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Oberliga Baden-Württemberg, 31. Spieltag | Samstag, 12. Mai 2007 | 15:30 Uhr | Jahnstadion (Gmünd)

         

1. FC Normannia Gmünd

-

SSV Ulm 1846

(11. Platz)

-

(2. Platz)

0

:

0 (0:0)
         

Spielbericht

Spatzen verpassen Tabellenführung

(bs) Für wenige Stunden hatten die Spatzen die Meisterschaft in den eigenen Händen. Nach dem überraschenden 1:1 des SV Sandhausen gegen Kellerkind Emmendingen hatten die Ulmer heute die Gelegenheit, mit einem Sieg in Gmünd die Sandhäuser in der Tabelle zu überholen. Doch die Freude über dessen Patzer hielt nicht lange an, denn die Spatzen kamen nach einer insgesamt schwachen Leistung nicht über ein 0:0 bei Normannia Gmünd hinaus. So mischt nun auch der Heidenheimer SB wieder im Aufstiegsrennen mit und der SSV muss auf einen neuerlichen Patzer hoffen und gleichzeitig alle Spiele gewinnen. Noch ist nicht aller Tage Abend - letztlich bleibt alles beim Alten - doch heute wurde eine große Chance verspielt, einen wichtigen Schritt in Richtung Aufstieg zu gehen.

Abseitstor durch Coulibaly

Völlig unerwartet spielte der SV Sandhausen gestern Abend nur 1:1 gegen den FC Emmendingen - heute hatte der SSV Ulm 1846 also die Chance, mit einem Sieg an die Tabellenspitze zu klettern und hatte die Meisterschaft damit in der eigenen Hand. Dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde, war abzusehen. Nicht nur deshalb, weil die Normannia Gmünd zuletzt achtmal im eigenen Stadion nicht verlor, sondern momentan in aufstrebender Form ist und wie der SSV das Pokalfinale erreichte. Dementsprechend begann die Partie vor offiziell 1.052 Zuschauern auch. Die Gastgeber gingen aggressiv in die Zweikämpfe, standen in der Defensive sehr sicher und machten es den Ulmern sehr schwer. Folglich erarbeitete sich das Team von Alexander Zorniger auch teils sehr gute Torchancen, ohne zunächst jedoch wirklich zwingend zu wirken. Ähnlich sah das Ganze auch bei den Spatzen aus, die heute aber keinerzeit so konzentriert zu Werke gingen wie zuletzt beim 3:0 gegen den Heidenheimer SB. Dennoch brach plötzlich grenzenloser Jubel im Gästeblock aus, als Miguel Coulibaly per Kopf die vermeintliche Ulmer Führung erzielte. Doch dieser Torjubel verflachte nach wenigen Sekunden wieder - die Fahne war oben, das Tor aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Es spalten sich die Meinungen, ob diese Entscheidung richtig oder falsch war. Weiterhin blieb das Spiel recht ausgeglichen, wobei Normannia Gmünd insbesondere durch Standardsituationen brandgefährlich wirkte und Holger Betz nicht nur einmal zu einer tollen Parade gezwungen wurde.

Gehemmte Spatzen im Glück

Nach einem gerechten Unentschieden zur Pause hatte man die Hoffnung, das Ulmer Spiel würde nun zwingender und etwas aggressiver gestaltet werden. Doch die mitgereisten Fans wurden enttäuscht - im zweiten Durchgang nahmen die Gmünder das Heft immer mehr in die Hand. Bei den Spatzen schlichen sich immer mehr Abspielfehler ein, aussichtsreiche Standardsituationen waren in der Regel völlig ungefährlich und eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die Hausherren gegen den enttäuschenden Favoriten in Führung gingen. Beschweren hätten sich die Ulmer freilich nicht, mehrfach hatten sie das Glück auf ihrer Seite (beispielsweise als ein Gmünder Torschuss gegen die Latte knallte) oder einen überragenden Holger Betz im Kasten. Von Minute zu Minute schwanden die Hoffnungen auf die Tabellenführung immer mehr, was vor allem daran lag, dass die Mannschaft zu wenig tat. Es fehlte der letzte Willen, die letzte Entschlossenheit, die man benötigt, um Spitzenreiter zu werden. In eine der wenigen nennenswerten Situationen der Spatzen kam Gaetano Intemperante im Strafraum zu Fall, doch die Pfeife des Schiedsrichters Oliver Kurz blieb zum Entsetzen der Fans stumm - aber diese Entscheidung ist, objektiv betrachtet, völlig richtig gewesen. Gegen Ende der Partie setzte Trainer Marcus Sorg alles auf eine Karte, brachte mit Thorsten Rinke und Vladimir Manislavic zwei Stürmer. Damit wurden die Spatzen sehr konteranfällig, doch wie bereits erwähnt hatte man mit Betz einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten. In den letzten Minuten kamen die Gäste noch einmal, doch weder eine Ecke, noch eine aussichtsreiche Chance, als drei Ulmer auf der linken Seite des Strafraums den Ball nicht unter Kontrolle brachten, brachten Zählbares ein. Zugegeben, ein Ulmer Sieg wäre auch etwas zu viel des Guten gewesen...

Tumulte nach dem Spiel

Schließlich blieb es beim torlosen Remis, welches die Gmünder auf der einen Seite wie einen Sieg feierten, die Ulmer auf der anderen Seite wie eine Niederlage empfanden. Nach dem Schlusspfiff gab es noch Tumulte auf dem Rasen, bei denen Vladimir Manislavic von einem Gmünder Spieler, der von der Ersatzbank angerannt kam, umgestoßen wurde.
In der Tabelle bleibt nun (fast) alles beim Alten - lediglich der HSB ist wieder bis auf einen Zähler an den Spatzen dran - doch wurde heute ein Big Point verpasst. Die Ulmer kämpften zwar, doch insgesamt war diese Leistung eines Oberligameisters nicht würdig. Am kommenden Freitag geht es gegen den SGV Freiberg. Hier hat man die nächste Möglichkeit, um zumindest für eine Nacht lang Tabellenführer zu werden. Doch hierfür muss unbedingt eine Leistungssteigerung her - es zählen nur noch drei Siege in den letzten drei Spielen!

Statistik

     
1. FC Normannia Gmünd

SSV Ulm 1846
Matthias Gruca Holger Betz
Marcel Funk Patrick Neumann
Andreas Hofmann Gerold Skowranek
Ralph Molner Timo Trefzger
Giuseppe Catizone Patrick Huckle
Michael Kuhn Markus Lösch
Michael Zimmermann Vincenzo Marchese
Benjamino Molinari Benjamin Barth
Thorsten Schöllkopf Thomas Wünsche
Steffen Kaiser Miguel Coulibaly
Christoph Kunze Gaetano Intemperante
     
Marc Mangold für Marcel Funk [46.] [65.] Gökhan Gündüz für Thomas Wünsche
Patrick Krätschmer für Manuel Grampes [65.] [73.] Thorsten Rinke für Timo Trefzger
Christoph Kunze für Steffen Kaiser [75.] [80.] Vladimir Manislavic für Patrick Huckle
     
     
Alexander Zorniger Marcus Sorg
     
     

Molner, Kaiser

Marchese
     
     

1.054 Zuschauer

     
     

Andreas Iby Oliver Kurz [Stuttgart] Sandro Mendicino
     

Links

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Vorschau

Vorgezogenes Endspiel

(bs) Noch fünf wichtige Spiele haben die Spatzen vor sich: Neben den vier ausstehenden Meisterschafts-Endspielen bestreitet das Team von Marcus Sorg noch das Pokalfinale gegen Normannia Gmünd. Eben diese Gmünder versuchen am morgigen Samstag ebenfalls, den Spatzen ein Bein im Aufstiegskampf zu stellen. Sollte der SV Sandhausen wider erwarten heute gegen den Vorletzten FC Emmendingen nicht gewinnen, so winkt dem SSV die Tabellenführung der Oberliga Baden-Württemberg. Alles klar? Nichts ist klar, denn im Vorfeld dieser Begegnung gibt es Streitigkeiten um die Terminierung des WFV-Pokal-Endspiels...

"Die Ulmer Freundschaftsspiele interessieren mich einen Sch..."

Mit diesen Worten wird der Trainer der Normannia Gmünd, Alexander Zorniger in der Freitags-Ausgabe der Südwestpresse zitiert. Hintergrund dieser sicherlich unglücklichen Aussage ist der ausgebrochene Streit um den Termin für das Pokalendspiels. Normalerweise wird dieses in Absprache beider Finalisten unmittelbar nach den Halbfinalspielen festgelegt, damit für beide Teams ein passender Termin gefunden werden kann. Dieses mal jedoch legte der Württembergische Fußballverband jedoch -scheinbar ohne Absprache mit dem SSV Ulm 1846- den 23. Mai 2007 fest. Da nur einen Tag zuvor das Freundschaftsspiel gegen die Bayern stattfindet, wollen die Ulmer Verantwortlichen natürlich einen anderen Termin finden. Wie beispielsweise eine Woche nach Beendigung der Meisterschaft. Doch da spielen die Gmünder nicht mit, da ein Teil der Mannschaft sich zu diesem Zeitpunkt auf Mallorca bei der Saisonabschlussfeier befindet. Wann das Endspiel nun endgültig ausgetragen wird, dürfte in Kürze entschieden werden. Dass sich der Verband aber gerne contra Ulm entscheidet, ist ebenfalls längst bekannt. Und somit kann man, sollte es zwischen beiden Vereinen keine Einigung geben, wohl vom 23. Mai 2007 ausgehen...

4 Wochen Sperre für Gora

Kommen wir zum morgigen Oberligaspiel in Gmünd. Wie das Sportgericht entschieden hat, ist für Janusz Gora die Saison vorzeitig beendet. Der  43-jährige Pole soll nach dem 0:0 in Pforzheim Schiedsrichter Klopfer beleidigt haben und wurde nun für 4 Wochen gesperrt. Zum Vergleich: Sandhausens Giuliano Saggiomo wurde ebenfalls wegen einer Beleidigung nur für zwei Wochen gesperrt. Aber das ist wieder ein anderes Thema... Zwar wäre Gora für die Begegnung in Gmünd noch spielberechtigt -die Strafe beginnt am 14. Mai und endet am 13. Juni-, seine momentane Verletzung lässt einen Einsatz allerdings wohl noch nicht zu. Ansonsten sind nahezu alle Mann an Bord, um um diese dringend benötigten drei Punkte in Gmünd zu kämpfen.
Doch auch dem Gastgeber käme ein Sieg nicht ungelegen. Denn bei der aktuell noch ungeklärten Absteigerfrage in der Regionalliga Süd werden im schlimmsten Falle fünf Teams aus der Oberliga absteigen. Dann nämlich, wenn zwei Teams aus Baden-Württemberg aus der Regionalliga absteigen müssen. In diesem Falle wäre Gmünd nur drei Punkte von den Abstiegsrängen entfernt - ganz gerettet ist das Team von Alexander Zorniger also nicht.
Der direkte Vergleich spricht dennoch für die Spatzen. Die letzten drei Begegnungen konnte der SSV gewinnen - im Hinspiel wurde die Normannia mit 4:0 aus dem Donaustadion geschossen. Doch ganz so einfach dürfte es morgen nicht werden, denn auch die Gmünder dürften nach dem Pokaleinzug motiviert genug sein, um den Ulmern das Leben schwer zu machen.

 
 

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