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WFV-Pokal, Finale | Dienstag, 29. Mai 2007 | 18:30 Uhr | Waldstadion (Aalen) |
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1. FC Normannia Gmünd |
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SSV Ulm 1846 |
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(Oberliga, 13. Platz) |
- |
(Oberliga, 2. Platz) | ||
2 |
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1 (0:1) | ||
Spielbericht |
Same procedure as every year...
(bs) Das darf doch nicht wahr sein! Da lassen einen die Spatzen (wie so oft) nahezu die komplette Saison jubeln und dann, wenn es zum Schluss darum geht, die Früchte zu ernten, starrt man in leere Gesichter und steht schließlich mit leeren Händen da. Obwohl Thorsten Rinke in der 37. Minute die mitgereisten Spatzen-Fans noch jubeln lies, riss Thorsten Schöllkopf mit seinen beiden Treffern (68., 77.) in der 2. Halbzeit den Ulmern den Pokal noch aus den Händen. Während die einen ausgiebig feierten, verspielten die anderen den achten Pokalsieg und die lukrative Teilnahme am DFB-Pokal. Nachdem im letzten Jahr nur wenige Zentimeter im Elfmeterschießen zum Pokalsieg fehlten, waren die Spatzen heute schlichtweg selbst schuld, sodass der Pokal nach 1977 zum zweiten Mal nach Gmünd geht. Herzlichen Glückwunsch, Normannia!
Rinke trifft per Nachschuss
Strömender Regen, schon den ganzen
Tag und auch über die vollen 90 Minuten hinderten etwa 1.500 Menschen nicht daran,
sich das Pokalendspiel im schmucken Aalener Waldstadion anzusehen. Zunächst passte
sich das Geschehen auf dem Platz dem Wetter an. Kaum gute Aktionen auf beiden Seiten,
wobei die Normannia aus Gmünd in den Anfangsminuten wacher wirkte, jedoch nicht
zwingend. Dann wurden die Ulmer immer stärker und in der 37. Minute war es soweit.
Gerold Skowranek flankt auf Thorsten Rinke, dessen Schuss auf der Linie gerettet
werden konnte. Doch im zweiten Versuch war die Gmünder Hintermannschaft machtlos
und der Ball schlug zur großen Freude von Fans und Mannschaft im Tor ein.
Die Entscheidungen von Schiedsrichter Florian Steinberg zogen den Unmut mal von
den Ulmern, mal von den Gmündern nach sich - bis auf die manchmal ungleichmäßige
Kartenverteilung zu Ungunsten der Ulmer schlichen sich aber keine groben Fehler
ein.
Gerechte Quittung für schwache 2. Halbzeit
Eine 1:0-Pausenführung im Pokalendspiel des Favoriten gegen den Außenseiter - darauf sollte sich doch aufbauen lassen. Die Betonung liegt auf "sollte". Denn was die Ulmer nach dem Seitenwechsel boten, kann wohl niemand nachvollziehen. Völlig verunsichert ließen sich die Spatzen von den Gmündern den Schneid abkaufen. Als diese bemerkten, dass die Begegnung noch nicht verloren war, wurde die Normannia von Minute zu Minute stärker, attackierte früh und wurden dafür zurecht belohnt. Nach 68 Minuten köpft Thorsten Schöllkopf zum 1:1 für Gmünd ein, vorausgegangen war eine Flanke von Steffen Kaiser. Dieser Ausgleich hatte sich abgezeichnet und war im Endeffekt nur eine Frage der Zeit. Als dann mit Patrick Huckle der wohl stärkste Ulmer vom Platz musste - die Puste hatte nicht mehr gereicht - kam es noch dicker für die Ulmer. Wiederum Schöllkopf fasste sich auf der rechten Seite außerhalb des Strafraums ein Herz und zog ab - Holger Betz war bei diesem satten Schuss, den man besser und vor allem auch nicht schöner nachmachen kann, chancenlos. 2:1 für Gmünd, die Partie damit so gut wie gelaufen. Als es dann quasi zu spät war, drückten die Ulmer nochmal aufs Tempo und drängten die Normannia in die eigene Hälfte (wir befinden uns wohlgemerkt in der 90. Minute...). Doch mehr als zwei aufeinanderfolgende Eckstöße und eine hochkarätige Chance durch Thorsten Rinke, die beinahe doch noch zum Ausgleich geführt hätte, sprangen dabei nicht mehr heraus.
...und täglich grüßt das Murmeltier
Am Ende siegte die Normannia, die den erst zweiten Pokalsieg (nach 1977) der Vereinsgeschichte ausgiebig feierte, völlig verdient und die Ulmer schauten und schauen, wie eigentlich immer am Ende einer Saison, dumm in die Wäsche. Wie schon im vergangenen Jahr, damals jedoch noch tragisch im Elfmeterschießen, verlieren die Spatzen das Pokalendspiel und verpassen damit den Sprung in den DFB-Pokal. Ebenfalls kann nur noch ein Wunder dazu beitragen, den Aufstieg in die Regionalliga zu schaffen. Momentan sieht alles danach aus, als stünde die Mannschaft nach einer eigentlich tollen Saison wieder einmal ohne Zählbares da... Maßgebend beteiligt ist dabei der neue Pokalsieger, der den Spatzen in der Meisterschaft zunächst ein 0:0 abgerungen und damit den Sprung an die Tabellenspitze unmöglich gemacht hatte und nun im Finale des WFV-Pokals alle Träume auf zumindest diesen einen Titelgewinn zerstörte. Viel Spaß und viel Erfolg im DFB-Pokal - Normannia Gmünd, Pokalsieger 2007!
Statistik |
1. FC Normannia Gmünd |
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SSV Ulm 1846 |
Matthias Gruca | Holger Betz | |
Andreas Hofmann | Patrick Neumann | |
Michael Kuhn | Gerold Skowranek | |
Ralph Molner | Timo Trefzger | |
Michael Zimmermann | Patrick Huckle | |
Guiseppe Catizone | Vincenzo Marchese | |
Steffen Kaiser | Benjamin Barth | |
Mark Mangold | Thomas Wünsche | |
Benjamino Molinari | Sandro Sirigu | |
Thorsten Schöllkopf | Miguel Coulibaly | |
Patrick Krätschmer | Thorsten Rinke | |
Manuel Grampes für Guiseppe Catizone [46.] | [74.] Gökhan Gündüz für Patrick Huckle | |
Marius Jurczyk für Patrick Krätschmer [71.] | [80.] Vladimir Manislavic für Thomas Wünsche | |
Alexander Kasunic für Steffen Kaiser [84.] | ||
Mathias Kluge für Ralph Molner [90.+2] | ||
Alexander Zorniger | Marcus Sorg | |
0:1 | [37.] Thorsten Rinke | |
Thorsten Schöllkopf [68.] | 1:1 | |
Thorsten Schöllkopf [77.] | 2:1 | |
Gruca, Grampes |
Neumann, Huckle, Rinke, Barth | |
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1.500 Zuschauer |
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Volker Stellmach | Florian Steinberg [Leonberg] | Heiko Leipersberger |
Links |
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Vorschau |
Jungs, holt euch den Pokal!
(bs) Nach dem ernüchternden Wochenende, an dem der SSV zwar seine Pflicht erfüllt hatte, aber nicht wie erhofft an Tabellenführer SV Sandhausen vorbeiziehen konnte, steht nun das vorletzte Spiel in dieser Saison an. Im Aalener Waldstadion kämpft der SSV Ulm 1846 um den Gewinn des WFV-Pokals 2007 und dem damit verbundenen Einzug in die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2007/08. Dass das Duell des Tabellenzweiten gegen den Dreizehnten kein Spaziergang werden wird, zeigte das letzte Aufeinandertreffen vor zwei Wochen in der Oberliga Baden-Württemberg, als der SSV nur zu einem glücklichen 0:0 kam. Die Spatzen stehen zum zweiten Mal in Folge im Endspiel des WFV-Pokals und wollen die bittere Niederlage des letzten Jahres (6:7 nach Elfmeterschießen gegen die Stuttgarter Kickers) vergessen machen und zumindest diesen einen Titel nach Ulm holen, sollte es mit dem Aufstieg nicht mehr klappen.
Dramatischer Pokalfight 2006
Wie bereits erwähnt steht der SSV Ulm 1846 bereits zum zweiten Mal in Folge im Endspiel um den WFV-Pokal. Die Spatzen haben am Dienstag die große Gelegenheit, den Pokal nach 1957 (damals 1. SSV Ulm 1928), 1982, 1983, 1992, 1994, 1995 und 1997 den Pokal zum achten Mal nach Ulm zu holen. Insgesamt steht der Verein zum dreizehnten Mal in einem WFV-Pokal-Endspiel (davon zweimal die zweite Mannschaft und einmal der 1. SSV 1928). Das dramatischste Finale aber spielte sich wohl im vergangenen Jahr ab, als sich die Ulmer nach einem mitreißenden Spiel und fantastischem Fight mit 6:7 dem Regionalligist Stuttgarter Kickers geschlagen geben mussten. In Kirchheim/Teck sahen die 2.300 Zuschauer ein Hin- und Her, sowohl in der regulären Spielzeit als auch im Elfmeterschießen und am Ende flossen auf Seiten der Ulmer bittere Tränen, während die Kickers den Titel feierten und in den DFB-Pokal einzogen. Dieses Horrorszenario soll sich nicht wiederholen, dieses mal wollen die Ulmer selbst jubeln und den Pokal in den Händen halten.
Verwirrungen um Termin und Spielort
Schauplatz des Endspiels ist in diesem Jahr das Waldstadion in Aalen, wo nach 1979 zum zweiten Mal ein Endspiel um den WFV-Pokal ausgetragen wird. Doch bis es dazu kam, mussten einige Streitereien und Diskussionen geführt werden. Zunächst wurde der Termin auf den 23. Mai gesetzt. Da die Spatzen einen Tag zuvor allerdings die Bayern zu einem Freundschaftsspiel zu Gast hatten, beantragten sie, das Endspiel nach der Saison auszutragen. Dort allerdings ist ein Teil der Gmünder Mannschaft bereits zur Saisonabschlussfeier auf Mallorca. Also legte der Verband den 29. Mai als neuen Termin fest, woraufhin die Spatzen Einspruch beantragten, da sie vor dem letzten Spieltag der Meisterschaft Wettbewerbsverzerrung befürchteten - im vergangenen Jahr fand das kräftezehrende Endspiel ebenfalls in der Woche vor dem letzten Spieltag statt, prompt verloren die ausgepowerten Spatzen mit 1:2 gegen Heidenheim und mussten die allerletzten Aufstiegsträume begraben. Doch trotz der Tatsache, dass beispielsweise das badische Pokalfinale, bei dem der SV Sandhausen beteiligt ist, erst nach der Meisterschaft stattfindet, wurde der Einspruch abgelehnt. Zwischenzeitlich wurde übrigens der Ort von Heidenheim nach Aalen verlegt - aus Sicherheitsgründen, so zumindest die offizielle Begründung.
Der Mann an der Pfeife: Florian Steinberg
Nun steht der Termin endgültig fest und wir können uns dem Spiel widmen. Zum dritten Mal trifft der SSV in dieser Saison also auf Normannia Gmünd und hat noch eine Rechnung offen. Zwar konnte das Hinspiel im Donaustadion klar mit 4:0 gewonnen werden, doch das Rückspiel verlief alles andere als positiv. Mit dem Wissen, bei einem Sieg die Tabellenführung zu übernehmen und damit die Frage der Meisterschaft in die eigene Hand zu nehmen, verkrampften die Spatzen sichtlich und kamen zu einem am Ende glücklichen 0:0. Dabei konnte man durchaus die Gefährlichkeit der Gmünder bestaunen, die sich mit Händen und Füßen wehren werden, den Pokal nach Ulm abzugeben. Beim 0:0 vor gut zwei Wochen erzielten die Ulmer einen Treffer, der umstrittenerweise nicht gegeben wurde. Fragwürdige Szenen sollen im Pokalfinale verhindert werden, deshalb setzte der Verband mit Florian Steinberg aus Korntal-Münchingen einen Regionalligaschiedsrichter an, der auch schon einige Oberligaspiele auf dem Buckel hat. Doch ist diese Ansetzung nun ein gutes oder schlechtes Omen? Einerseits pfiff Steinberg bereits sechs Oberligabegegnungen der Spatzen, wovon bis auf eines alle gewonnen wurden. Und genau da liegt der Punkt. Bei diesem Spiel, welches der SSV unter Steinbergs Leitung verlor, hieß der Gegner Normannia Gmünd. 2004/05 unterlagen die Spatzen am 26. Spieltag mit 0:1 im eigenen Stadion - eine damals bittere Niederlage und ein herber Rückschlag im Kampf um den Aufstieg. Alles in einem dürften die erwarteten 5.000 Zuschauer ein spannendes Spiel zweier Mannschaften sehen, die alles dafür geben werden, nach Spielende den Titel des Pokalsiegers 2007 tragen zu dürfen.
Der Weg ins Finale
Folgende Stationen durchliefen die Finalteilnehmer des WFV-Pokals der Saison 2006/07:
1. Runde | 05.08.06 |
SV Fronhofen (7. Liga) |
SSV Ulm 1846 | 0:6 (0:3) | 1. Runde | 05.08.06 | FC Heilbronn (6. Liga) | Normannia Gmünd | 1:3 (0:0) | ||||
2. Runde | 15.08.06 |
SG Öpfingen (7. Liga) |
SSV Ulm 1846 | 0:2 (0:2) | 2. Runde | 16.08.06 | VfL Brackenheim (6. Liga) | Normannia Gmünd | 2:3 (2:2) | ||||
3. Runde | 22.08.06 |
FV Illertissen (5. Liga) |
SSV Ulm 1846 | 0:2 (0:2) | 3. Runde | 23.08.06 | FV Kornwestheim (7. Liga) | Normannia Gmünd | 6:7 n. E. (3:3) | ||||
Achtelfinale | 29.08.06 |
SpVgg Au/Iller (5. Liga) |
SSV Ulm 1846 | 0:1 (0:1) | Achtelfinale | 30.08.06 | TV Echterdingen (6. Liga) | Normannia Gmünd | 1:7 (0:5) | ||||
Viertelfinale | 03.10.06 |
SV Böblingen (6. Liga) |
SSV Ulm 1846 | 0:2 (0:2) | Viertelfinale | 03.10.06 | SV Nehren (6. Liga) | Normannia Gmünd | 1:2 (-:-) | ||||
Halbfinale | 09.05.07 |
FSV Hollenbach (6. Liga) |
SSV Ulm 1846 | 1:3 (1:2) | Halbfinale | 09.05.07 | Normannia Gmünd | TSV Crailsheim (4. Liga) | 3:1 (2:0) |
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