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Spatzen ringen Kassel nieder

Nach vier sieglosen Spielen besiegt der SSV den Meisterschaftskandidaten Kassel mit 3:1

(bs) Vier sieglose Spiele standen vor dem Topspiel gegen Kassel zu Buche, fünfmal verspielte das Gisdol-Team dabei eine Führung. Heute, gegen das Spitzenteam aus Kassel, setzten sich die Spatzen nach einer spielerisch und kämpferisch mitreißenden Vorstellung am Ende verdient mit 3:1 (1:1) durch. Die Ulmer Führung durch ein Eigentor von Thorsten Schönewolf (20.) konnte Goalgetter Thorsten Bauer Sekunden vor dem Abpfiff der ersten Halbzeit ausgleichen. Doch die Ulmer steckten nicht auf und kamen durch Treffer von Radojevic (65.) und Abdullei (91.) zum 3:1-Sieg im Spitzenspiel am Freitagabend.

Kalt war's im Donaustadion, aber immerhin trocken. Daher gute Voraussetzungen für ein echtes Spitzenspiel in der Regionalliga Süd. Und die beiden Namen sowie ihre Tabellenplätze versprachen nicht zuviel, von Beginn an entwickelte sich ein spannender Regionalliga-Kick zweier spiel- und kampfstarken Mannschaften. Kein Wunder also, dass die beiden Teams nicht immer zimperlich miteinander umgingen und die Spieler hin und wieder Attacken des Gegners wegstecken mussten.
Die Gäste, einer der heißen Kandidaten auf die Meisterschaft, versteckten sich selbstverständlich auch in Ulm nicht und legten ganz gut los. Die Spatzen, bei denen Christian Sauter wieder mit an Bord war, allerdings auch nicht. Nachdem zunächst Kevin Wölk eine Gäste-Chance vergab, hatten abgesehen von den rund 200 mitgereisten Kasseler die offiziell 2.720 Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen, als Sandro Sirigu allein auf den Kasten von Dennis Lamczyk zulief und diesen zu einer großartigen Parade zwang.
Mit der Zeit rissen die Gastgeber die Partie allmählich auf ihre Seite, wobei die Hessen besonders über die Flügel extrem gefährlich blieben und immer wieder Richtung Ulmer Strafraum drangen. Die Führung durch den SSV in der 20. Spielminute war dennoch nicht unverdient: Sirigu flankte von der rechten Seite auf Coulibaly (kurz zuvor knapp am Tor gescheitert), der den Ball im Netz unterbringen sollte. Fakt ist: Der Ball war im Tor. Wer diese Führung aber wirklich erzielte, ist nicht zu 100% zu sagen. Am wahrscheinlichsten ist die Theorie, dass Abwehrspieler Thorsten Schönewolf den Ball ins eigene Tor abfälschte. Der Stadionsprecher machte allerdings Flankengeber Treske zum Torschützen, während einige Zuschauer Coulibaly den Treffer gutschrieben.
Das Spiel blieb weiterhin umkämpft und eng und als alle mit einer Pausenführung für die Spatzen rechneten, schlugen die Gäste aus Kassel eiskalt zu. Wie aus heiterem Himmel wuchtete der aktuell gefährlichste Spieler der Regionalliga Thorsten Bauer per Kopf eine Flanke von Dennis Thornieporth in die Maschen. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, nachdem die Ulmer in den Spielen zuvor schon mehrfach eine Führung aus der Hand gegeben hatten.

So kamen die Löwen nach der Pause angriffslustig aus der Kabine und stellten die Ulmer Hintermannschaft mehrfach vor Probleme. Nicht umsonst steht der KSV Hessen Kassel auf Platz zwei der Tabelle. Der immer wieder gefährliche Thorsten Bauer vergab mehrfach die Gelegenheit, sein Team in Führung zu bringen. Bei den Spatzen schien die Angst umzugehen, nach einer Führung wieder nicht als Sieger vom Platz zu gehen. Doch die spürbare Verunsicherung wurde mit vorbildlichem Kampfgeist wieder wettgemacht, sodass auch die Hausherren zu ihren Torchancen kamen.
Doch so überraschend die Gäste in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs den Ausgleich markierten, so plötzlich fiel in der 65. Minute dann die neuerliche Führung für das Gisdol-Team: Nach einer aussichtsreichen Flanke von Dinko Radojevic schien die Situation bereits geklärt, doch Kassels Marcel Stadel leistete sich einen bösen Patzer, sodass wiederum Radojevic dankend annahm und den Ball zur umjubelten Führung der Ulmer im Tor unterbrachte.
Von nun an setzten die Gäste alles auf eine Karte, blieben nach wie vor gefährlich und kamen weiterhin zu guten Möglichkeiten. Die Defensive wurde vernachlässigt und so kamen die Spatzen im eigenen Stadion mehrfach zu sehr guten Konterchancen. Waren es zuvor die Ulmer, die das geordnete Aufbauspiel der Auswärtsmannschaft immer wieder durch Fouls unterbanden, mussten sich von nun an die Donaustädter an eine etwas härtere Gangart gewöhnen. Für Wehwehchen war in dieser hochklassigen Begegnung aber keine Zeit. Bis zum Schluss blieb die Partie offen. Ein Ausgleich wäre nicht unverdient gewesen, aber auch das alles entscheidende 3:1 in der zweiminütigen Nachspielzeit durch Joker Amodou Abdullei fiel keineswegs überraschend. Er vollendete die Vorlage von Radojevic mit einem halbhohen Schuss zur Entscheidung.

Im Gegensatz zu den vergangenen vier Spielen, in denen die Spatzen jeweils eine Führung aus der Hand gaben, schaffte es die junge Ulmer Mannschaft heute gegen den bisher stärksten Gegner im Ulmer Donaustadion, wieder zurück in die Partie zu finden und erkämpfte sich regelrecht den unterm Strich nicht unverdienten Sieg. Beschweren hätte man sich dennoch nicht können, wenn die spielstarken Kasseler auch in diesem Spiel noch einen Punkt mitgenommen hätten. Glückwunsch an das Team von Markus Gisdol, das war eine großartige Leistung!

 

 

 
 

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