Home » Statistiken » 2007/08 » 1. Mannschaft » 1899 Hoffenheim II - SSV Ulm 1846 [1:0]

Müde Spatzen spät geschlagen

SSV unterliegt 0:1 in Hoffenheim und rutscht auf den zweiten Tabellenplatz ab

(bs) Wirklich übel nehmen kann man den Ulmer Spatzen diese Niederlage nicht - mit 0:1 unterliegt ein ausgepowerter SSV Ulm 1846 dem Aufstiegskandidaten 1899 Hoffenheim II, der sich am letzten Spieltag noch minimale Hoffnungen auf die Regionalliga-Qualifikation machen darf. Die Mannschaft von Paul Sauter konnte den überlegenen Hoffenheimern lange ein torloses Unentschieden abtrotzen, musste in der 82. Minute allerdings doch noch das entscheidende Tor durch Kai Herdling hinnehmen. Gemeinsam den Gang in die Regionalliga antreten werden erwartungsgemäß nun definitiv der SV Waldhof Mannheim (2:0 gegen Linx) und SC Freiburg II (3:2 in Crailsheim), wobei letzterer den SSV von der Tabellenspitze verdrängen konnte. Heidenheim, Hoffenheim II und m. E. auch der FC Villingen (kommender Gegner am nächsten Samstag) kämpfen am letzten und 34. Spieltag um den noch verbliebenen Aufstiegsplatz.

Nachdem am vergangenen Wochenende der ganze Druck, der fast ein ganzes Jahr lang auf der Mannschaft lastete, aufgrund der gemeisterten Regionalliga-Qualifikation auf einen Schlag abgefallen war, waren die Spatzen im letzten Auswärtsspiel gegen 1899 Hoffenheim II erstmals nicht unter Zugzwang. Anders die Gastgeber, die auf einen Sieg angewiesen waren, um die Chance auf die Regionalliga-Qualifikation zu wahren. Dennoch entwickelte sich vor 800 Zuschauern im Dietmar-Hopp-Stadion zunächst ein eher ausgeglichenes Oberligaspiel auf durchschnittlichen Niveau, wobei die Gastgeber aus Hoffenheim einen Tick gefährlicher wirkten und schon nach wenigen Sekunden die erste Möglichkeit durch den immer wieder gefährlichen Kai Hesse zu verzeichnen hatten. Die Ulmer, in der Defensive mit ungewohnten Unkonzentriertheiten, hatten nach gut zehn Minuten die wohl beste Torchance durch Michael Schürg, der eine Hereingabe von Florian Treske freistehend nicht im Tor unterbringen konnte. Holger Betz, der im Verlauf der Partie immer wachsamer sein musste, leistete sich nur einen Patzer, als ihm kurz vor der Halbzeitpause eine Fußabwehr misslang, Daniel Reith den Heber von Denis Lapaczinski jedoch in höchster Not auf der Linie klären konnte. Mit einem nicht unverdienten 0:0, in dem die TSG Hoffenheim allerdings die aktivere Mannschaft war, ging es in die Halbzeitkabinen.

Dort motivierte der frühere SSV-Bundesligaspieler Rainer Scharinger, der seit dieser Saison die zweite Mannschaft von Hoffenheim betreut, seine Mannen wohl noch einmal, denn im zweiten Durchgang wurden die Hausherren immer überlegener. Auch wenn der Schiedsrichter Manuel Hipp zum Teil zweierlei Maß in der Zweikampfbewertung anwendete und der Linienrichter mit seinen teils haarsträubenden Abseitsentscheidungen einige aussichtsreiche Ulmer Chancen verhinderte, blieben die Ulmer unter ihren Möglichkeiten zurück und ließen (zu) viele Chancen für den Gegner zu. Ob Kai Herdling, Kai Hesse oder Aytac Sulu - alle scheiterten sie an eigenem Unvermögen oder dem sicheren Holger Betz. Als sich aber alle mit einer Punkteteilung abgefunden hatten, schlug Herdling, einer der Top-Torjäger der Oberliga Baden-Württemberg, doch noch zu und nutzte eine der häufigen Unaufmerksamkeiten in der Ulmer Hintermannschaft und jagte die Kugel nach einem Eckstoß aus kurzer Distanz mit voller Wucht in die Maschen - Betz in dieser Situation ohne jegliche Abwehrmöglichkeit. Kurz vor Abpfiff handelte sich Steffen Haas noch seine zweite gelbe Karte ein und musste vom Feld - das kurz anhaltende Überzahlspiel brachte aber erwartungsgemäß an diesem Abend keine Wende mehr ein, sodass sich die Hoffenheimer mit einem völlig verdienten Sieg das Finale im Fernduell mit Heidenheim und Villingen am letzten Spieltag erarbeitet haben.
Den gut 200 mitgereisten Fans aus Ulm war es egal, sie feierten ihr Team, das sich trotz der vergleichsweise schwächeren Leistung ganz und gar nicht kampflos geschlagen gab, wie nach einem Sieg. Einzig und allein die allerletzte Konsequenz in Verbindung mit einigen Konzentrationsschwächen fehlte am heutigen Tag, um auch in Hoffenheim nach acht ungeschlagenen Partien Zählbares mit nach Hause zu nehmen.

 
 

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