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Zurück im Aufstiegsrennen

Starke Leistung gegen auswärtsstarke und verstärkte Wiesbadener

(bs) Der SSV Ulm 1846 baut seine beeindruckende Heimserie (nun 37 Spiele ungeschlagen) weiter aus und schickt auch die auswärtsstarken Wiesbadener mit einer Niederlage nach Hause, gewinnt damit auch das dritte Spiel nach der Winterpause und ist nach den Patzern von Frankfurt (1:2 in Fürth) und Kassel (0:1 gegen Heidenheim) plötzlich wieder mittendrin im Aufstiegsrennen. Den Weg zum heutigen 2:0-Sieg vor 1.940 Zuschauern ebnete Christian Sauter (23.) gefolgt von Benjamin Barth (61.). Erwin Koen, der zusammen mit Bakary Diakité Erfahrung von insgesamt 10 Bundesliga- und 174 Zweitligaspielen mit aus dem Profikader brachte, musste in der 63. Minute nach einer gelb-roten Karte frühzeitig vom Platz.

"Never change a winning team", dachte sich wohl auch Markus Gisdol und schickte im ersten offiziellen Spiel unter dem Namen "SSV Ulm 1846 Fußball" die gleiche Mannschaft wie beim 4:0-Erfolg beim SV Darmstadt auf den Rasen. Die Wehener dagegen, die auswärts bislang besser punkteten als zu Hause, kamen mit namhafter Verstärkung aus dem Zweitligakader ins Ulmer Donaustadion - die beiden profierfahrenen und suspendierten Bakary Diakité und Erwin Koen liefen von Beginn an auf. Letzterer machte sich spätestens nach dem Ulmer Führungstreffer beim Publikum unbeliebt und erntete fortan heftige Pfiffe.
Doch der Reihe nach: Bei frühlingshaftem und angenehmen Wetter kamen die gut eingestellten Spatzen schnell in die Partie und nahmen das Heft früh in die Hand. Bereits nach 23 Minuten ließen die Jungs die 1.940 Zuschauer zum ersten Mal jubeln. Christian Sauter stand nach einer undurchsichtigen Situation plötzlich frei vor Wehens Torhüter Marc Birkenbach und vollstreckte mit einem strammen Schuss ins rechte Eck zur Ulmer Führung. Zum großen Ärger des Holländers Erwin Koen, der sich vehement beim Schiedsrichterassistenten beschwerte und eine Abseitsstellung erkannt haben mag. In der Tat roch diese Situation stark nach Abseits, wobei diese Situation nur schwer aufzulösen ist. Treske und Radojevic standen im passiven Abseits, griffen nicht ins Spielgeschehen ein, während Sauter sich wohl von weiter hinten angeschlichen hat und aus regulärer Position seinen vierten Saisontreffer erzielte. Möglicherweise kam der entscheidende Ball auch von einem gegnerischen Spieler, sodass ohnehin alle Abseitstheorien überflüssig wären. Fakt ist jedenfalls: Beide Parteien fühlen sich im Recht, wobei der Schiedsrichter vielleicht auch im Zweifel für die angreifende Mannschaft entschieden hat und den Treffer anerkannte.
Kurz danach stand der ausgemusterte Koen wieder im Mittelpunkt des Geschehens und beklagte eine Tätlichkeit von Enzo Marchese. Das Ende vom Lied: Beide wurden vom souveränen Schiedsrichter Alexander Schlutius, der viel Fingerspitzengefühl bewies, mit der gelben Karte ausgestattet - Marchese für seinen Schubser und Koen wohl für übertriebene Theatralik.

Nachdem die Ulmer Spatzen die knappe Führung souverän mit in die Halbzeitpause nahmen, warnte Dinko Radojevic mit einem Freistoß, der nur knapp das Tor verfehlte, die Gäste vor den kommenden 45 Minuten. Nur wenige Minuten später erhöhte Benjamin Barth nach einem Zuspiel des starken Florian Treske, dem der Treffer mindestens zur Hälfte gehört, dann auf 2:0 für den SSV - im Gegensatz zum umstrittenen 1:0 gab es an diesem Tor absolut nichts zu diskutieren. Sekunden später hatte Referee Schlutius dann endgültig die Faxen dicke und stellte Hitzkopf Erwin Koen vom Platz. Dieser forderte nach einer Schwalbe an der Strafraumgrenze einen Freistoß und stellte sich nach seiner Suspendierung aus dem Zweitligakader auch in der Regionalliga vorübergehend ins Abseits. Mit einem Pfeifkonzert und einer ordentlichen Portion Wut im Bauch verließ er das Spielfeld und verschwand in der Kabine.
Nun schaukelten die Ulmer ihren Vorsprung souverän über die Zeit, ließen nach wie vor kaum eine Torchance zu und wären nach einer spektakulären Aktion von Davor Kraljevic beinahe mit 3:0 in Führung gegangen. Doch der Kroate schaffte das Kunststück, in der gleichen Szene zweimal hintereinander an die Querlatte zu köpfen.

Alles in allem ein absolut verdienter Sieg der überzeugenden Spatzen, die im Jahr 2009 bisher nichts anbrennen ließen und die volle Ausbeute aus den drei Spielen mitnehmen konnten. Unglaublich: Der Vorsprung auf Platz 1 schmilzt nach den erneuten Patzern der Top-Teams weiter: Waren es in der Winterpause noch 11 Punkte Abstand auf die Tabellenspitze, sind es nach dem heutigen Spiel nur noch deren 3...

 
 

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