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Oberliga Baden-Württemberg, 30. Spieltag | Freitag, 4. Mai 2007 | 19:30 Uhr | Donaustadion (Ulm)

         

SSV Ulm 1846

-

Heidenheimer SB

(2. Platz)

-

(3. Platz)

3

:

0 (1:0)
         

Spielbericht

Fantastisch: Klarer Sieg vor rund 11.000 Fans!

(bs) Die Spatzen marschieren weiter: Vor geschätzt 11.000 Zuschauern in Ulmer Donaustadion feierte das Team von Marcus Sorg gegen den bisher punktgleichen Heidenheimer SB den vierten Sieg in Folge und schoss den direkten Konkurrenten damit quasi aus dem Aufstiegsrennen. 3:0 hieß es am Ende nach Toren von Miguel Coulibaly (7.), Patrick Huckle (77.) und Ex-Heidenheimer Benny Barth (85.), der einmal mehr eine klasse Begegnung spielte und zudem vor der Partie zum Spieler des Monats gekürt wurde. Zwar blieb ein Patzer des SV Sandhausen (2:1 in Stuttgart) aus, die Freude über diesen Derby-Sieg schmälerte dies bei Spielern und Fans nicht. Die Ulmer bleiben dem SVS damit dicht auf den Fersen (1 Punkt Rückstand), während der HSB nun 3 Punkte hinter dem SSV steht.

Benjamin Barth ist "Spieler des Monats"

11.000 Zuschauer - zuletzt war das Stadion vergangene Saison gegen den SSV Reutlingen ähnlich gut gefüllt. Vermutlich waren es heute doch eine gute Portion mehr, die das Spitzenspiel zwischen dem SSV und dem HSB sehen wollten. Benjamin Barth, der momentan nicht nur durch Tore glänzt, durfte sich glücklich schätzen, vor dieser Kulisse, von der manch ein Zweitligist nur träumen kann, zum "Spieler des Monats" gekürt zu werden - diese Auszeichnung hat sich der 22-jährige, der 2005 vom HSB nach Ulm wechselte, durch seine Leistung in den letzten Spielen redlich verdient!
Nun aber zum Spiel. Die Gäste aus Heidenheim, in dessen Anfangsformation fünf ehemalige Akteure des SSV Ulm 1846 standen, legten aggressiv los und erspielten sich eine Feldüberlegenheit. Auch bei den Ulmern war von Anfang an der Willen zu erkennen, dieses Spiel zu gewinnen. Mit der ersten Chance des Spiels -wir schreiben die 7. Spielminute- durfte der Großteil der ca. 11.000 Zuschauer zum ersten Mal ausrasten. Freistoß Marchese, der zuletzt glücklose Coulibaly setzt sich durch und köpft den Ball zum 1:0 für die Spatzen ein - dieser Auftakt kann sich doch sehen lassen!

Heidenheim spielerisch überlegen

Doch von diesem frühen Tor ließen sich die Gäste nicht beeindrucken. Sie spielten weiterhin forsch und aggressiv, gewannen viele Zweikämpfe und kamen nicht selten gefährlich vor das Ulmer Tor. Doch mit Holger Betz hatten die Stürmer des HSB heute eine schwere Aufgabe - der Ulmer Keeper erwischte einen glänzenden Tag und konnte manch Großchance vereiteln. Nach einer guten Stunde erzürnte der ansonsten sichere und gut leitende Schiedsrichter Michael Karle das Ulmer Publikum. Miguel Coulibaly bricht durch, läuft auf das Heidenheimer Tor zu und wird im Strafraum zu Fall gebracht. Der fällige Pfiff blieb jedoch aus, was fast das ganze Stadion mit einem gellenden Pfeifkonzert quittierte. Karle ließ wohl den Vorteil laufen, der sich aber nicht als solchen herausstellte. Wie bereits erwähnt blieb auch in der Folgezeit das Märkle-Team spielerisch überlegen und konnte so manchen gefährlichen Schuss abfeuern. Doch Technik war in diesem Spiel nicht gefragt, der Teamgeist und Kampf standen im Vordergrund. Und so hatte der Torschütze zum 1:0 kurz vor der Halbzeit eine Riesenchance, die er in Höchstform noch blind ins Tor geballert hätte. Wieder war Coulibaly durchgebrochen, doch anstatt den Ball einfach in die Maschen zu dreschen, wartete der Senegalese zu lange und Benjamin Huber konnte den Ball zur Ecke klären.

Huckle's Gewaltschuss vernichtet die Heidenheimer Aufstiegsträume

Auch im zweiten Durchgang das gleiche Bild. Der HSB keineswegs die schlechtere Mannschaft, durchaus mit Chancen auf den Ausgleich. Doch auch die Hausherren kämpften um jeden Ball und hatten hier und da teils sehr gute Tormöglichkeiten. Dennoch hatte Holger Betz nun mehr zu tun wie im ersten Abschnitt. Mit schönen Paraden und sicherem Auftreten hielt er die "Null" fest, während seine Mannschaft im eigenen Stadion auf Konter spielte. Nach Chancen auf beiden Seiten, bei denen die Ulmer stets gefährlicher waren und die Heidenheimer die letzte Konsequenz vermissen liesen, machen wir einen Sprung in die 78. Spielminute, in der Patrick Huckle so etwas wie eine Vorentscheidung herbeiführte. Mit einem fulminanten Schuss aus großer Distanz hämmert er den Ball unhaltbar in den Winkel und ließ die Spatzen-Anhänger zum zweiten Mal an diesem Tag jubeln - ein Traumtor in einem hochklassigen Spiel, welches nicht nur auf dem Rasen das durchschnittliche Oberliga-Niveau weit überschritten hatte. Kurz durchpusten und schon geht es weiter. Denn nur kurz nach dem 2:0 fällt Bagceci im Ulmer Strafraum zu Boden, doch auch hier blieb der Pfiff des Unparteiischen unter wütenden Protesten der Heidenheimer Spieler aus. Auch hier hätte man, wie schon bei Coulibaly, auf Elfmeter entscheiden können, wenn nicht sogar müssen.

Außer Rand und Band: Barth mit dem 3:0

Den Schlusspunkt dieser spannenden Partie setzte dann der "Spieler des Monats", Benny Barth, der bereits in den letzten drei Partien insgesamt vier mal ins Schwarze traf und es nun auch gegen seinen Ex-Klub tat. 85. Minute, der Torschrei lag den Ulmer Fans bereits auf den Lippen, Barth's nunmehr neuntes Saisontor ließ die Zuschauer dann endgültig von der Regionalliga träumen. Der HSB war nun geschlagen, nennenswertes gibt es nicht mehr zu berichten. War ja schließlich auch genug, was der Rekordkulisse im Ulmer Donaustadion heute geboten wurde. Unterm Strich gewann der SSV verdient, wenn auch das Geschehen auf dem Platz nicht ganz dem Ergebnis entspricht. Heute hat nicht die bessere, sondern die coolere und reifere Mannschaft gewonnen. Spielerisch hatten die Akteure des HSB einiges zu bieten, doch mit dem nötigen Quäntchen Glück und unbedrängten Siegeswillen gelang es dem SSV Ulm 1846, diese Heidenheimer Mannschaft zu schlagen.

Statistik

     
SSV Ulm 1846

Heidenheimer SB
Holger Betz Benjamin Huber
Patrick Neumann Ingo Feistle
Gerold Skowranek Davor Kraljevic
Timo Trefzger Tim Göhlert
Patrick Huckle René Hammerl
Markus Lösch Johannes Meier
Vincenzo Marchese Ertac Seskir
Benjamin Barth Christian Gmünder
Thomas Wünsche Alper Bagceci
Miguel Coulibaly Mauro Macchia
Gaetano Intemperante Dinko Radojevic
     
Mario Klotz für Markus Lösch [65.] [71.] Christian Weiller für Tim Göhlert
Thorsten Rinke für Gaetano Intemperante [72.] [71.] Alexander Raaf für Mauro Macchia
Gökhan Gündüz für Miguel Coulibaly [87.] [81.] Maximilian Laible für René Hammerl
     
Marcus Sorg Dieter Märkle
     
     

Miguel Coulibaly [7.]

1:0  

Patrick Huckle [77.]

2:0  

Benjamin Barth [85.]

3:0  
     
     

Klotz

Kraljevic
     
     

11.000 Zuschauer

     
     

Johannes Steck Michael Karle [Waiblingen] Kai Marc Lechner
     

Links

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Vorschau

8.000 bis 10.000 Zuschauer erwartet

(bs) Aus 3 mach 2 - so könnte das Motto lauten, unter dem der 30. Spieltag der Oberliga Baden-Württemberg am Freitagabend steht. Der Tabellenzweite SSV Ulm 1846 trifft auf den Tabellendritten Heidenheimer SB, beide wollen den Tabellenführer SV Sandhausen stürzen, zumindest aber dicht dran bleiben. Für den Verlierer dieser Partie dürfte es in den verbleibenden Spielen nur noch um die ungeliebte "Goldene Ananas" gehen, dem Gewinner winkt Platz 1, eine Niederlage/Unentschieden des SV Sandhausen vorausgesetzt. Für reichlich Spannung ist also gesorgt, aber auch die Rahmenbedingungen sollen diesem Knaller würdig sein. So rechnet Abteilungsleiter Armin Birzele mit 8.000 Zuschauern, hofft sogar auf bis zu 10.000 Schaulustige.

Lösch vermutlich einsatzfähig

Rechtzeitig zum Topspiel wird vermutlich Markus Lösch wieder an Bord sein, der sich beim Spiel in Villingen den Ellbogen ausgekugelt hatte. Eine Manschette soll ihm ein Einsatz bei diesem wichtigen Spiel ermöglichen. Dagegen werden in der Innenverteidigung vermutlich wie schon in Mannheim der erfahrene Patrick Neumann und der Youngster Timo Trefzger auflaufen. Auch für Vladimir Manislavic stehen die Chancen gut, nach seiner langwierigen Verletzung zumindest zu einem Kurzeinsatz zu kommen. Personell kann Trainer Sorg also bis auf wenige Ausnahmen aus dem Vollen schöpfen. Auch sportlich sind die Spatzen derzeit in Hochform. Die vergangenen drei Spiele wurden gewonnnen, klammert man das unter mysteriösen (und zu vielen) Zufällen zustande gekommene 0:0 in Pforzheim aus, wären es vier, bzw. fünf. In der kompletten Rückrunde verloren die Ulmer nur ein Spiel (0:1 bei Waldhof), sind also seit insgesamt acht Spielen ungeschlagen. Zudem haben die Jungs noch etwas gutzumachen: Im Hinspiel musste sich eine ersatzgeschwächte Ulmer Mannschaft mit 1:3 geschlagen geben, im letzten Aufeinandertreffen im Donaustadion gewannen die Heidenheimer gegen eine vom Pokalfinale erschöpfte Ulmer Mannschaft mit 2:1.

Auch der hsb zuletzt mit Siegen

Doch nicht nur die Spatzen dürften genügend Selbstvertrauen besitzen, um den Rivalen aus der Nachbarschaft aus dem Titelrennen zu werfen. Auch die Heidenheimer kommen mit vier Siegen mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen an die Donau. Mit minimalen Ergebnissen holte das Team von Dieter Märkle das Maximum heraus. Alle vier Begegnungen, die die Albstädter zuletzt gewannen, endeten mit nur einem Tor unterschied; zuletzt dreimal ein 1:0. Doch gegen ein erneutes 1:0 hätten die Gäste sicherlich nichts einzuwenden.

Erfahrener Mann an der Pfeife

Ein spannendes Spiel, in dem es um Alles geht, ist zu erwarten. Und auch der Verband scheint lernfähig zu sein. Denn im Unterschied zum damaligen Spitzenspiel gegen Sandhausen, als der überforderte 18-jährige Schiedsrichter Robert Kempter in den Augen vieler Ulmer den SSV um den Sieg brachte, wird am Freitag um 19.30 der Regionalliga-Schiedsrichter Michael Karle (Waiblingen) das Derby anpfeifen. An seiner Seite hat Karle neben Kai Marc Lechner mit Johannes Steck einen Mann an der Seite, der schon einige Oberligaspiele selbst geleitet hatte.

In diesem Sinne:
Auf geht's, Jungs: Holt euch den Sieg!

 
 

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