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Oberliga Baden-Württemberg, 26. Spieltag | Ostermontag, 9. April 2007 | 15:00 Uhr | Donaustadion (Ulm)
	SSV Ulm 1846	-	Bahlinger SC
	(3. Platz)	-	(10. Platz)
	4	:	2 (3:0)

Spielbericht

Abstand verkürzt - alles wieder offen!

(bs) Es tut sich etwas in der Tabelle der Oberliga BW: Nachdem bis zuletzt alles auf einen Alleingang des SV Sandhausen aussah, wendete sich am heutigen 26. Spieltag das Blatt. Dank des 4:2-Sieg des FC Villingen über den Tabellenführer und der gleichzeitigen Siege des Heidenheimer SB (4:3 in Großaspach) und dem SSV Ulm 1846 rückte das Spitzentrio wieder enger zusammen, sodass die Karten im Kampf um Platz 1 neu gemischt werden. Im Optimalfall (Sieg im Nachholspiel) können die Spatzen nun auf einen Punkt an Sandhausen herankommen. Beim heutigen 4:2-Sieg über den Bahlinger SC trafen sehr früh Gaetano Intemperante (5. und 7.), Vincenzo Marchese (43./Foulelfmeter) und Miguel Coulibaly (61.). Auf Seiten der Gäste waren Aytac Sulu kurz nach der Halbzeit (47.) und Marek Nowicki (82./Foulelfmeter) erfolgreich. Patrick Huckle sah kurz vor Ende die gelb-rote Karte (89.).

Blitzstart durch Gaetano Intemperante

Mit der exakt gleichen Anfangsformation wie am vergangenen Montag beim 2:2 bei den Stuttgarter Kickers II schickte Ulms Trainer Marcus Sorg sein Team ins Spiel gegen den Aufsteiger Bahlinger SC. Diese Entscheidung sollte sich auch schnell bezahlt machen, denn nach nicht einmal fünf gespielten Minuten brachte der zuletzt glücklose Gaetano Intemperante die Spatzen durch einen Kopfball auf Vorlage vom frisch gekürten Spieler des Monats Vincenzo Marchese in Führung. Zwei Zeigerumdrehungen später war es erneut der Italiener, der diesmal per Flachschuss den Ball im gegnerischen Tor unterbrachte. Vorlagengeber war erneut sein Landsmann Marchese. Mit der frühen und sicheren 2:0-Führung im Rücken zeigten die Spatzen wie schon gegen die Kickers sicheres Kombinationsspiel über die Flügel aus einer sicheren Defensive heraus. Logische Folge sind weitere Torchancen, die sich durch diesen flotten Auftritt ergaben, aber zunächst keine weiteren Tore. Von den Bahlingern war im ersten Durchgang praktisch nichts zu sehen, das Tor von Holger Betz war zu keiner Zeit in Gefahr. Die letzte nennenswerte Szene in der ersten Halbzeit spielte sich in der 43. Minute ab. Marchese marschiert Richtung Gehäuse von Mario Neumann, dringt in den Strafraum ein und fällt. Schiedsrichter Tobias Fett zögerte nicht und zeigte zum Entsetzen der Gäste auf den Punkt. Wütende Proteste blieben ohne Erfolg und änderten nichts an der Tatsache, dass der Gefoulte selbst diesen -zugegeben zweifelhaften- Strafstoß sicher zum 3:0 für den SSV verwandelte.

Nach 5 Spielen: Coulibaly wieder mit einem Torerfolg

Während die Gäste um Spielertrainer und Ex-Bundesligaspieler Lars Hermel unverändert aus der Kabine kamen, wechselte Marcus Sorg trotz der klaren Führung Stürmer Miguel Coulibaly für Abwehrspieler Gerold Skowranek ein. Unmittelbar nach Wiederbeginn ergab sich eine aussichtsreiche Freistoßsituation für den Bahlinger SC. Aytac Sulu trat in der 47. Minute an und zielt den Ball Richtung Tor. Holger Betz lässt diesen sicherlich nicht unhaltbaren Ball so unglücklich abprallen, dass die Kugel unbedrängt ins Tor kullerte. Doch nicht nur Betz, auch der Rest der Mannschaft wirkte im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so konzentriert wie im ersten Abschnitt. Nichtsdestotrotz gehörten den Ulmern weiterhin mehr Spielanteile und Torchancen. In der 61. Minute hatte dann auch der in der Hinrunde noch so treffsichere Miguel Coulibaly wieder Grund zum Jubeln. Nach 5 torlosen Begegnungen und zuletzt zwei Spielen, die er anfangs von der Bank anschauen musste, war er nach Eckball von Marchese zur Stelle und stellte mit dem 4:1 den alten Vorsprung wieder her.
Auf dem Platz war die Begegnung also endgültig entschieden, dennoch durchlebten die 1.850 Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle, wenn der Blick zur Anzeigetafel ging. Zweimal führte der SV Sandhausen, zweimal glichen die Villinger aus und am Ende stand ein 4:2-Erfolg für den FC 08. Beim Spiel der Heidenheimer in Großaspach sah das ganze recht ähnlich aus, nur zu dem Unterschied, dass der HSB die Partie am Ende noch mit 4:3 für sich entschied.

Platzverweis für Patrick Huckle

Doch zurück zum Spiel. Zwei Szenen gilt es noch, genauer zu schildern. Da wäre zum einen der Bahlinger Ehrentreffer zum 4:2 aus der 82. Minute. Ähnlich wie Marchese in der ersten Halbzeit ging auch der Bahlinger Laurenz Haas geschickt in den Zweikampf und ging dann ein wenig theatralisch zu Boden. Auch hier gab es Elfmeter und auch dieser Strafstoß kann der Marke "den hat er aber gewollt" zugeordnet werden. Der eingewechselte Marek Nowicki verwandelte sicher zum 4:2, Holger Betz ohne Chance.
Zum anderen noch der Vollständigkeit halber die Ampelkarte für Patrick Huckle, die wahrlich nicht mehr spielentscheidend war, aber ebenso fragwürdig. Eine Minute vor Schluss (89.) begeht der schon mit Gelb vorbelastete Huckle ein Foulspiel der Marke "Allerweltsfoul" in der eigenen Hälfte. Schiri Fett bestrafte dieses Vergehen jedoch mit einer gelben Karte, sodass für Huckle das Spiele eine Minute früher beendet war als für den Rest der Mannschaft.
Alles in einem ein völlig verdienter Sieg und ein sehr gelungener Nachmittag in (fast) jeder Hinsicht: Tabellenführer SV Sandhausen patzte, Gaetano Intemperante tankt mit seinen beiden Treffern wieder Selbstvertrauen, ebenso Miguel Coulibaly und zu guter letzt stimmte auch die Mannschaftsleistung als Ganzes wie zuletzt im Kickers-Spiel erneut. Der Knoten scheint also geplatzt und die Tatsache, dass das Titelrennen wieder neu eröffnet wurde, sollte für die kommenden Aufgaben genug Auftrieb geben. Weiter so!

Statistik

SSV Ulm 1846		Bahlinger SC
Holger Betz		Mario Neumann
Patrick Neumann		Robert Kerek
Gerold Skowranek		Laurenz Haas
Patrick Huckle		Aytac Sulu
Janusz Gora		Lars Hermel
Markus Lösch		Michael Schlegel
Vincenzo Marchese		Christoph Oswald
Benjamin Barth		Frank Kocur
Thomas Wünsche		Torben Stuckart
Mario Klotz		Daniel Blanco-Carvalho
Gaetano Intemperante		Benjamin Schwehr
Miguel Coulibaly für Gerold Skowranek [46.]		[68.] Marek Nowicki für Christoph Oswald
André Thomas für Benjamin Barth [66.]
Thorsten Rinke für Mario Klotz [74.]
Marcus Sorg		Lars Hermel
Gaetano Intemperante [5.]	1:0
Gaetano Intemperante [7.]	2:0
Vincenzo Marchese [Foulelfmeter|43.]	3:0
	3:1	[47.] Aytac Sulu
Miguel Coulibaly [61.]	4:1
	4:2	[82.|Foulelfmeter] Marek Nowicki
Intemperante, Gora, Rinke		Hermel, Haas, Kerek
Huckle [89.]		-
1.850 Zuschauer

Mirco Schlagloth	Tobias Fett [Ilvesheim]	Ivo Leonhardt

Links

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» Bilanz gegen Bahlinger SC

» Offizielle Homepage: Bahlinger SC

Vorschau

Aufsteiger Bahlinger SC gastiert im Donaustadion

(bs) Die Leistung im letzten Spiel gegen die Stuttgarter Kickers II (2:2) hat gestimmt - nur das Ergebnis nicht. Das soll sich am Ostermontag ändern, wenn der Bahlinger SC im Ulmer Donaustadion gastiert. Die Spatzen müssen raus aus der Krise - ansonsten sind sie endgültig raus aus dem Aufstiegsrennen. Keine Ausrutscher sind mehr erlaubt, nicht nur deshalb lautet die Marschroute für das Spiel gegen den Aufsteiger ganz klar: 3 Punkte.

Am letzten Strohhalm klammern

Die Chancen auf den Aufstieg wurden in den letzten Wochen immer geringer. Viele unnötige Punktverluste verschafften den Ulmern einen 7-Punkte-Rückstand auf Tabellenführer SV Sandhausen, der konstant seine Punkte sammelt. Rechnet man mit einem Sieg im Nachholspiel in Villingen, was schwierig genug werden wird, so beträgt der Abstand machbare 4 Punkte. Um sich aber nicht aus dem Rennen zu verabschieden, bedarf es nun Siege, Siege und nochmals Siege. Den Anfang einer hoffentlich langen Siegesserie soll nun das Spiel gegen Aufsteiger Bahlinger SC bilden, momentan auf dem zehnten Rang der Tabelle. Die Leistung gegen die Kickers gibt Hoffnung dazu, auch wenn das Resultat am Ende keine drei Punkte brachte, sondern nur einen. Deshalb gilt es, an diese kämpferische und spielerische Vorstellung anzuknüpfen und die so dringend benötigten Punkte einzukassieren. Alles andere als ein Sieg würde das vorzeitige Ende aus dem Aufstiegsrennen bedeuten.

Coulibaly oder Klotz?

Wer gegen den momentan kriselnden Bahlinger SC stürmen soll, ist noch ungeklärt. Coulibaly, der in der Torjägerliste inzwischen auf den zweiten Rang abgerutscht ist, saß gegen die Stuttgarter Kickers II auf der Bank, für ihn spielte Mario Klotz. Zwar reichte es bekanntlich nur zu einem 2:2, doch die gebotene Leistung auf dem Platz stimmte. Andererseits ist Miguel Coulibaly immer für ein Tor gut, auch wenn er in letzter Zeit eher glück- und lustlos wirkte. Die Ergebnisse sprechen für sich, seit Coulibaly nicht mehr trifft, ließen die Spatzen viele Punkte liegen. Für das Unternehmen Aufstieg ist ein treffsicherer Coulibaly wohl unumgänglich. Man darf also gespannt sein, wie sich Trainer Marcus Sorg entscheiden wird.

Schwächephase des Gegners ausnutzen

Bei aller Euphorie, der Bahlinger SC wird seine Punkte nicht freiwillig hergeben. Die Gäste, trainiert von Spielertrainer Lars Hermel (ehemals SC Freiburg), starteten furios in die Saison und belegten als Aufsteiger am 6. und 7. Spieltag sogar die Spitzenposition in der Tabelle. Nach den ersten sechs (ungeschlagenen) Spielen wollte allerdings nicht mehr allzu viel gelingen. In 19 Spielen konnten die Südbadener vier mal gewinnen, dreimal davon zu Hause. Nach vier Niederlagen in Folge vom 19. bis 22. Spieltag schienen sie die Kurve wieder zu bekommen. Doch nach dem klaren 4:0 gegen Emmendingen und einem achtbaren 1:1 in Crailsheim folgte im letzten Spiel der Rückschlag gegen den FC Nöttingen (0:1-Heimniederlage). Nichtsdestotrotz dürften die Bahlinger insgesamt mit dem Saisonverlauf zufrieden sein. Von den Abstiegsplätzen ist das Team vom Kaiserstuhl weit genug entfernt, als dass man mit einer Niederlage in Ulm ein Abrutschen befürchten muss.
Das Hinspiel in Bahlingen endete übrigens mit einem deutlichen und klaren 5:0-Sieg für den SSV. Auch in den drei Begegnungen zuvor gingen allesamt die Ulmer als Sieger vom Platz. Ein gutes Omen, welches den Spatzen genug Selbstvertrauen geben dürfte, um ein fünftes Spiel zu dieser Serie hinzuzufügen.

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