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Oberliga Baden-Württemberg, 23. Spieltag (Nachholspiel) | Mittwoch, 25. April 2007 | 18:30 Uhr | Friedengrundstadion (Villingen) |
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FC 08 Villingen |
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SSV Ulm 1846 |
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(5. Platz) |
- |
(3. Platz) | ||
1 |
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3 (1:1) | ||
Spielbericht |
Großer Kampf und eine Portion Glück
(bs) Was für ein wichtiger Sieg für den SSV Ulm 1846: Bei den heimstarken Villingern gelang dem Team von Marcus Sorg ein 3:1-Auswärtssieg, sodass die Spatzen nun auf dem 2. Tabellenplatz stehen und nur noch einen Punkt hinter Spitzenreiter Sandhausen stehen. In einer stets spannenden Partie mit vielen Torraumszenen gelang Benjamin Barth in der 14. Minute das 1:0 für den SSV. Nur Fünf Minuten später glich David D`incau zum 1:1 aus. Nachdem die Spatzen in der 2. Halbzeit dann einige brenzlige Situationen überstehen mussten, schlug erneut Benjamin Barth in der 73. Minute zu und markierte das 2:1 aus Sicht der Spatzen. In der 79. Minute machte dann ausgerechnet der Villinger Tobias Bea mit einem astreinen Eigentor den Sack schließlich zu. Schattenseite dieses gelungenen Abends sind die beiden Verletzungen von Markus Lösch und Janusz Gora, die das Spiel vorzeitig beenden mussten. Insbesondere Lösch zog sich dem Anschein nach eine schwerere Verletzung zu.
Ulmer müssen viel einstecken
Mit 2.500 Zuschauern im Villinger Friedengrundstadion fand das Spiel des Tabellenfünften gegen den Tabellendritten einen würdigen Rahmen. Dementsprechend offensiv starteten die beiden Mannschaften in dieses Topspiel, in dem für die Spatzen nur ein Sieg zählte. Den ersten Schock mussten die Ulmer nach knapp 10 Minuten verdauen, als Markus Lösch's Versuch, einen Konter zu starten, unsanft durch ein Foul unterbrochen wurde. Nach minutenlanger Unterbrechung musste der 35-jährige Stabilisator der Defensive mit einem ausgekugelten Ellbogen ausgewechselt werden. Für ihn kam Mario Klotz ins Spiel. Von diesem Schock erholten sich die Spatzen jedoch sehr schnell, den nur zwei Minuten, nachdem die Partie weitergeführt wurde, lies Benjamin Barth die 73 Gästeblock-Besucher zum ersten Mal jubeln. Nach einer eher schwachen Ecke von Enzo Marchese, die irgendwie zu Barth gekommen ist, fasste sich dieser ein Herz und zog ab - 0:1! Doch dieser Jubel hielt nicht lange, denn nur fünf Minuten später konnten die Gastgeber die Ulmer Führung neutralisieren. Nach einem Freistoß, der aus einem umstrittenen Handspiel resultierte, sah die Ulmer Hintermannschaft nicht souverän aus - 1:1. Toremäßig soll's das fürs Erste gewesen sein, doch Schluss war noch lange nicht. Patrick Neumann musste einen Tritt einstecken, konnte nur noch mit Schmerztabletten weitermachen und in der 40. Minute verletzte sich zu allem Überfluss auch noch Janusz Gora, der nach mehreren Minuten der Ungewissheit letztlich doch für Timo Trefzger ausgetauscht werden musste. Alles in einem ein gerechtes Unentschieden in einem Spitzenspiel, das von vielen kleinen Fouls geprägt war - was mitunter auch an der oftmals kleinlichen Leitung des Schiedsrichters Heiko Panhölzl lag.
Eiskalt: Spatzen treffen in der Villinger Drangphase
In der 2. Halbzeit entwickelte sich ein Spiel, welches sich größtenteils in der Ulmer Hälfte abspielte. Die Hausherren setzten die Spatzen gehörig unter Druck und kamen zu mehreren hochkarätigen Torchancen. Ob Pfosten oder Latte - nicht nur einmal blieb den Ulmer Fans der Atem stocken. Ein 2:1 für den Gastgeber wäre nach einer guten Stunde sicherlich verdient gewesen, doch heute schien der ansonsten kaum Ulm-freundliche Fußballgott doch etwas für die Donau-Kicker übrig zu haben. Die Ulmer wankten, stemmten sich aber mit aller Macht gegen die drohende Niederlage und hielten dem Villinger Dauerdruck schließlich stand. Wie sehr sich der freche Aufsteiger verausgabt hat, merkte man gegen Ende der Partie, in der die Ulmer sich immer mehr aus der Umklammerung befreien konnten und mit einem vorbildlichen Kampfgeist nun auf Sieg spielten. Jeder im Stadion wusste: Das nächste Tor würde wohl über Sieg und Niederlage entscheiden. Und genauso kam es. 73. Spielminute, Gaetano Intemperante setzt sich auf der linken Seite durch, flankt auf den immer selbstbewusster werdenden Benny Barth, der den Ball souverän im Villinger Tor vorbei an Daniel Miletic unterbrachte. Dass diese Führung schmeichelhaft war und im Prinzip mitten in die Villinger Drangphase fiel, war zumindest den Ulmer Fans, die diese Führung frenetisch feierten, völlig egal. Mit der neuerlichen Spatzenführung war der Bann gebrochen. Die Villinger wurden unkonzentrierter und die Ulmer kämpften, fighteten und wollten diese drei Punkte, die die Konkurrenz aus Heidenheim und Sandhausen brav in Villingen liegen gelassen haben, mit aller Macht behalten. Symptomatisch für den Spielverlauf dann die endgültige Entscheidung, die der FC 08 selbst fabrizierte. Wieder kam eine Flanke von der linken Seite, diesmal von Enzo Marchese, und nach dem Motto "Nimm du ihn, ich hab ihn sicher" störten sich Torhüter Miletic und Tobias Bea gegenseitig, sodass Letzterer den Ball mit einem wunderschönen Kopfball ins eigene Tor beförderte.
Alles wieder offen im Kampf um Rang 1
Die Freude bei Fans, Mannschaft und Funktionäre war nach dem Spiel riesig. Endlich hatten die Ulmer das nötige Glück, was ihnen in der nahezu kompletten Saison verwehrt wurde, auf ihrer Seite. Die Chancenmehrheit gehörte den Villingern, doch die Spatzen schlugen im Stile einer echten Spitzenmannschaft im richtigen Zeitpunkt zu und konnten mit dem nötigen Willen, Kampf und eben Glück die drei Punkte mit an die Donau nehmen. Im Kampf um den Aufstieg wurden durch diesen von vielen nicht erwarteten Sieg die Karten neu gemischt. Spitzenreiter ist nach wie vor der SV Sandhausen mit 61 Punkten, der vom neuen Tabellenzweiten SSV Ulm 1846 und dem Dritten Heidenheimer SB mit je 60 Punkten gejagt wird. So spannend war es schon lange nicht mehr!
Statistik |
FC 08 Villingen |
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SSV Ulm 1846 |
Daniel Miletic | Holger Betz | |
Tobias Bea | Patrick Neumann | |
David D`incau | Gerold Skowranek | |
Mario Maus | Patrick Huckle | |
Stefan Hohnstein | Janusz Gora | |
Jago Maric | Markus Lösch | |
Piero Saccone | Vincenzo Marchese | |
Fitim Fazlija | Benjamin Barth | |
Aydemir Demir | Thomas Wünsche | |
Adem Sari | Thorsten Rinke | |
Rodrigo Stasiak | Gaetano Intemperante | |
Christian Jeske für Fitim Fazlija [78.] | [12.] Mario Klotz für Markus Lösch | |
[45.+1] Timo Trefzger für Janusz Gora | ||
[82.] Miguel Coulibaly für Vincenzo Marchese | ||
Kristijan Djordjevic | Marcus Sorg | |
0:1 | [14.] Benjamin Barth | |
David D`incau [19.] |
1:1 | |
1:2 | [73.] Benjamin Barth | |
Tobias Bea [Eigentor|79.] |
1:3 | |
Fazlija |
Gora, Barth, Coulibaly | |
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2.500 Zuschauer |
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Marcel Göpferich | Heiko Panhölzl [Bretten-Bauerbach] | Tobias Müller |
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Vorschau |
Schwerer Brocken beim Aufsteiger
(bs) Am Mittwochabend (18.30 Uhr) bietet sich eine Riesengelegenheit für den SSV Ulm 1846, im Aufstiegskampf wieder ein ernstes Wörtchen mitzureden und an Tabellenführer Sandhausen auf einen Punkt herankommen. Doch die Aufgabe im Nachholspiel des 23. Spieltags beim FC 08 Villingen dürfte eine ganz schön harte Nuss werden. Der Aufsteiger steht auf einem hervorragenden fünften Tabellenplatz, ist nach dem Top-Trio Sandhausen-Heidenheim-Ulm die stärkste Heimmannschaft und holte ganz nebenbei (relativ gesehen) die meisten Punkte in der Rückrunde. Zudem peilt das selbstbewusste Team von Ex-Bundesligaspieler Kristijan Djordjevic nach zuletzt sechs Heimsiegen in Folge gegen den SSV den siebten Streich an.
Statistik spricht für Villingen
Personell wird sich bei den Ulmern
im Vergleich zum überzeugenden 4:1-Sieg gegen Hoffenheim II nicht viel ändern. Auch
Janusz Gora, der nach einer angeblichen Beleidigung aus dem Pforzheimspiel noch
eine Sperre zu erwarten hat, wird mit an Bord sein. Am 30. April wird ein Urteil
gegen den Polen erwartet.
Ähnlich engagiert und konzentriert wie beim besagten 4:1 müssen die Ulmer nun auch
das Spiel in Villingen angehen, um die Chance auf einen Sieg zu wahren. Die Villinger
strotzen nur so vor Selbstvertrauen, zählen zu den heimstärksten Mannschaften und
nach den Unstimmigkeiten in der Winterpause zwischen Vorstand und Trainer legten
die Südbadener im Jahr 2007 eine für einen Neuling in der Liga unfassbare Serie
hin: 7 Spiele lang holte das Team von Kristijan Djordjevic Sieg um Sieg, musste
im achten Anlauf -ausgerechnet gegen Schlusslicht Bonlanden- einen kleinen Dämpfer
hinnehmen. Doch davon scheinen sich die Villinger längst erholt zu haben, denn zuletzt
mussten die Stuttgarter Kickers II mit 2:4 im Villinger Friedengrundstadion den
Kürzeren ziehen. Insgesamt ging der FC 08 im eigenen Stadion nur einmal ganz leer
aus: Beim kuriosen 3:5 gegen die TSG Hoffenheim II reichte eine 3:0-Führung nach
57 Minuten nicht aus. Innerhalb 30 Minuten drehte Hoffenheim den Spieß um und siegte
sensationell noch mit 5:3. Außerdem setzten die Villinger gegen Ulms Aufstiegskonkurrenten
zwei dicke Ausrufezeichen. Gegen Heidenheim gelang ein 3:0-Sieg, im Vorletzten Heimspiel
wurde Tabellenführer SV Sandhausen kurzerhand mit 4:2 aus dem Stadion geschossen.
Es wird also einmal Zeit, dass die vielen Villinger Serien einmal reißen und gleichzeitig
damit eine Ulmer Negativserie beendet wird: In den drei Auswärtsspielen 2007 gab
es bislang keinen Dreier. Die bisherigen sportlichen Vergleiche beider Mannschaften
wiederum sprechen ebenfalls eine eindeutige Sprache: In 9 registrierten Duellen
in der Gegnerdatenbank gab es 8 Siegen für Ulm nur eine Punkteteilung. Als Verlierer
mussten die Spatzen indes noch nie vom Platz.
Ein spannendes Spiel zweier starker Mannschaften wird erwartet - das Hinspiel konnten
die Ulmer mit 2:0 für sich entscheiden.
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