Home » Statistiken » 2008/09 » 1. Mannschaft » SSV Ulm 1846 - Karlsruher SC II [6:1]

Teuer erkaufter Kantersieg

Dreifacher Torschütze Florian Treske möglicherweise schwerer verletzt

(bs) Der SSV Ulm 1846 bleibt an der Tabellenspitze dran und setzte mit einem 6:1 gegen den Karlsruher SC II ein deutliches Signal an die Konkurrenz. Doch so schön das Ergebnis sich auch liest, so tragisch verlief dieser Samstag für Florian Treske. Nach einer starken Leistung und drei Toren (10./32./50.) musste der 21-Jährige mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss verletzt ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose über die Schwere der Verletzung gibt es derzeit allerdings noch nicht. Die weiteren Tore vor 2.400 Zuschauern im verregneten Donaustadion erzielten die Kroaten Dinko Radojevic (21./66.) und Davor Kraljevic (29.), für den Karlsruher Ehrentreffer zum 6:1-Endstand sorgte Michael Blum in der 68. Minute aus abseitsverdächtiger Position.

Mit zwei Spielern aus dem Bundesligakader traten die Karlsruher im Ulmer Donaustadion an - Timo Staffeldt brachte Erfahrung aus 23 Bundesliga- und 43 Zweitligaspielen mit, Lars Stindl absolvierte bislang 15 Bundesligaspiele. Markus Gisdol dagegen brachte Patrick Leschinski sowie den jungen Andreas Ludwig diesmal von Beginn an, Marvin Länge und Vincenzo Marchese mussten dagegen zunächst zuschauen.
Trotz Dauerregens fanden sich am Ende 2.400 Zuschauer im Ulmer Donaustadion ein, die nur bis zur 11. Minute warten mussten, bis der SSV Ulm 1846 mit seiner ersten Torchance mit 1:0 in Führung ging. Nach einer präzisen Leschinski-Flanke auf den Kopf von Florian Treske hatte KSC-Torhüter Thomas Unger keine Abwehrchance und konnte den Ball nur noch aus dem Netz holen - es sollte nicht das letzte Mal an diesem Nachmittag gewesen sein. Denn der überraschende Ulmer Führungstreffer sollte der Startschuss für eine schier unglaubliche Vorstellung der Schwarz-Weißen sein, die sich ab sofort nahezu in einen Rausch spielten und dabei nicht nur mit beeindruckender Effektivität, sondern auch mit spielerischen Elementen glänzen konnten. So legte Dinko Radojevic, der seinen Vertrag bei den Spatzen wohl verlängern möchte, mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur elf Minuten später nach und traf zum 2:0.
Die Karlsruher, völlig von der Rolle und absolut überfordert, mussten mitansehen, wie die Spatzen die Begegnung nach Belieben dominierten und nach einer knappen halben Stunde auf 3:0 erhöhten - Davor Kraljevic traf nach einem Eckstoß. Es sollte nur wenige Sekunden dauern, bis Florian Treske seinen zweiten Treffer des Tages markierte und mit dem 4:0 einen beachtlichen Halbzeitstand herstellte.

Wer dachte, dass die Spatzen nun einen Gang zurückschalten, irrte sich, denn auch nach dem Seitenwechsel zauberten die Ulmer auf schwierigem Boden und ließen die Zuschauer relativ bald zum fünften Mal jubeln. Genauer gesagt Florian Treske, der nach seinem dritten Tor und einer bärenstarken Vorstellung auf bittere Art und Weise auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde. In der 64. Minute wurde der 21-Jährige behandelt, konnte nicht weitermachen und musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt werden - man kann nur hoffen, dass sich dieser Verdacht nicht  bestätigt und der sympathische Bayer bald wieder zurückkehren kann.
Die Ulmer hatten nach diesem Schock aber immer noch nicht genug und zeigten weiterhin attraktiven Fußball. So versuchte der Karlsruher Patrick Dulleck einen Konter der Ulmer zu unterbinden, indem er Benjamin Barth im Mittelfeld umsäbelte. Der souveräne Bundesligaschiedsrichter Günter Perl entschied auf Vorteil, da der Ball trotzdem zum allein aufs Tor zulaufenden Andreas Ludwig rollte. Der wiederum schoss zunächst Torwart Unger an, dessen Abpraller landete jedoch genau bei Radojevic, der keine Mühe hatte, den Ball ins Tor zu dreschen und das halbe Dutzend voll zu machen. Dulleck sah daraufhin für sein hartes Einsteigen im Mittelfeld dennoch Gelb von Günter Perl.
Kurze Zeit später kamen die Badener durch Michael Blum zum Ehrentreffer, vorausgegangen war allerdings eine zumindest verdächtige Abseitsstellung - für Holger Betz das erste Gegentor nach 402 Minuten. In der Folge ließen es die Ulmer entspannter angehen, ruhten sich auf dem 6:1 aus und brachten den Kantersieg schließlich souverän nach Hause.

Einen bitteren Nachgeschmack hat dieser höchste Saisonsieg dennoch: Ausgerechnet vor dem Spitzenspiel am Sonntag beim Tabellenführer Nürnberg müssen die Spatzen auf Patrick Huckle verzichten, der die fünfte gelbe Karte gesehen hat und damit im kommenden Spiel gesperrt sein wird. Ebenso Florian Treske, der nach seiner Verletzung sogar deutlich länger auszufallen droht.
Tabellarisch gesehen war dieser beeindruckende Erfolg gegen einen zugegeben schwachen KSC allerdings wertlos - alle Teams auf den ersten sieben Plätzen konnten ihre Begegnung an diesem Wochenende gewinnen...

 
 

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