Es ist höchste Zeit, den Schalter wieder umzulegen und an die erfolgreiche Hinserie anzuknüpfen. Mit einer Einstellung wie der heutigen verabschiedet man sich aber schon bald vom Aufstiegskampf. Vielleicht schon am kommenden Samstag, wenn die zweite Mannschaft des SC Freiburg im Donaustadion zu Gast ist. Bis dahin muss sich jeder einzelne Spieler selbst hinterfragen, ob er alles dafür geben möchte, dass der Fußball in Ulm wieder drittklassig wird. Wiedergutmachung ist angesagt - denn während die mitgereisten Ulmer Fans besonders in der ersten Halbzeit die wohl beste Saisonleistung zeigten und bedingungslos hinter der Mannschaft standen, zeigte das Team von Marcus Sorg genau das Gegenteil - nämlich so ziemlich die schlechteste Saisonleistung...

Statistik

     
SV Waldhof Mannheim

SSV Ulm 1846
Christopher Gäng Holger Betz
Rene Schwall Patrick Neumann
Bernd Eigner Benjamin Barth
Michael Bodnar Patrick Huckle
Daniel Bogdanovic Janusz Gora
Enis Hajri Vincenzo Marchese
Christian Dausel Thomas Wünsche
Ken Asaeda Sandro Sirigu
Dominik Groß Mario Klotz
Kevin Wittke Thorsten Rinke
Sebastian Göbig Miguel Coulibaly
     
Sascha Ropic für Kevin Wittke [67.] [75.] Gaetano Intemperante für Vincenzo Marchese
Nelson Nsowah für Rene Schwall [67.] [75.] Andre Thomas für Thomas Wünsche
Christian Schilling für Enis Hajri [85.]  
     
Steffen Menze Marcus Sorg
     
     

Daniel Bogdanovic [79.]

1:0  
     
     

Hajri, Schwall, Nsowah

Klotz, Marchese, Coulibaly
     
     

2.569 Zuschauer

     

Uwe Hamel Marco Fritz [Winnenden] Robert Stadthagen
     

Links

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Vorschau

Schwere Aufgabe beim heimstarken SV Waldhof

(bs) Eine Woche nach dem 1:1 im Spitzenspiel gegen den SV Sandhausen wartet eine weitere schwierige Aufgabe auf den SSV Ulm 1846. Um 15.00 Uhr kämpfen die Spatzen bei den heimstarken Mannheimern aus Waldhof um die Punkte. Die Gastgeber stehen momentan auf dem sechsten Platz und haben die Saison bereits abgehakt. Ein Selbstläufer wird dieses traditionsreiche Duell natürlich nicht, denn an den Heimspielen liegt der enttäuschende Saisonverlauf des SV Waldhof nicht. Den Anschluss an die ganz vorderen Plätze verloren die Badener vor allem bei ihren Auswärtsspielen.

Personalsorgen plagen Sorg

Es sah auch schon besser aus, was die Personalsituation der Ulmer betrifft. Wie auch gegen Sandhausen wird aller Voraussicht nach Markus Lösch wegen Knieproblemen fehlen, Gerold Skowranek (Bänder), Vladimir Manislavic und Stevo Malinovic, der noch immer keine Spielberechtigung hat. Auch Sören Mende (Hüftprobleme), Gaetano Intemperante (Magen-Darm-Erkrankung) und Mario Klotz (Prüfungen) konnten nur eingeschränkt am Training teilnehmen, sodass auch deren Einsatz fraglich ist. Viele Fragezeichen also vor dem Duell zweier Ex-Bundesligisten. Fraglich ist allerdings auch, wo beide Mannschaften in der noch sehr jungen Rückrunde stehen. Während es für den SV Waldhof nach dem Spielausfall in Nöttingen erst das zweite Spiel ist, darf man auch beim SSV gespannt sein. Denn das 5:1 gegen Nöttingen und das 1:1 gegen Sandhausen sind nur bedingt aussagefähig, fehlten bei Nöttingen doch einige Stammkräfte und spielte gegen Sandhausen der starke Wind eine nicht unerhebliche Rolle.

Erst eine Heimniederlage

Die Mannheimer werden ein harter Brocken - wollen die Spatzen aber aufsteigen, muss auch dieser Brocken beseitigt werden. Die am Saisonbeginn noch ambitionierten Waldhöfer starteten mit drei Siegen sehr gut in die Saison, verloren dann mit 2:4 in Ulm. Seitdem rissen sie auf fremden Platz nur wenig, lediglich in Großaspach konnte das Team von Steffen Menze gewinnen. Zuhause allerdings tritt der SVW völlig anders auf. Zwar hat der SSV ein Heimspiel mehr auf dem Konto, allerdings konnte auch Mannheim nur zwei seiner Heimspiele nicht gewinnen. Abgesehen vom 2:2 gegen Heidenheim und dem 0:3 gegen Freiberg wurden alle anderen Heimpartien gewonnen - es wartet also eine Menge Arbeit auf das Team von Marcus Sorg. Packen es die Ulmer und besiegen Mannheim, winkt die neuerliche Tabellenführung. Der SV Sandhausen hat an diesem Wochenende aufgrund des vorgezogenen Spiels gegen VfR Mannheim (1:1) spielfrei, der Heidenheimer SB muss erst am Sonntag ran (in Hoffenheim). Dies sollte Ansporn genug sein, um in diesem richtungsweisenden Spiel alles zu geben und alles dafür zu tun, um diese so dringend benötigten drei Punkte mit an die Donau zu bringen.

 
 

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