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2008/09
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1. Mannschaft
» SSV Ulm 1846 - KSV
Hessen Kassel [3:1]
Spatzen ringen Kassel nieder
Nach vier sieglosen Spielen besiegt
der SSV den Meisterschaftskandidaten Kassel mit 3:1
(bs) Vier sieglose Spiele standen
vor dem Topspiel gegen Kassel zu Buche, fünfmal verspielte das Gisdol-Team dabei
eine Führung. Heute, gegen das Spitzenteam aus Kassel, setzten sich die Spatzen
nach einer spielerisch und kämpferisch mitreißenden Vorstellung am Ende verdient
mit 3:1 (1:1) durch. Die Ulmer Führung durch ein Eigentor von Thorsten Schönewolf
(20.) konnte Goalgetter Thorsten Bauer Sekunden vor dem Abpfiff der ersten Halbzeit
ausgleichen. Doch die Ulmer steckten nicht auf und kamen durch Treffer von Radojevic
(65.) und Abdullei (91.) zum 3:1-Sieg im Spitzenspiel am Freitagabend.
Kalt war's im Donaustadion, aber immerhin
trocken. Daher gute Voraussetzungen für ein echtes Spitzenspiel in der Regionalliga
Süd. Und die beiden Namen sowie ihre Tabellenplätze versprachen nicht zuviel, von
Beginn an entwickelte sich ein spannender Regionalliga-Kick zweier spiel- und kampfstarken
Mannschaften. Kein Wunder also, dass die beiden Teams nicht immer zimperlich miteinander
umgingen und die Spieler hin und wieder Attacken des Gegners wegstecken mussten.
Die Gäste, einer der heißen Kandidaten auf die Meisterschaft, versteckten sich selbstverständlich
auch in Ulm nicht und legten ganz gut los. Die Spatzen, bei denen Christian Sauter
wieder mit an Bord war, allerdings auch nicht. Nachdem zunächst Kevin Wölk eine
Gäste-Chance vergab, hatten abgesehen von den rund 200 mitgereisten Kasseler die
offiziell 2.720 Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen, als Sandro Sirigu
allein auf den Kasten von Dennis Lamczyk zulief und diesen zu einer großartigen
Parade zwang.
Mit der Zeit rissen die Gastgeber die Partie allmählich auf ihre Seite, wobei die
Hessen besonders über die Flügel extrem gefährlich blieben und immer wieder Richtung
Ulmer Strafraum drangen. Die Führung durch den SSV in der 20. Spielminute war dennoch
nicht unverdient: Sirigu flankte von der rechten Seite auf Coulibaly (kurz zuvor
knapp am Tor gescheitert), der den Ball im Netz unterbringen sollte. Fakt ist: Der
Ball war im Tor. Wer diese Führung aber wirklich erzielte, ist nicht zu 100% zu
sagen. Am wahrscheinlichsten ist die Theorie, dass Abwehrspieler Thorsten Schönewolf
den Ball ins eigene Tor abfälschte. Der Stadionsprecher machte allerdings Flankengeber
Treske zum Torschützen, während einige Zuschauer Coulibaly den Treffer gutschrieben.
Das Spiel blieb weiterhin umkämpft und eng und als alle mit einer Pausenführung
für die Spatzen rechneten, schlugen die Gäste aus Kassel eiskalt zu. Wie aus heiterem
Himmel wuchtete der aktuell gefährlichste Spieler der Regionalliga Thorsten Bauer
per Kopf eine Flanke von Dennis Thornieporth in die Maschen. Ein denkbar ungünstiger
Zeitpunkt, nachdem die Ulmer in den Spielen zuvor schon mehrfach eine Führung aus
der Hand gegeben hatten.
So kamen die Löwen nach der Pause
angriffslustig aus der Kabine und stellten die Ulmer Hintermannschaft mehrfach vor
Probleme. Nicht umsonst steht der KSV Hessen Kassel auf Platz zwei der Tabelle.
Der immer wieder gefährliche Thorsten Bauer vergab mehrfach die Gelegenheit, sein
Team in Führung zu bringen. Bei den Spatzen schien die Angst umzugehen, nach einer
Führung wieder nicht als Sieger vom Platz zu gehen. Doch die spürbare Verunsicherung
wurde mit vorbildlichem Kampfgeist wieder wettgemacht, sodass auch die Hausherren
zu ihren Torchancen kamen.
Doch so überraschend die Gäste in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs den Ausgleich
markierten, so plötzlich fiel in der 65. Minute dann die neuerliche Führung für
das Gisdol-Team: Nach einer aussichtsreichen Flanke von Dinko Radojevic schien die
Situation bereits geklärt, doch Kassels Marcel Stadel leistete sich einen bösen
Patzer, sodass wiederum Radojevic dankend annahm und den Ball zur umjubelten Führung
der Ulmer im Tor unterbrachte.
Von nun an setzten die Gäste alles auf eine Karte, blieben nach wie vor gefährlich
und kamen weiterhin zu guten Möglichkeiten. Die Defensive wurde vernachlässigt und
so kamen die Spatzen im eigenen Stadion mehrfach zu sehr guten Konterchancen. Waren
es zuvor die Ulmer, die das geordnete Aufbauspiel der Auswärtsmannschaft immer wieder
durch Fouls unterbanden, mussten sich von nun an die Donaustädter an eine etwas
härtere Gangart gewöhnen. Für Wehwehchen war in dieser hochklassigen Begegnung aber
keine Zeit. Bis zum Schluss blieb die Partie offen. Ein Ausgleich wäre nicht unverdient
gewesen, aber auch das alles entscheidende 3:1 in der zweiminütigen Nachspielzeit
durch Joker Amodou Abdullei fiel keineswegs überraschend. Er vollendete die Vorlage
von Radojevic mit einem halbhohen Schuss zur Entscheidung.
Im Gegensatz zu den vergangenen vier
Spielen, in denen die Spatzen jeweils eine Führung aus der Hand gaben, schaffte
es die junge Ulmer Mannschaft heute gegen den bisher stärksten Gegner im Ulmer Donaustadion,
wieder zurück in die Partie zu finden und erkämpfte sich regelrecht den unterm Strich
nicht unverdienten Sieg. Beschweren hätte man sich dennoch nicht können, wenn die
spielstarken Kasseler auch in diesem Spiel noch einen Punkt mitgenommen hätten.
Glückwunsch an das Team von Markus Gisdol, das war eine großartige Leistung!
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