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WFV-Pokal, Halbfinale | Mittwoch, 9. Mai 2007 | 18:00 Uhr | Stadion Niederstetten

         

FSV Hollenbach

-

SSV Ulm 1846

(6. Liga, 1. Platz)

-

(4. Liga, 2. Platz)

1

:

3 (1:2)
         

Spielbericht

Spatzen erreichen das Finale

(bs) Wenn nicht jetzt, wann dann? Der SSV Ulm 1846 steht im Endspiel des WFV-Pokals, besiegte den Tabellenführer der Landesliga Württemberg (Staffel I) nach anfänglichen Schwierigkeiten am Ende dann doch souverän mit 3:1 (2:1). Bei ständigem Dauerregen ging der krasse Außenseiter in der 23. Minute durch Sebastian Kempf mit 1:0 in Führung. Die 34. Minute brachte den Spatzen den Ausgleich durch Miguel Coulibaly. Noch vor der Pause drehte André Thomas den Spielstand in der Nachspielzeit in ein 2:1 für den Favoriten um. Gökhan Gündüz entschied mit seinem Tor in der 75. Minute die halbe Wasserschlacht endgültig, sodass das Ticket für das Endspiel in Heidenheim gelöst wurde. Gegner im Albstadion ist der nächste Gegner in der Oberliga, Normannia Gmünd, welches im zweiten Halbfinale den TSV Crailsheim ebenfalls mit 3:1 besiegen konnte (Termin noch offen).

Widrige Platzverhältnisse

Offiziell 1.400 Zuschauer fanden sich mit einigen Minuten Verspätung auf dem Sportplatz in Niederstetten ein und sahen eine Partie, die dem Wasserball mehr glich als dem Fußball. Ein Vorteil für den Außenseiter, da der SSV seine technischen und spielerischen Fähigkeiten kaum einsetzen konnte. Der Schlüssel zum Sieg musste also über den Kampf erfolgen, und da war auch der Spitzenreiter der Landesliga Württemberg (Staffel I) den Spatzen ebenbürtig. Nach einer ersten Ulmer Chance wurde der Gastgeber immer frecher und vermittelte den Zuschauern nicht unbedingt das Gefühl eines Zwei-Klassen-Unterschiedes. Das ganze dauerte etwa bis zur 23. Minute an - dort nämlich ging der Landesligist sensationell mit 1:0 in Führung. Vorausgegangen war dem Tor von Ex-Lauda-Spieler Sebastian Kempf ein Eckstoß, den Holger Betz nicht sicher festhalten konnte. Nach der überraschenden Führung trumpfte der Favorit aus der Münsterstadt allerdings auf und erkannte scheinbar den Ernst der Lage, dass der Gegner heute nicht im Vorbeigehen aus dem Pokal geschossen werden kann. So dauerte es nur gut 10 Minuten, bis die 70-80 mitgereisten Ulmer Fans das erste Tor ihrer Mannschaft bejubeln durften. Nach Flanke von Sandro Sirigu war der lange Miguel Coulibaly zur Stelle und köpfte zum 1:1-Ausgleich ein. Als dann alles mit einem Unentschieden zur Pause rechnete, schlugen die Spatzen erneut zu. Der Vorbereiter zum 1:1, Sandro Sirigu, versuchte sich mit einem Weitschuss, der von André Thomas, wenn auch aus abseitsverdächtiger Position, ins Tor abgelenkt wurde. Dieser Treffer gehört mindestens zur Hälfte dem Youngster Sirigu. Unmittelbar nach diesem Treffer pfiff der souveräne Frank Stettner ab und auf Seiten der Gäste ging es letztlich doch beruhigt in die Pause.

Weiterkommen nicht gefährdet - Manislavic feiert Comeback

In der 2. Halbzeit ließen die Ulmer nichts mehr anbrennen, standen sicher und ließen kaum Torchancen zu - wie man es für einen potenziellen Regionalliga-Aufsteiger erwarten kann. Dennoch dauerte es bis zur 75. Spielminute, ehe die Spatzen nach zahlreichen Torchancen den Sack endgültig zumachen konnten. Gökhan Gündüz durfte sich als Torschütze eintragen, nachdem er die Vorarbeit von Miguel Coulibaly erfolgreich mit einem Flachschuss verwerten konnte. Nur wenige Minuten nach der Entscheidung gab es für die Münsterstädter erneut einen Grund zur Freude. Nach langer Verletzungspause ist er endlich wieder da - Vladimir Manislavic feierte sein Comeback, wurde für Gaetano Intemperante eingewechselt. In den verbleibenden zwölf Minuten gelang dem "Kampfschwein" zwar kein Treffer, die Mannschaft allerdings schaffte zum zweiten Mal in Folge den Einzug ins Endspiel des WFV-Pokals. Alles in einem ein verdienter, aber natürlich auch von allen erwarteter Sieg der Spatzen gegen einen tapfer kämpfenden und erstaunlich gut organisierten Landesligisten, dem man auf diesem Wege zum vorzeitigen Aufstieg in die Verbandsliga gratulieren kann.

Verwirrungen um Finaltermin

Im zweiten Halbfinale bezwang die Normannia aus Gmünd zu Hause den TSV Crailsheim ebenfalls mit 3:1. Um den Pokal im Heidenheimer Albstadion kämpfen demnach die beiden Oberligisten SSV Ulm 1846 und Normannia Gmünd. Verwirrungen gibt es bislang noch über den Termin des Endspiels, der bis zum heutigen Tage noch offen war. Nun aber gab der WFV den 23. Mai 2007 als Datum bekannt, was in Anbetracht dessen, dass der SSV ein Tag zuvor ein Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern bestreitet, allerdings noch nicht endgültig sein dürfte.

Statistik

     
FSV Hollenbach

SSV Ulm 1846
Sven Seeg Holger Betz
Sebastian Kempf Patrick Neumann
Stefan Beez André Thomas
Thorsten Plasch Timo Trefzger
Alexander Stauch Patrick Huckle
Andreas Dähnel Vincenzo Marchese
Stefan Wildermann Benjamin Barth
Witali Baron Thomas Wünsche
Marc Oberndörfer Sandro Sirigu
Thomas Benner Miguel Coulibaly
Kai Uwe Kuttruff Gaetano Intemperante
     
Christian Weigand für Thomas Benner [63.] [68.] Gökhan Gündüz für André Thomas
Mathias Rösch für Witali Baron [76.] [78.] Milan Klapsia für Benjamin Barth
Michael Scheuenstuhl für Stefan Beez [79.] [78.] Vladimir Manislavic für Gaetano Intemperante
Markus Hofman für Marc Oberndörfer [90.] [80.] Sezai Zehiroglu für Miguel Coulibaly
     
     
Ralf Stehle Marcus Sorg
     
     

Sebastian Kempf [23.]

1:0  
  1:1 [34.] Miguel Coulibaly
  1:2 [45.] André Thomas
1:3 [75.] Gökhan Gündüz
     
     

Dähnel, Oberndörfer

-
     
     

1.400 Zuschauer

     
     
   
  Frank Stettner [Ottendorf]  

Links

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» offizielle Homepage: FSV Hollenbach
 

Vorschau

David gegen Goliath im Pokal-Halbfinale

(bs) Fünf Tage nach dem großartigen Sieg gegen den Heidenheimer SB steht den Spatzen nun ein ganz anderes Spiel bevor. Im Halbfinale des WFV-Pokals müssen die Ulmer zum FSV Hollenbach reisen, der momentan souverän die Tabelle der Landesliga Staffel I anführt und dem der Aufstieg in die Verbandsliga, ähnlich wie der zweiten Mannschaft des SSV in der Bezirksliga, nur noch theoretisch zu nehmen ist. Alles andere als der Einzug ins Finale wäre eine Blamage für das Team von Marcus Sorg und eine leichtfertig verspielte Chance auf den DFB-Pokal in der kommenden Saison. Denn im Finale würde "nur" ein Ligakonkurrent (Normannia Gmünd/TSV Crailsheim) warten - die Regionalligisten sind bereits aus dem Wettbewerb ausgeschieden.

Ärger im Vorfeld der Partie

Wer gespannt das aktuelle Geschehen rund um den SSV verfolgt, der wird wahrscheinlich schon mitbekommen haben, dass die Hollenbacher quasi auf ihr Heimrecht verzichten müssen und ins Stadion in Niederstetten umziehen müssen. Grund dafür ist das "nicht berechenbare Gewaltpotenzial" der Ulmer Fans. Eigentlich ein schlechter Scherz, handelt es sich hierbei doch "nur" um ein Pokalspiel bei einem Landesligisten, zudem noch unter der Woche. Eigentlich noch unglaublicher ist, dass die dadurch entstehenden Kosten, wie zum Beispiel die Stadionmiete, zu 70% der SSV Ulm 1846 tragen muss - obwohl der Verband, bzw. die Polizeieinsatzleiter das Stadion in Hollenbach als nicht sicherheitstauglich befanden. Aber mit dieser Regelung sind auch die Gastgeber unzufrieden, da sie zusätzlich noch die Kosten für das Polizeiaufgebot sowie die Organisation des Ganzen aufkommen müssen - ebenfalls verständlich, da der Landesligist ebenso wenig mit der Spielverlegung zu tun hat wie die Spatzen.

Zwei Aufstiegsaspiranten unter sich

Aber kommen wir nun zum sportlichen Teil. Der FSV Hollenbach wird in der kommenden Saison in der Verbandsliga spielen. Der Aufstieg ist ihnen nur noch theoretisch zu nehmen, seit Wochen führen sie die Tabelle der Landesliga Staffel I souverän an. Momentan beträgt der Abstand 13 Punkte, Niederlagen gab es bisher nur eine. Die Hollenbacher können sich also voll und ganz auf "das Spiel des Jahres" gegen den Oberligazweiten aus Ulm konzentrieren - was die Aufgabe für das Team von Trainer Marcus Sorg mit Sicherheit nicht vereinfachen wird. Zuletzt gewann der FSV bei der SG Schorndorf mit 3:0. Betrachtet man den Kader des Landesligisten einmal genauer, so stellt man fest, dass mit Sven Seeg, Sebastian Kempf, Thorsten Plasch und Andreas Dähnel ehemalige Spieler des FV Lauda, in den vergangenen Jahren noch in der Oberliga, im Aufgebot sind.

Der Weg ins Halbfinale

Während sich die Ulmer Spatzen in dieser Pokalrunde auf ihr Losglück verlassen konnten und ausschließlich Mannschaften ab der Verbandsliga abwärts zugelost bekamen (6:0 in Fronhofen, 2:0 in Öpfingen, 2:0 beim FV Illertissen, 1:0 bei der SpVgg Au/Iller, 2:0 in Böblingen), dabei aber stets souverän und ohne Gegentor in die nächsten Runden einzogen, hatte es der Landesligist aus Hollenbach natürlich schwieriger. In der 1. Runde siegte der FSV mit 4:2 über den Landesligisten VfR Neckarrems, in der 2. Runde wurde der TSV Crailsheim II mit 7:3 aus dem Wettbewerb geschossen und in der 3. Runde gelang den Hollenbachern eine große Sensation, indem der Oberligist SGV Freiberg mit 3:1 niedergekämpft wurde. Im Achtelfinale gab es als Belohnung mit dem SV Oberroth einen Bezirksligist (3:1-Auswärtssieg) und zuletzt bezwang man den ebenfalls in der Landesliga kickenden 1. FC Frickenhausen mit 3:1. Nun steht man im Halbfinale und möchte dem großen Favoriten aus der Münsterstadt ärgern - zu verlieren hat "David" im Duell gegen "Goliath" rein gar nichts - allein schon deshalb ist Vorsicht für das Team von Marcus Sorg angesagt, das nach dem 3:0 gegen den hsb nicht abheben darf.

 
 

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