Home » Statistiken » 2007/08 » 1. Mannschaft » SV Waldhof Mannheim - SSV Ulm 1846 [1:0]

Erste Niederlage für Sauter

Spatzen unterliegen Waldhof Mannheim 0:1

(bs) Es wurde das erwartet schwere Spiel beim Tabellenführer Waldhof Mannheim. Im letzten Spiel vor der Winterpause hieß es am Ende 0:1 aus Sicht der Spatzen, die zwar kämpferisch dagegen hielten, sich letztlich aber gegen eine um ein Tor cleverere Mannheimer Mannschaft geschlagen geben mussten. Den entscheidenden Treffer vor einer Rekordkulisse von offiziell 6.689 Zuschauern erzielte Daniel Reule in der 35. Spielminute, nachdem Miguel Coulibaly eine Viertelstunde zuvor das leere Tor nicht traf und so mit seinen Teil zur Niederlage beitrug. Nach der zweiten Saisonniederlage rutschen die Spatzen damit auf den vierten Tabellenplatz ab und können noch vor der Winterpause vom FC Villingen, der am 15. Dezember ein Nachholspiel gegen den SC Freiburg II bestreitet, eingeholt werden.

Offiziell 6.689 Zuschauer, darunter etwa 200 Ulmer, pilgerten ins Mannheimer Carl-Benz-Stadion, um das Topspiel zwischen dem Spitzenreiter Waldhof und dem Verfolger Ulm zu sehen - Saisonbestmarke und mit Sicherheit mindestens Regionalliga-Niveau. Entsprechend lautstark feuerten beide Fanlager ihre Mannschaft in diesem würdigen Rahmen an - schließlich gibt es für beide Vereine, die in dieser Liga nichts verloren haben, nur ein Ziel: Regionalliga. Der Gewinner der heutigen Partie ist freilich noch nicht aufgestiegen, geht aber einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung "neue 4. Liga". Doch nicht nur der Rahmen der Partie, auch der Schiedsrichter Michael Kempter aus Sauldorf, der tags zuvor noch das Zweitligaspiel zwischen Mainz und Köln leitete, hatte absolut kein Oberliganiveau, sondern die meist leicht zu leitende Partie stets im Griff. Und das Spiel? Auch dieses hatte mit tristem Oberligafußball nicht viel zu tun, sondern war durchaus sehenswert, wenngleich es im ersten Durchgang kaum Torchancen gab. So hatten beide Mannschaften im Prinzip eine Möglichkeit, in Führung zu gehen. Miguel Coulibaly tanzte nach schönem Zuspiel von Sezai Zehiroglu zwar noch den Torwart aus, versetzte dann aber die mitgereisten Fans in Rage, als er den Ball am leeren Tor vorbeischoss, anstatt ihn ruhig und einfach einzuschieben. Eine solche "Hunderprozentige" beim Waldhof zu vergeben, konnte im Grunde genommen nur bestraft werden. So erzielte Daniel Reule in der 35. Minute den überraschenden Führungstreffer, als er vom erst 19-jährigen Daniel Reith nicht genug gestört wurde und schließlich unbedrängt ins lange Eck einschob - diese Situation war bei weitem nicht so aussichtsreich als die des Herrn Coulibaly. Die Führung für die Gastgeber zum Jubel der zahlreichen Fans quasi aus dem Nichts.

Auch in der zweiten Halbzeit hielten die Spatzen kämpferisch und spielerisch, zum Vergleich der letzten Wochen auch verbessert, gut mit. Klar ist, dass man bei einem Rückstand alles nach vorne werfen muss, um noch die Gelegenheit zu haben, etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Klar ist dann aber auch, dass der Gegner vermehrt zu Torchancen kommt. Genau das trat ein. Zwar hatte Patrick Neumann nach einem Marchese-Freistoß noch den Ausgleich auf dem Kopf oder auch Geburtstagskind Milton Tembo, doch auch die Mannheimer versäumten es, den Sack mit dem 2:0 zu zumachen. So blieb es bis zum Schlusspfiff eine spannende und offene Begegnung, wenngleich man als Gäste-Anhänger nicht unbedingt das Gefühl hatte, noch zum Ausgleich zu kommen. So war es dann auch, Schiri Kempter läutete mit dem Schlusspfiff die Mannheimer Siegesfeier ein, die ihr Team begeistert mit "Nie mehr Oberliga"-Gesängen feierten. Enttäuschung dagegen bei den Spatzen, die zwar auch im 18. Spiel nicht mehr als ein Gegentor bekamen, aber die erste Niederlage unter Paul Sauter nach 13 Spielen hinnehmen mussten, während der SV Waldhof unter Alexander Conrad noch immer ungeschlagen bleibt. Nachtrauern wird man noch lange der vergebenen Coulibaly-Chance, der einmal mehr seine schon sehr lange anhaltenden Formkrise unterstrich. Selbst Mannheims Coach gab zu, dass es bei einer Ulmer Führung sehr schwer für den SVW geworden wäre. Wohl war, denn mit einer Führung im Rücken hätte man sich auf seine Stärke, nämlich der nach wie vor besten Abwehr der Liga, konzentrieren können. Unterm Strich geht der Mannheimer Sieg in Ordnung, auch wenn für die keineswegs schwachen Spatzen im letzten Spiel vor der langen Winterpause bis Ende Februar 2008 mehr als eine knappe 0:1-Niederlage drin gewesen wäre.

 
 

 Du hast einen Fehler entdeckt oder die Möglichkeit, an neue Daten zu kommen? Dann melde Dich unter Angabe deiner Quelle: Impressum

© 2005- ssv-archiv.de