Home » Statistiken » 2007/08 » 1. Mannschaft » 1. FC Heidenheim - SSV Ulm 1846 [1:4]

Rache ist süß - Dinko und Davor treffen

Sensationeller 4:1-Sieg beim 1. FC Heidenheim

(bs) Wer hätte das gedacht? Der SSV Ulm 1846 holt nicht nur drei Punkte in Heidenheim, sondern sorgt auch mit der Höhe des Sieges für eine faustdicke Überraschung - 4:1 hieß es am Ende aus Sicht der Spatzen. Doch was aussieht wie eine einseitige Sache, war in Wirklichkeit ein hart erarbeiteter und erkämpfter Sieg, der erst zum Ende der Partie feststand. Besonders die Ex-Heidenheimer Dinko Radojevic (0:1 in der 36. Minute) und Davor Kraljevic (1:2, 59.) dürften nach ihrem unschönen Abgang an ihrer alten Wirkungsstätte ein innerliches Feuerwerk abgebrannt haben - Rache ist eben bekanntlich süß. Die weiteren Tore für die Spatzen erzielten die beiden Youngster Sandro Sirigu (86.) und Sezai Zehiroglu (87.), für den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 sorgte Dieter Jarosch (56.). Heidenheims Tim Göhlert sah zehn Minuten vor dem Ende Gelb-Rot.

Außer dem aufgrund einer Oberschenkelzerrung fehlenden Markus Lösch, der von Thomas Wünsche ersetzt wurde, lies Ulms Trainer Paul Sauter dieselbe Elf auflaufen, die gegen den TSV Schwieberdingen beim 5:0 zu überzeugen wusste. Bei den Heidenheimern spielten insgesamt sieben Spieler (fünf in der Startformation), die früher einmal das Trikot der Spatzen trugen. Vor offiziell 5.420 (nachträgliche Korrektur: 6.400 Zuschauer) entwickelte sich von Beginn an ein ausgeglichenes Oberligaspiel auf guten Niveau mit Chancen auf beiden Seiten. Doch weder die Spatzen, noch die Gastgeber konnten daraus zunächst Kapital schlagen. Eine sehr gute Gelegenheit dabei hatte Miguel Coulibaly, dessen Lupfer über Torwart Erol Sabanov aber nur knapp über das Tor ging. In der 35. Minute dann war Coulibaly maßgeblich an der Ulmer Führung beteiligt: Seinen Schuss konnte Sabanov noch abwehren, doch der Ex-Heidenheimer Dinko Radojevic stand goldrichtig und musste den abprallenden Ball nur noch einschieben - 0:1! Mit diesem überraschenden, aber nicht unverdienten Ergebnis ging es in die Pause.

Während die Spatzen unverändert aus der Kabine kamen, bereicherte Christian Sameisla das Heidenheimer Spiel. Nachdem auch diese zweiten 45 Minuten relativ ausgeglichen begannen, durften in der 56. Minute die Gastgeber jubeln. Der Grund war das völlig unnötige 1:1 durch Dieter Jarosch, der aus dem Gewühl heraus zum Ausgleich traf - zuvor wurde die Heidenheimer Offensive nur schulmäßig und so gut wie gar nicht attackiert. Doch anders wie in der vergangenen Saison, als der SSV ebenfalls nach dem 1:1 auseinander brach und schlussendlich mit 1:3 verlor, legten die Spatzen nur kurze Zeit später nach und gingen erneut in Führung. Kurioserweise war diesmal der zweite Ex-Heidenheimer Davor Kraljevic nach Flanke von André Thomas und Kopfballvorlage von Coulibaly erfolgreich - eine bessere Antwort auf den Ausgleich hätte es nicht geben können. In der Folge versuchten die Gastgeber zum erneuten Ausgleich zu kommen, wobei auch die Spatzen nach wie vor gefährlich blieben. In der 80. Minute konnte Benjamin Barth nur unsanft vom bereits gelb vorbestraften Tim Göhlert aufgehalten werden - logische Konsequenz: Ampelkarte für Göhlert und Unterzahlspiel für den FCH. Nur wenige Minuten später machten die Ulmer mit einem Doppelschlag alle Hoffnungen der Heidenheimer auf einen Punktgewinn zunichte. Zuerst erzielte der jüngste Spieler auf dem Platz, Sandro Sirigu (18 Jahre) auf Zuspiel vom nur geringfügig älteren Sezai Zehiroglu das 1:3 (86.), dann schlug der Vorlagengeber Zehiroglu selbst zu und machte nach einem tollen Sololauf durch die Heidenheimer Hintermannschaft mit dem 1:4 den Sack endgültig zu und setzte diesem guten Spiel die Krone auf (87.). Die jeweils allerersten Oberligatore in der noch kurzen Karriere von Sirigu und Zehiroglu.

Alles in einem ein absolut verdienter Erfolg für den SSV Ulm 1846, der gemessen am Spielverlauf allerdings um ein bis zwei Tore zu hoch ausfiel. Denn auch die Heidenheimer machten kein schlechtes Spiel und kamen ebenso zu gefährlichen Aktionen. Doch ausschlaggebend war heute der größere Siegeswillen und die größere Abgeklärtheit und Entschlossenheit der Ulmer Spatzen, dessen Trend mit Paul Sauter nun klar nach oben zeigt (2 Spiele, 2 Siege, 9:1 Tore). Zumindest bis morgen steht das Team von Sauter auf dem 4. Tabellenplatz, der den Aufstieg in die neue Regionalliga mit sich bringt. Übrigens: Ein Blick in die Statistik verrät uns, dass die Heidenheimer im 19. Heimspiel die erst zweite Niederlage hinnehmen müssen - aus den vergangenen 18 Heimspielen holte das Märkle-Team insgesamt 17 (!) Siege.

 
 

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