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Youngster Ludwig zerlegt Reutlingen

SSV Ulm 1846 schießt Erzrivalen mit 3:0 (1:0) aus dem Donaustadion

(bs) Spätestens nach dem heutigen Abend dürfte der Name Andreas Ludwig auch über die Stadtgrenze hinaus bekannt sein. Der 18-Jährige, der erst zur Winterpause in den Regionalligakader aufstieg, schoss sich im Derby gegen den SSV Reutlingen in die Herzen der Fans und erzielte beim klaren 3:0-Sieg alle drei Treffer für die Spatzen. Vor 5.785 Zuschauern im Ulmer Donaustadion spielte der jüngste Mann auf dem Feld kurz vor der Pause den ersten Streich (44.) und erstickte die Reutlinger Hoffnungen auf den zweiten Durchgang mit seinen beiden weiteren Treffern (49. und 55.) blitzschnell im Keim. Die Ulmer bleiben durch diesen Derbysieg dran an den Spitzenplätzen, während die Gäste nach dem 5:1-Höhenflug gegen Frankfurt und dem Einzug ins wfv-Pokal-Viertelfinale wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet sind.

Bei bestem Fußballwetter und einer derbywürdigen Kulisse hatten die Ulmer nach dem bitteren 2:2-Schock in Nürnberg gleich nach wenigen Sekunden den ersten Schock gegen den Rivalen aus Reutlingen, der selbstbewusst (5:1 gegen Frankfurt, 3:0 im Pokal gegen Nagold) nach Ulm reiste, zu verdauen. Alban Meha setzte einen Freistoß aus aussichtsreicher Position an die Querlatte, den Abpraller konnte Daniel Reule freistehend nur genau auf Holger Betz köpfen - Glück für den SSV! Auch danach spielten die Gäste munter gegen die favorisierten Ulmer mit und konnten das insgesamt sehr faire Derby, welches von Bundesligaschiedsrichter Michael Kempter ohne Probleme geleitet wurde, ausgeglichen gestalten. Eine weitere gute Chance für die Reutlinger bot sich ein weiteres Mal für Daniel Reule, der nach einer Flanke jedoch wiederum am souveränen Holger Betz scheiterte. Die größte Gelegenheit für die Spatzen hatte bis dato Dinko Radojevic, der einen Fernschuss nur knapp über das Tor setzte.
Als sich die Zuschauer schon mit einem torlosen Pausenstand abgefunden hatten, fiel das zu diesem Zeitpunkt sowohl nach dem Spielverlauf, als auch in der Entstehung glückliche 1:0 für den SSV Ulm 1846. Bei einem scheinbar harmlosen Rückpass zu Reutlingens Torwart Robert Mayer rutschte dieser weg, sodass Andreas Ludwig, in der Winterpause aus dem A-Jugendkader in die Regionalligamannschaft gestoßen, die Beine in die Hand nahm und den Ball fast von der Torauslinie ins Netz buchsierte. Während dieser Treffer aus Reutlinger Sicht ungünstiger hätte nicht fallen können, kannte der Jubel im Ulmer Donaustadion keine Grenzen.

Die Hoffnungen des Seitz-Teams ruhten also auf dem zweiten Durchgang - vor drei Jahren drehte der Erzrivale ebenfalls einen 0:1-Rückstand in einen 5:1-Kantersieg. Doch nur wenige Minuten nach Wiederbeginn avancierte Andreas Ludwig langsam, aber sicher zum Derbyhelden und erzielte in der 49. Minute die Vorentscheidung, nachdem Ex-Reutlinger Christian Sauter wundervoll aufgelegt hatte. Die endgültige Entscheidung ließ nicht lange auf sich warten, nur sechs Minuten später machte Ludwig seinen (nicht ganz lupenreinen) Hattrick perfekt und versetzte das Publikum nach Hereingabe von Leschinski in Ekstase. Was mit einer glücklichen Führung begann, endete in der 2. Halbzeit mit einem völlig verdienten Vorsprung gegen nun überforderte Reutlinger, die es den Ulmern vor allem in der Abwehr nun ziemlich einfach machten. Die gefährlichste Chance zum Ehrentreffer hatte der noch beste Reutlinger Daniel Reule, doch wieder war es Betz, der gegen die durchgebrochene Nummer 10 klasse parierte und die Null für die Hausherren festhielt.

Unterm Strich ein rundum gelungener Tag für die Ulmer, bei denen insbesondere Andreas Ludwig eine schier unglaubliche Geschichte schrieb und noch als halber A-Jugendlicher den größten Rivalen des SSV nahezu im Alleingang abschoss. Dennoch gehörte zum heutigen Derbysieg auch eine Portion Glück, betrachtet man vor allem die Reutlinger Anfangsphase mit Lattentreffer und die Entstehung des Führungstreffers kurz vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste jedoch nichts mehr entgegenzusetzen und unterlagen im Nachhinein verdient gegen die seit nunmehr 39 Liga-Heimspielen ungeschlagenen Spatzen.

 
 

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