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Last-Minute-Sieg gegen Villingen

Ulmer Spatzen beenden ihre letzte Oberligasaison auf Platz zwei - Schürg Torschützenkönig

(bs) Gelungener Abschluss einer erfolgreichen Saison - mit 3:2 (2:1) besiegt der SSV Ulm 1846 den FC 08 Villingen, beendet die hoffentlich letzte Oberligasaison auf dem zweiten Tabellenplatz und ist damit württembergischer Meister 2008. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und dem Rückstand durch Piero Saccone (19.) drehten zunächst Michael Schürg (38.) und Florian Treske (42.) die Partie zugunsten der Spatzen. Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste immer stärker und kamen durch Jago Maric (68.) zum verdienten Ausgleich. Als eine Gäste-Führung förmlich in der Luft lag, schlug der frisch gekürte Torschützenkönig der Oberliga Baden-Württemberg, Michael Schürg, zum zweiten Mal an diesem Nachmittag zu (90.) und sicherte sich somit einen nicht mehr für möglich gehaltenen Heimsieg.

Vor dem letzten Oberligaspiel nach sechs Jahren änderte Cheftrainer Paul Sauter, dessen Zukunft bei den Spatzen nach wie vor ungewiss ist, seine Mannschaft auf nur einer Position (Marchese für Zehiroglu). Nach einem guten Start der Ulmer (Chancen durch Thorsten Rinke und Michael Schürg), die sich mit einem Sieg von ihren Fans verabschieden wollten, kassierte die Sauter-Elf schon in der 19. Minute die kalte Dusche und geriet durch Piero Saccone zu diesem Zeitpunkt überraschend in Rückstand. Irgendwie ja nichts neues in dieser Saison. Da der SSV aber schon mehrfach in dieser Saison Moral bewiesen hatte, gab es für die rund 2.200 Zuschauer keinen Grund zur Besorgnis. Bis zur 38. Minute dauerte es, bis die Villinger Führung egalisiert wurde und Michael Schürg nach Pass von Marchese den Ball über die Linie drückte. Gerade einmal vier Zeigerumdrehungen später kam es für die Gäste, die sich mit einem Sieg noch minimale Chancen hätten ausrechnen können (sich im Nachhinein durch den 5:0-Sieg des FC Heidenheim jedoch als unbegründet herausstellten), noch härter. Wieder spielt Marchese einen schönen Pass, diesmal auf Florian Treske, der wiederum seinen vierten Saisontreffer feiern durfte und die umjubelte Führung der Spatzen erzielte (42.). Das statistisch unfairste Team der Liga präsentierte sich auch in Ulm mit einigen kleinen Unsportlichkeiten, sodass dem gut leitenden und erfahrenen Schiedsrichter David Gonzales nichts anderes übrig blieb, als die halbe Villinger Mannschaft mit einer gelben Karte zu bestrafen. So kassierten mit Torhüter Daniel Miletic, Jago Maric und Adem Sari gleich drei Akteure in Rekordzeit (innerhalb weniger Sekunden) den gelben Karton. Unnötige Dinge wie Meckern oder Ballwegschlagen waren hierfür die Gründe.

Nach dem Seitenwechsel wollten es die Gäste aus dem Schwarzwald noch einmal wissen und schnürten die Hausherren immer mehr in die eigene Hälfte ein. Bis zur 68. Minute sollte es dauern, bis die Mannschaft von Interimstrainer Peter Grütering zum völlig verdienten Ausgleich kam. Beim Kopfball von Jago Maric machte Holger Betz, der es auf exakt 199 Oberligaspiele für den SSV brachte, keine unbedingt gute Figur. Nun wollte es der FC 08 endgültig wissen und drängte auf eine erneute Führung bei den zu Hause noch ungeschlagenen Spatzen. Dass der FC Heidenheim währenddessen schon haushoch in Führung lag und es keine Aufstiegschance für die Villinger gab, schienen die Spieler nicht zu wissen. Von Resignation keine Spur. Trotz mehrerer Gelegenheiten blieb es bis zum Ende beim 2:2 - dann blitzte ein letztes Mal in dieser Saison noch einmal das ganze Können des Winter-Neuzugangs und "Spieler des Jahres" Michael Schürg auf, der mit einem Sololauf in der 90. Minute den SSV vor einem letztlich zwar belanglosen, aber dennoch unschönen Sturz auf den vierten Tabellenplatz bewahrte und mit der letzten Aktion des Spiels den schmeichelhaften, aber umso mehr gefeierten Treffer zum 3:2-Sieg erzielte. Mit diesem Last-Minute-Tor sicherte sich Schürg, der es auf insgesamt 22 Saisontore (11 für Freiberg, 11 für Ulm) brachte, nicht nur die alleinige Torjägerkrone vor Joseph Fameyeh (21 Tore, Crailsheim) und Kai Herdling (21 Tore, Hoffenheim), sondern machte den SSV Ulm 1846 auch gleichzeitig noch zum württembergischen Meister 2008. Somit kannte der Jubel keine Grenzen mehr, die Fans stürmten bereits zum zweiten Mal in dieser Spielzeit auf den Platz und feierten gemeinsam mit den Spielern einen gelungenen Saisonabschluss ohne jegliche Heimniederlage (insgesamt nunmehr 26 ungeschlagene Heimspiele in Serie).
Auf ein Wiedersehen in der Regionalliga Süd 2008/09!

 
 

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