Home » Statistiken » 2007/08 » 1. Mannschaft » 1. FC Normannia Gmünd - SSV Ulm 1846 [1:3]

Ulmer Spatzen klettern an die Spitze

Aufstieg in die Regionalliga nur noch Formsache

(bs) Der SSV Ulm 1846 marschiert weiterhin und unbehelligt in Richtung Regionalliga. Der hart erkämpfte 3:1-Auswärtserfolg bei Normannia Gmünd bringt die Ulmer Spatzen nach der 0:4-Klatsche des SC Freiburg II in Hoffenheim nicht nur auf die Spitzenposition der Oberligatabelle, sondern bietet auch die Möglichkeit, bereits am kommenden Wochenende mit Hilfe der Konkurrenz den sportlichen Aufstieg in die neue Regionalliga Süd perfekt zu machen. Für den heutigen Erfolg sorgten nach dem Gmünder Führungstreffer durch Mark Mangold in der 39. Minute (Foulelfmeter) Dinko Radojevic, der in der 55. Minute einen Strafstoß im Nachsetzen einlochte sowie Michael Schürg mit seinen Toren zum 1:2 (58.) und 1:3 (62.).

Mit dem 1. FC Normannia Schwäbisch Gmünd hat der SSV Ulm 1846 noch einige Rechnungen offen. So trotzten die Normannen den Spatzen in der vergangenen Saison zunächst ein vorentscheidendes 0:0 in der Meisterschaft ab, um dann im Endspiel um den WFV-Pokal einen 2:1-Sieg einzufahren. Heute, im Rahmen des 30. Spieltags der Saison 2007/08 konnten die Ulmer Spatzen mit einem Sieg für eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf sorgen. Dementsprechend motiviert gingen die Ulmer, bei denen im Vergleich zum 1:1 gegen Kirchheim lediglich Benjamin Barth für Vincenzo Marchese in der Startelf spielte, zu Werke. Schon zu Beginn kristallisierte sich heraus, wer Favorit auf dem Feld war und so hatte Michael Schürg nach nur wenigen Minuten die erste Chance, als er erkannte, dass Gmünds Torhüter Matthias Gruca zu weit vor seinem Kasten stand und ihn mit einem gekonnten Lupfer überwinden wollte. Die mitgereisten Spatzen-Fans hatten den Torschrei bereits auf den Lippen, doch der Ball hüpfte nur knapp am Tor vorbei. Eine weitere Möglichkeit hätte sich dem Top-Torjäger kurze Zeit später geboten, als er alleine auf das Tor zu rannte, jedoch zu Unrecht vom Schiedsrichterassistenten wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgewunken wurde - übrigens nur eine von mehreren fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns an diesem Nachmittag. Die dickste Chance zur Ulmer Führung hatte aber eindeutig Sandro Sirigu, der völlig überraschend durchgebrochen war, Keeper Gruca umspielte und freistehend aus spitzen Winkel nur das Außennetz traf. Trotz der Dominanz der Gäste gelang den Gastgebern in der 39. Minute die überraschende Führung. Mark Mangold verwandelte einen nicht nur aus Sicht von SSV-Coach Paul Sauter fragwürdigen Strafstoß nach angeblichen Foul von Patrick Neumann an Benjamino Molinari sicher, ließ Holger Betz im Tor der Spatzen keine Chance. Somit ging es trotz Ulmer Überlegenheit mit einer aus Gmünder Sicht glücklichen Führung in die Kabinen.

Sichtlich geschockt prägten zu Beginn des zweiten Durchgangs Nervositäten und kleine Fehler das Spiel der Ulmer, die es im Aufstiegskampf scheinbar noch einmal spannend machen wollten. Doch mit der 55. Spielminute sollte sich die Begegnung schlagartig wenden - Andreas Jud brachte Michael Schürg im Strafraum zu Fall. Wieder zeigt Schiedsrichter Thomas Münch auf den Punkt, wieder teilen sich bei dieser Entscheidung die Meinungen. Warum Jud hierfür aber keine Verwarnung kassierte, bleibt wohl das Geheimnis des Referees. Eilig wechselte Paul Sauter noch vor der Ausführung Dinko Radojevic ein, der mit seiner allerersten Aktion Verantwortung übernahm und zum Elfmeter antrat. Mit einer Glanzparade konnte Matthias Gruca den schwach geschossenen Elfer zwar noch abwehren, doch im Nachschuss war er gegen Radojevic machtlos - 1:1, gerade noch einmal gut gegangen! Jetzt drehte sich die Begegnung vollends zugunsten der Spatzen, die sich in den folgenden Minuten förmlich in einen Rausch spielten und nur drei Minuten sofort nachlegten. Diesmal war Michael Schürg Nutznießer eines vom Torhüter abgewehrten Schusses, der zum grenzenlosen Jubel aller Ulmer Fans zum 1:2 einnetzen konnte. Doch damit nicht genug: Wiederum nur vier Zeigerumdrehungen später war es erneut Michael Schürg, der den Gästeanhang nun vollends zum Ausrasten brachte und das Tor zur Regionalliga sperrangelweit öffnete. In der Folge beruhigte sich das Spielgeschehen wieder etwas, mit dem Spielstand von 1:3 war die Begegnung innerhalb weniger Minuten komplett auf den Kopf gestellt worden. Hier und da bot sich noch die Gelegenheit, auf 1:4 zu erhöhen, aber andererseits gaben auch die Hausherren nicht auf und kamen durchaus noch zu Möglichkeiten, denen es aber an der letzten Konsequenz mangelte.

Unterm Strich dürfen sich die Ulmer Spatzen demzufolge über einen absolut verdienten Sieg in einem verrückten Spiel freuen, indem die in der Tabelle jenseits von Gut und Böse stehenden Gastgeber dem Team von Paul Sauter nichts herschenkten und alles abverlangten. Im Endeffekt setzte sich aber die Kaltschnäuzigkeit und spielerische Klasse durch, wobei es zur Halbzeit noch nach einer Überraschung roch. Durch diesen Sieg beträgt der Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz zumindest bis morgen acht Punkte, wobei mit dem SC Freiburg II nun ein weiteres Team hinter den Spatzen, die mit diesem Spieltag die Tabellenführung übernahmen, steht. Bereits am kommenden Wochenende könnte der Aufstieg mit einem Sieg im Freitagsspiel bei den Stuttgarter Kickers II und entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz am Samstag perfekt gemacht werden. Abschließend gelten die besten Genesungswünsche dem Normannia-Spieler Alexandar Kasunic, der in der 27. Minute nach einem unglücklichen Zweikampf mit Sandro Sirigu verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste.

 
 

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